Coruum Vol. 1
zubrüllte.
»Professor!« Warren drehte sich in ein paar Metern Entfernung um.
Johns blickte ihn einen Moment lang schweigend an. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie meine Männer bei der Überprüfung der Generatoren unterstützen könnten.« sagte er schließlich.
»Mit Ihrem Einverständnis Captain würde ich lieber versuchen, eines der Kraftwerke im unterirdischen Lager für uns zu verwenden.« Warren erwiderte den Blick kurz und ließ ihn dann die Rampe hinunter zum Eingang des unterirdischen Komplexes wandern.
»Wenn es mir gelingt, aus einem dieser Kraftwerke Energie abzuleiten, brauchen wir uns um die Generatoren nicht mehr zu kümmern.«
Johns überlegte. Dann nickte er langsam. »Viel Glück, Professor. Nehmen Sie sich die Männer, die Sie brauchen!«
Marquez
Marquez war übel. Er hatte sich mehrfach übergeben müssen, ohne zu wissen, warum. Die unerklärlichen Kopfschmerzen bohrten sich mörderisch immer tiefer hinter seine tränenden Augen und ließen ihn durch das Dämmerlicht des Regenwaldes stolpern.
Warum hatte er auch ausgerechnet heute seinen Fund wegbringen müssen?
Die Erinnerung an die heimlich beiseitegeschafften Artefakte munterte ihn vorübergehend auf. Der Franzose war eiskalt und skrupellos, dass musste er respektvoll anerkennen. Unter den Augen seines Teams hatte er wertvolle Funde aus dem Lager entfernt und Marquez zum Abtransport in ihr gemeinsames Versteck in einem unübersichtlichen Stück Regenwald übergeben. Und er wurde den Verdacht nicht los, dass der Franzose den Studenten umgebracht hatte. Natürlich aus Versehen, aber sie hatten die Kopien der Aufzeichnungen aus dem Hieroglyphenraum um jeden Preis haben müssen, ihr gesamtes Unternehmen wäre sonst gefährdet gewesen.
Aber er würde sich vor dem Franzosen in Acht nehmen.
Heiser lachte er in sich hinein. Diese eingebildete Archäologin und ihr schottischer Freund würden niemals dahinter kommen, was ihnen an Schätzen entgangen war. Er blieb stehen und zündete sich ein Zigarillo an.
Mit Entzücken dachte er an den rotgolden schimmernden Schlüssel zurück, den der Franzose bei der ersten Tauchexpedition in die damals noch überflutete Höhle gefunden hatte. Wie panisch waren sie gewesen, als in der aufgerichteten Stele das Schloss aufgetaucht war.
Marquez hatte fest damit gerechnet, den Schlüssel zurückgeben zu müssen, damit sie das unterirdische Lager betreten könnten, doch Raymond hatte ihn zur Geduld gemahnt. Mit Erfolg, der Scotsman hatte glücklicherweise zuerst die Nerven verloren und seinen unterschlagenen Schlüssel herausgerückt.
Das Hämmern in seinem Kopf wollte nicht abnehmen. Nur unbewusst wunderte er sich darüber, dass es seit dem Übelkeitsanfall seltsam still auf der nur knapp einhundert Meter entfernten Hauptstraße geworden war.
Er konzentrierte sich ganz auf das Gehen und setzte vorsichtig einen Schritt vor den anderen, streng darauf bedacht, nicht über unsichtbares Wurzelgeflecht unter dem dichten Farnbewuchs des Unterholzes zu stolpern.
Plötzlich stoppte er.
Was war das? Er betrachtete angestrengt eine etwa dreimal drei Meter große Vertiefung im Waldboden, die unregelmäßig geformt, entfernt an eine menschliche Silhouette erinnerte und gut zwei Meter tief war. Die Farne in ihr waren mit den Baumwurzeln unter ihnen zusammen in den Boden gedrückt worden. Felsen unter der dünnen Humusschicht waren zermahlen oder noch weiter nach unten gedrückt worden.
Neugierig ging er an den Rand der Vertiefung und beugte sich hinab. Ruckartig richtete er sich wieder auf, als das in seinen Kopf schießende Blut die Kopfschmerzen explodierten ließ.
Er wartete, bis das leichte Schwindelgefühl wieder abgeklungen war und ging langsam in die Knie, um die Vertiefung zu betrachten.
Die Luft vor seinen Augen flimmerte. Marquez zuckte zusammen, verlor für einen Moment lang das Gleichgewicht und setzte sich erschrocken auf seinen Hosenboden.
Er schloss die Augen, um seine Konzentration wieder zu erlangen. Für einen kurzen Moment waren die plattgedrückten Farne und Baumwurzeln nicht mehr zu sehen gewesen stattdessen -. Er öffnete die Augen wieder.
»Heilige Madonna!« Er bekreuzigte sich und starrte regungslos auf die Vertiefung.
Da war es wieder. Diesmal klar und wenigstens eine Sekunde lang deutlich zu erkennen, bevor es wieder verschwand.
Ein Astronaut!
Marquez sprang überstürzt nach hinten und versuchte sich stolpernd aufzurichten. Immer noch mit dem Gleichgewicht kämpfend,
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