Coruum Vol. 1
war verklungen.
Mit schnellen Schritten ging er zurück in die verwüstete Lagerhalle. Die Flammen des brennenden Army-Trucks waren inzwischen auf eine schwelende Glut zurückgegangen. Dichte Rußwolken hingen unter der Decke und erschwerten ihm das Atmen. Er räusperte sich. Sein Blick wanderte hin zum Lagereingang.
Das Lager versiegelt sich!
Gebannt verfolgte er, wie sich – begleitet durch ein leises Vibrieren des Bodens – eine massive Wand aus dem Boden des Eingangs erhob und ihn innerhalb weniger Sekunden hermetisch bis zur Decke abschloss. Erschrocken suchte er seine Taschen ab, bis seine Finger erleichtert den Schlüssel ertasteten, den er beim toten Maya-Häuptling gefunden hatte.
Tja, dann wollen wir mal. Ungestört und genügend Zeit zum Arbeiten.
Als das Vibrieren abebbte, drehte Warren sich gedankenversunken um und zuckte zusammen. Das innere Schutzfeld war wieder intakt. Er stand nicht einmal einen Schritt von der in den Boden eingelassenen, hell leuchtenden Linie entfernt. An der Stelle, an der Gegenstände ihren Verlauf störten, knisterten helle Funken. Der Teil des ausgebrannten Trucks, der die Linie verdeckte, schmolz in wenigen Augenblicken seinen Augen.
Respektvoll entfernte sich Warren ein paar Schritte von der Linie und eilte zurück in den Kommunikationsraum.
Nein, da kam sicher keine Hilfe. Ernüchtert blieb er stehen. Das Lager würde sich davor nicht versiegeln.
Die Grafik des sich schließenden Lagerzugangs war verschwunden. Die Bahnkurve füllte wieder den gesamten Bildschirm aus, weitere Kurven waren erschienen. Die fremdartigen Zeichen veränderten sich ununterbrochen und mit wachsender Geschwindigkeit.
Die Stelle, an der die Bahnkurve endete, wechselte in eine dreidimensionale Darstellung, die sich zum Betrachter hin kippte. Warren erstarrte. Im Zentrum befand sich ein stilisiertes Symbol, das er unschwer als Stele identifizieren konnte. Neben ihr blinkte ein weiteres Symbol, das er kannte.
Das Auge mit der doppelten Iris.
Von dem Stelensymbol ausgehende, radiale Achsen verliefen zu Kreismittelpunkten, den Radien wiederum die Position der Stele tangierten. Mehrere rote Punkte blinkten innerhalb dieser radarähnlichen Darstellung auf.
Mit einem leisen Piepton erschien ein neues Symbol am Ausgangspunkt der Bahnkurve. Auch dieses kannte er. Der Leuchtturm blinkte rot.
Sehr sonderbar! Bezeichneten diese Symbole die Zugehörigkeit der Angreifer und der Verteidiger zu irgendwelchen Parteien?
Das Objekt auf der Bahnkurve löste sich in eine Vielzahl kleinerer Objekte auf, die sich schirmförmig dem Stelensymbol näherten.
Warren ging langsam auf das Bedienpult zu, ohne seinen Blick auch nur einen Grad vom Bildschirm abzuwenden. Seine Hände fanden die negativen Handabdrucke wie aus Versehen.
Die Informationen in seinem Kopf explodierten. Er befand sich auf einmal mitten im Bildschirm. Die Anzeigen hatten sich vervielfacht. Unverständliche Stimmen sprachen präzise in seine Ohren.
Eine große rote Taste blinkte aufdringlich in seinem Gesichtsfeld. Die Objekte auf ihren Bahnkurven waren jetzt greifbar. Sie gefielen Warren nicht. Sie sahen zu sehr nach gefährlichen Waffen aus.
Seine Gedanken überschlugen sich.
Konnte er etwas gegen diese Objekte tun oder nur zusehen, wie sie sich näherten und das Lager pulverisierten?
Er entschied sich und drückte auf den pulsierenden Knopf. Der Knopf verschwand. Ein schlagartiges Dröhnen aus der Lagerhalle lenkte ihn kurz ab.
Die Reservekraftwerke sprangen an!
Die furchterregenden Objekte hatten ihre Ziele um die Stele herum fast erreicht.
Waren riss entsetzt die Hände hoch. Sein Kopf war wieder klar. Das tiefe Röhren aus der Lagerhalle betäubte ihn.
Ein helles Glühen ging vom Symbol der Stele aus. Blitzen gleich, zuckten blaue Lichtfinger über den Bildschirm und überall dort, wo sie ein Objekt auf seiner Bahnkurve erreichten, erloschen Objekt und Bahnkurve.
Die Zeit reichte nicht. Zu viele Objekte erreichten ihr Ziel.
Donavon
»Anhalten! Haltet verdammt noch mal endlich an! Sie ist verwundet!«
Karen klammerte sich von hinten an mich und schrie mir ins Ohr. Ich drehte mich zur Seite und schlug auf Sturgis Arm ein, der mit seiner Hand das Lenkrad wie eine Stahlkrampe umschlossen hielt. »Halt an!«
Im grellen, kaltweißen Licht des einzigen, noch verbliebenen Xenon-Scheinwerfers waren wir etwa fünf Minuten lang in den Regenwald hineingefahren. Durch die Helligkeit des Scheinwerfers waren die Hindernisse
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