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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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übererfüllt betrachten können.«
    Er erhob sich und deutete mit dem Messgerät auf den jetzt nicht mehr vom restlichen Boden zu unterscheidenden Deckel.
    »Die Unterseite dieses Verschlusses besteht aus einem supraleitenden Material, welches die Energieemission des Kraftwerkes vollkommen abschirmt. Wäre das nicht der Fall, hätten wir alle schon lange schwere Strahlenschäden davongetragen.«
    Er zog den silberfarbenen Schlüssel aus seiner Hemdtasche, bückte sich und steckte ihn in einen feinen Schlitz im Boden. Die Luke hob sich langsam, bis sie senkrecht stand. Der Professor gab ihr einen Stoß in die andere Richtung und sie senkte sich geräuschlos auf den Fußboden ab.
    »Captain, da ist unsere Stromversorgung wieder. Dieses Leck in der Abdichtung des Kraftwerkes«, er zeigte auf den geöffneten Lukendeckel, »ermöglicht uns mit Hilfe der Kabeltrommeln genügend Strom aus der Emission abzuleiten, um alles, was noch funktionstüchtig ist, wieder zum Leben zu erwecken.«
    Johns sah ihn weiterhin unsicher an.
    Er lächelte. »Freuen Sie sich, Captain, und wecken Sie ein paar Männer. Bei Sonnenaufgang haben wir das Lager wieder trocken.«
    Seit sechs Uhr früh des gestrigen Tages liefen die Pumpen wieder.
    Das Wasser hatte bereits gut dreißig Meter weit im unterirdischen Lager gestanden, am Eingang knietief, bis die Pumpen es gegen den späten Abend wieder vollständig herausgepumpt hatten.
    Warren hatte es in einer schlaflosen Nacht geschafft, mit Hilfe von Raymond und einigen Marines die Kabeltrommeln so aufzustellen, dass sie ausreichend Strom aus dem Kraftwerk erhielten.
    Das Wetter hatte sich weiter verschlechtert. Es hatte gestern den gesamten Tag durchgeregnet, genauso wie die letzte Nacht und den heutigen Tag.
    Der Wind hatte ein weiteres Mal zugenommen und mittlerweile Sturmstärke erreicht. Böen peitschten das Wasser aus den zum Teil knietiefen Pfützen und schwere Gewitter zogen in schneller Folge über das Ausgrabungsgelände.
    Johns glaubte inzwischen an die Wettervorhersage bezüglich des Tiefdruckgebietes, zumal der kommandierende Offizier des Flughafens, Moore, diese Ankündigung am Vortag bestätigt hatte.
    Alle noch funktionstüchtigen Fahrzeuge waren vorsichtshalber in das unterirdische Lager gebracht worden. Die Marines und die Arbeiter auf dem Ausgrabungsgelände hatten im Laufe des Tages ihre Quartiere im hinteren – trockenen – Teil aufgeschlagen. Wir hatten ebenfalls darüber nachgedacht, es aber vorgezogen, noch in den Containern auszuhalten, nachdem die Stromversorgung wieder hergestellt worden war. Karen und Sinistra wollten wenigstens noch in kleinen Schritten an der Dokumentation des Ausgrabungsgeländes weiterarbeiten.
    Die LKW hatten trotz der widrigen Umstände drei Fahrten zum Flugplatz gemacht, um weitere Teile der Artefakte aus dem Lagerbereich zu entfernen. Aus meiner Sicht eine unkluge Vorgehensweise. Solange die Lage im übrigen Land und in den USA selbst bezüglich der Auswirkungen auf Ereignisse der letzten Tage unklar waren, hätte das unterirdische Lager den Artefakten den denkbar besten Schutz geboten.
    In der ersten Nacht nach dem Zwischenfall hatte der Captain die Meldung eines seiner Sergeanten über den Zustand des Flugplatzes erhalten.
    »Zwei Transporthubschrauber haben wir noch. Es funktioniert zwar nur noch die älteste Technik an Bord, so das sie am Tag bei guter Sicht fliegen können, aber das genügt. Eine Transportmaschine konnte auf dem Rollfeld notlanden, die Triebwerke sind jedoch im Eimer. Von allen anderen haben wir keine Nachricht. Sofern sie noch über Wald oder Wasser waren – «, er hob die geöffneten Hände vor die Brust, » – hoffen wir das Beste.«
    Branson, der Marine der Special Forces, hatte aber auch noch eine andere Nachricht in einem zwei Meter langen, schwarzen Gummisack mitgebracht.
    »Den haben wir etwa einen Kilometer vor dem Eingang gefunden. Er lag zwanzig Meter neben der Straße im Unterholz.«
    Johns hatte daraufhin Warren und mich zu sich rufen lassen.
    Señor Marquez war nur noch an seinem Schnauzbart zu erkennen. Er sah aus, als wäre ein Bulldozer über ihn hinweggefahren und hätte noch zweimal kehrt gemacht.
    Warren wandte sich entsetzt ab. Die linke Körperhälfte von Marquez unterhalb der Brust fehlte völlig. Ich hatte so eine Verletzung noch nie gesehen.
    »Der ist überfahren worden.« Johns atmete flach durch die Nase. Der Gestank aus dem schwarzen Sack breitete sich schnell aus.
    »Packt ihn wieder ein und

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