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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Größe. Einige als Papierabzug, andere als Folie. Alle hatten einen geprägten TOP SECRET – NASA PROPERTY Stempel in allen vier Ecken. Bei den meisten Abzügen handelte es sich nicht um Fotos im herkömmlichen Sinn. Es waren Spezialaufnahmen mit Tiefenradar, Infrarot und anderen extrem teuren Objektiven, digital nachbearbeitet.
    Warren nahm eines der oben liegenden Bilder und zog es in die Mitte.
    »Das ist eine Kontrollaufnahme, die wir vom Zentrum von Tikal gemacht haben. Es sind deutlich die rechteckigen Grundformen zu erkennen. Der dreidimensionale Effekt kommt durch den Schattenwurf der Strukturen zustande.« Er deutete auf die Zentralakropolis und die beiden exponierten Tempelpyramiden.
    »Hier ist der gleiche Bildausschnitt in Infrarot und hier mit Überlagerung durch ein Tiefenbodenradar und digitaler Nachbearbeitung.« Er legte zwei etwas kleinere Aufnahmen neben das erste Bild. Das Infrarotbild war auf eine transparente Folie abgezogen und zeigte die gleichen Strukturen wie das Tageslichtbild, nur in inversen Farben. Die von der Sonne aufgeheizten Flächen der Gebäude leuchteten im hellen Rot, die weniger der Sonne ausgesetzten Flächen waren in Schattierungen von dunklem Rot über Grün zu dunklem Blau zu sehen. Im Gebiet des Parkplatzes waren einige helle Punkte zu erkennen, die Motoren von Fahrzeugen.
    »Legen wir die beiden Bilder übereinander, ist zu erkennen, dass es keine Wärmezonen gibt, die sich nicht mit der Erwärmung der Flächen durch die Sonnenstrahlung oder andere bekannte Wärmequellen erklären lassen.« Warren legte die Folie auf das Tageslichtbild und richtete sie an Positionskreuzen aus.
    Marquez hatte sich zu uns gesellt, Johns hielt sich im Abseits, hörte aber zu.
    »Für Ihre Kollegin, Doktor Whitewood«, fuhr Warren fort, »dürften die Formen interessant sein, die das Tiefenbodenradar aufgenommen hat.« Er legte das dritte Bild, auch eine Folie, in die Mitte.
    »Diese Strukturen befinden sich ungefähr zehn bis fünfzehn Meter unter der gegenwärtigen Oberfläche.« Sein Finger ruhte auf einem langen Strich mit einem quadratischen Raum in der Mitte.
    »Legen wir dieses Blatt auf die Tageslichtansicht, sehen Sie, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen unterirdischen Verbindungsgang mit einem Hohlraum zwischen diesen beiden großen Gebäuden handelt.« Sein Finger fuhr zwischen der östlichen und der westlichen Tempelpyramide hin und her.
    »Das wird Sinistra allerdings interessieren. Und viele andere auch«, murmelte Karen vor sich hin.
    Der Professor lächelte mich an. Ich war gespannt auf die Bilder der neuen Stadt.
    »Und hier der Grund für die ganze Aufregung.« Er kicherte vor sich hin, rollte die Aufnahmen von Tikal zusammen und holte einen Satz neuer Aufnahmen aus einer Spezialtasche hervor.
    Warren legte eine neue Tageslichtaufnahme auf den Tisch. Es war ein ungefähr vier Hektar großer Ausschnitt des Grabungsgeländes. Die Öffnung in der Höhlendecke befand sich in der Mitte des Bildes. Sie war etwa halb so groß wie gestern. Das Bild musste dementsprechend vor zwei bis drei Tagen aufgenommen worden sein.
    Schaufelbagger, Autos, Bürocontainer, einzelne Menschen – alles war klar zu erkennen. Die Schatten sorgten für die richtige Betonung.
    »Jetzt das Infrarotbild.« Warren legte das Folienbild auf und richtete es an den Markierungen aus.
    Da war es. Keiner sagte etwas. Karen sah mich erstaunt an. Ich konnte ein zufriedenes Grinsen nur schwer unterdrücken. Fergus hatte es in unserem Gespräch gestern so hingeworfen – vielleicht findest du verborgene Kammern oder so ein Zeug – aber genau das war es.
    Ich hatte den Schlüssel, wir kannten das Schloss und dort lag der verborgene Raum.
    »Sie werden verstehen, dass wir hier vor etwas unglaublich Neuem stehen, Doktor MacAllon. Sie können den Fund möglicherweise durch ihre Nähe zu Fergus Young noch am besten einschätzen.« Warren blickte fasziniert auf den großen, rechteckigen, dunkelroten Umriss in der Mitte des Bildes unter der Höhle. An einem Ende leuchtete ein hellroter Punkt. Das musste die Stele sein.
    »Das, was dort so gleichmäßig leuchtet, ist ein hochenergetisches Feld.« Er zeigte auf das Rechteck. »Dieser helle Punkt ist die Wärmequelle der Stele. Alle anderen, durch Sonnenstrahlung und Motoren erzeugten Quellen hat die Bildbearbeitung weggerechnet.« Johns kam jetzt auf die andere Seite des Tisches und sah dem Professor zu.
    Warren holte das dazugehörige Tiefenbodenradarbild hervor

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