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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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meinem Schiff im Gegenzug freien Abzug gewährt.«
    Der Helm des Ritters richtete sich auf die Kamera. Seine Stimme klang höhnisch, als er sagte: »Ihr seid nicht in der Position, Bedingungen zu stellen, Händler. Das Septid befindet sich in unserer Hand, und Ihr könnt mit Eurem Schiff nirgendwo hin. Also öffnet den Container.«
    Ruf gab Zaguun das Zeichen, die Tarnvorrichtung des Behälters zu deaktivieren. Seufzend erwiderte er: »Wie Ihr wünscht, Ritter.«
    Auf der Fähre der Roocs begannen die Konturen des Containers zu verschwimmen. Eine kleinere, kugelförmige Sphäre mit einem grün blinkenden Display, sowie eine kleine Schatulle aus mattschwarzer Monofaser wurden sichtbar. Beide Strukturen standen auf einer kleinen Palette aus nichtleitendem Raumschiffmetall.
    Der Kirchenritter machte entsetzt einen Schritt zurück, als er die Antimaterie-Bombe erkannte.
    »Diese Bombe ist aktiviert, Ritter. Nur das rhythmisch von Bord dieses Schiffes ausgehende Signal verhindert ihre Implosion. Wird das Signal länger als 100 Sekunden unterbrochen, werden nur die von einer Moleküldicken Septidschicht überzogenen Ruinen von Manifestum zurückbleiben. – Habt Ihr verstanden?«
    »Ja!« Die vor unterdrückter Wut heisere Antwort des Kirchenritters war kaum verständlich.
    »Dann lasst uns jetzt abfliegen. Wir werden die Bombe vor unserem Absprung deaktivieren.« Vor Rufs innerem Auge liefen die Alarmierungsszenen innerhalb der Befehlskette von Manifestum ab. Der Ritter wartete auf eine Entscheidung eines Vorgesetzten.
    Schneller als erwartet kam die Antwort. »Wer garantiert uns, dass Ihr diese teuflische Waffe auch wirklich abschaltet?«, fragte er immer noch wutentbrannt.
    »Niemand!«, entgegnete Ruf. »Ich bin gekommen, um ein Tauschgeschäft mit Vater Rastolon durchzuführen. Sofern ich mit meinem Teil dieses Geschäftes das System wieder verlassen kann, habe ich kein Interesse daran, Eigentum der Kirche zu beschädigen.«
    Der Ritter antwortete darauf nicht.
    »Der Kreuzer dreht bei, Siir!« Zaguun wies auf das Manöver des Schiffes auf dem zentralen Navigations-Holodisplay. »Speer, aktiviere die Drohnen!« Ruf setzte sich angespannt im Kommandosessel zurück.
    Im Frachtsegment der Roocs bewegten sich drei der vier von Bord der Saphire mitgebrachten Container langsam vom Rumpf der Händler-Yacht fort.
    »Aktiviert!«, meldete Speer zurück.
    Die Triebwerke der drei Drohnen hatten gezündet. Die Trägheitsfelder der Katapulte kompensierten die Vorwärtsbeschleunigung der Drohnen in dem Maße, wie die Geschwindigkeit permanent zunahm. Ein schwaches Glühen hatte die drei Container erfasst, das zunehmend intensiver wurde.
    Ein Countdown unterhalb des Navigations-Holodisplays zeigte die verbleibenden Sekunden bis zur Deaktivierung der Trägheitsfelder an, was gleichbedeutend mit dem Start der Drohnen war.
    »Der Kreuzer wendet und kommt zurück, Siir!« Zaguuns alarmierte Stimme lenkte Ruf für eine Sekunde vom Countdown ab.
    »Was haben die vor?«
    »Toreki, Eure Garantie genügt mir nicht!« Das Bild des Abtes erschien.
    »Es gibt keine Garantie, Vater!«, antwortete Ruf.
    »Siir, der Kreuzer bewegt sich in die Bahn der Drohnen!« Zaguun gestikulierte eindringlich in Rufs Richtung.
    »Ihr habt mein Wort als Händler!«
    Der Countdown näherte sich der Null-Marke.
    »Das reicht nicht. Deaktiviert die Triebwerke. Ich kann Euch nicht abreisen lassen, Snar Es’Menah – oder wie immer Ihr heißen mögt – ohne dass Ihr diese Bombe vorher entschärft.«
    Die ruhige Stimme des Abtes machte klar, das er nicht bereit war zu verhandeln.
    »Siir!«
    Zaguuns Aufschrei konnte nichts mehr ändern. Der Kirchenkreuzer hatte seine vorherige Position zwischen der Roocs und dem Sprungpunkt fast wieder erreicht, als der Countdown ablief.
    Das weiße Glühen der Trägheitskatapulte erlosch. In Sekundenbruchteilen beschleunigten zwei der Fluchtdrohnen auf ein Zehntel der Lichtgeschwindigkeit, folgten ihren programmierten Bahnen geradlinig zum Sprungpunkt und verließen zehn Sekunden später das Tempelton-System.
    Sie verpassten den Kirchenkreuzer dabei nur um wenige hundert Meter.
    Die dritte Drohne beschleunigte ebenfalls, traf nach drei Sekunden jedoch auf das Schiff der Kirche und durchbohrte es dabei völlig. Die Schilde des Kreuzers glühten kurz auf und rissen den äußeren Rumpf-Mantel von der Drohne, die dadurch wie ein rauer Meteorit das gesamte Schiff von innen aufriss, hinter ihm explodierte und ihre immer noch mehr als

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