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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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nach Osten erstrecken. Ein mit roten Vermessungs-Fähnchen markiertes Rechteck von fünfzehn mal dreißig Metern war das Ergebnis einer Vielzahl von Kontrollgängen, die Raymond in den letzten Tagen mit dem Bodenradargerät durchgeführt hatte. Auf welche Art sich dieser Zugang öffnen würde und ob wir mit unserer Vermutung bezüglich einer Öffnung durch den Schlüssel überhaupt richtig lagen, würden wir hoffentlich gleich herausfinden.
    Sinistra hatte zwischenzeitlich mit Unterstützung einiger Ausgrabungshelfer die Hologrammprojektionen im Hieroglyphenraum systematisch abgerufen und aufgezeichnet. Es waren bisher gut zweihundert Stunden Material, eine ungeheure Entdeckung, die eine detaillierte Rekonstruktion der Stadt und ihrer Geschichte erlauben würde. Die Schätzung über die verbleibende Aufzeichnungsdauer belief sich auf mehrere Tausend Stunden. Eine erste Auswertung nach Hinweisen auf den Eingang zum unterirdischen Komplex war bis jetzt ergebnislos geblieben.
    Für Karen hatte sich damit jedoch längst die Hypothese einer untergegangenen Metropole bestätigt.
    Der große Hügel auf unserer rechten, der südlichen Seite der Grube, enthielt die Trümmer einer Akropolis. Diese Struktur hatte sich aus mehreren Pyramiden, darunter der Königspyramide, zusammengesetzt. Sie hatte bei den meisten der Aufzeichnungen im Mittelpunkt gestanden wie auch in der Ankunftsszene des Raumschiffes. Zwischen diesem Hügel und der Grube verbargen dicke Kunststoffplanen die Überreste der terrassierten Begrenzungswand des Ballspielplatzes. Die Reste des Torringes, an dem die ganze Geschichte ihren Anfang genommen hatte, waren entfernt worden, um im Rahmen der weiteren Ausgrabungen nicht beschädigt zu werden.
    Ein unüberschaubarer Aufwand lag vor dem Team, diesen Ort vollends auszugraben.
    Professor Warren hatte die Entdeckung des Hieroglyphenarchivs ausschließlich positiv aufgenommen. Er war vor allem von dem Schutzfeld der Tür begeistert. Dass wir ihn erst hinterher eingeweiht hatten, nahm er uns nicht krumm, sein Kommentar war gewesen: »Sofern Sie jedes Mal mit einer solchen Entdeckung aufwarten können, machen Sie bitte alles allein!«
    Von Captain Johns war in der letzten Zeit wenig zu sehen gewesen. Tauchte er einmal irgendwo auf, so hielt er sich doch möglichst weit von Professor Warren und Karen entfernt. Uns war das ganz recht so.
    Die einzige sichtbare Reaktion des Captains auf die offensichtliche Niederlage im Kompetenzgerangel um die Geheimhaltungsbestimmungen der Ausgrabungsstätte waren die eingetroffene Verstärkung für seine Männer und der Ausbau des Lagers zu einem Hochsicherheitstrakt. Ich fand diese Maßnahmen angesichts der weiter gewachsenen Bedeutung der Fundstätte, die ersten Erkenntnisse der Analysen des Hieroglyphenraumes betreffend, durchaus verständlich.
    Trotzdem fühlte ich, dass das letzte Wort zwischen ihm und Professor Warren in der Austragung des Kompetenzkonfliktes noch nicht gefallen war. Die Entscheidung hatte sich möglicherweise auf eine höhere – für Karen und mich nicht sichtbare – Machtebene verlagert. Im Moment war Professor Warren der Gewinner, doch zweifelte ich nicht daran, dass Captain Johns im Hintergrund alles versuchen würde, eine offizielle Entscheidung zu seinen Gunsten herbeizuführen.
    Señor Roman Marquez war klug genug, sich seit dem Erscheinen von Johns und Warren aus jeglicher Diskussion um Verantwortung weit heraus zu halten, beschränkte sich auf die Rolle des Zuschauers und inhalierte weiter seine Zigarillos. Im Innern schätzte ich ihn jedoch eher als einen stillen Verbündeten von Captain Johns ein, in dessen Nähe er sich auch jetzt aufhielt.
    Die beiden standen am südlichen Rand der Grube, zusammen mit der offiziellen Besucherdelegation des heutigen Tages. Ein Soldat mit tragbarer Digicam machte die Gruppe vollständig und ließ keine unserer Bewegungen unbeobachtet. Niemand der Neuankömmlinge, die vor einer Stunde per US-Armee-Hubschrauber eingeflogen waren, war Karen oder mir vorgestellt worden. Professor Warren hatte mit keinem Wort zu erkennen gegeben, ob er den drei Männern und ihrem Begleitschutz, mit Regenschirmen und Schulterholstern ausgerüstet, schon einmal begegnet war.
    So, wie sie dort standen, schwitzten und uns beobachteten, mit Sonnenbrillen und dunklen, gut sitzenden Anzügen, tippte ich auf die CIA oder einen anderen regierungsnahen Dienst der USA.
    Die Kameras der beiden uns beim ersten Exkurs begleitenden Soldaten würden

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