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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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SAS-Soldaten sehen zu können, fühlte ich seine Überraschung.
    Ich erinnerte mich an Sinistra, die, bevor sie selbst durch das Feld gegangen war, nur ihren Arm hindurchgestreckt hatte. »Nehmen Sie Ihr Seil komplett in die Hand und reichen Sie es durch das Feld«, riet ich ihm. »Drinnen können Sie es abrollen. Ihr Kamerad kann es dann greifen und sich wieder hochziehen – aber lassen Sie die ganze Zeit über Ihren Arm im Feld!«
    »Klingt gut«, sagte Rory von oben. Der zweite Soldat löste seinen Trapezgurt, umfasste ihn mit der ganzen Hand und reichte ihn dann mit einer entschlossenen Bewegung durch das Feld. Mehrere Minuten warteten wir gebannt, was passieren würde. Auf einmal zuckte der Soldat im Wasser zusammen und hatte Mühe, nicht auch in die Öffnung zu fallen. Dann erschien Fergus prustend auf der Wasseroberfläche. Der SAS-Soldat half ihm, zu mir zurück zu schwimmen. Rutschend zog Fergus sich aus dem Wasser und setzte sich schwer atmend neben mir auf die Stufe, den dritten Soldaten verdrängend. Ich setzte mich ebenfalls hin und sah ihn fragend an.
    Er wischte sich das Wasser aus den Haaren, nahm die Brille ab und fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. Als ich seine roten Wangen und strahlenden Augen sah, wusste ich, dass wir es geschafft hatten.
    »Unglaublich, unglaublich , Don!« Er suchte nach Worten. Dann nahm er mich in beide Arme und drückte mir die Seele aus dem Leib. »Danke, dass du mich mitgenommen hast!« Er legte mir beide Hände auf die Ohren und sagte mit weit aufgerissenen Augen hinter einer von weißen Wassertröpfchen bedeckten Brille: »Warren ist da drin! Er hat den Raum geöffnet. Seit dem Angriff vor zwölf Tagen hat er den unterirdischen Komplex erforscht – das ist Wahnsinn! «
    Mein Gesichtsausdruck schien nicht mit seinen Erwartungen Schritt zu halten. »Was meinst du mit Warren ist da drin? «, fragte ich. » Da drin? « Mein Zeigefinger wies auf das rote Schutzfeld.
    Er sah mir in die Augen und nickte heftig. »Don! Er hat einen Verbindungsgang vom Lager ins Archiv gefunden und noch viel mehr: Er kann den Computer des Lagers bedienen!«
     
    *
     
    Die Ereignisse beschleunigten sich.
    Professor Morton Warren hatte vor allem eines: Hunger! Die beiden SAS-Soldaten halfen ihm aus dem Hieroglyphenraum und bugsierten ihn an die Oberfläche. Er sah erbärmlich aus. Sein Bart hätte ihm ein verwegenes Äußeres geben können, wäre da nicht seine hagere Gestalt gewesen. Er hatte einiges an Gewicht abgenommen – meine Zuversicht die Vorräte des Lagers betreffend war wohl etwas zu optimistisch gewesen. Sein schütteres, helles Haar war verklebt und er brauchte dringend eine Dusche! Nur eines war auf dem ersten Blick unverändert: seine zu schwere, goldgefasste Brille wurde spätestens alle zehn Sekunden auf der Nase in ihrem Sitz korrigiert.
    Fergus reichte ihm seinen feuchten Strohhut gegen das grelle Zwielicht.
    Warren ließ sich schwer in einen der Feldsitze fallen, die im Schatten eines der Technikcontainer standen, nahm dankbar ein Sandwich, in das er reinbiss, ohne nachzusehen, womit es belegt war, trank eine halbe Flasche Mineralwasser in einem Zug. Wortlos streifte sein Blick währenddessen für mehrere Minuten lang das umliegende Gelände mit all seinen Zerstörungen. Als er den See in der Grube entdeckte, nickte er vor sich hin.
    Fergus lief unruhig hin und her. Er hatte Glück gehabt und sich nicht verletzt, als er auf den Boden des Archivs gestürzt war. Überrascht wie er war, hatte er sich schnell orientiert und war auf dem Bauch nach oben zur Öffnung gerobbt. Dort hatte er die Wasserlinie in Höhe der Öffnungsmitte gesehen und seinen Arm hindurchgestreckt. Nur innerhalb des Stoffes seines Ärmels war Feuchtigkeit tropfenweise durch das Feld gelangt. Dann hatte er die Hand zurückgezogen und das Feld hatte jegliche Feuchtigkeit abgestreift.
    »Dieses Feld erkennt, was zu einem menschlichen Körper gehört und was nicht, Don. Meine Haut unter der Kleidung war klatschnass, mein Gesicht und meine Hände waren trocken. Die Oberseite meiner Kleidung war trocken – unglaublich!«
    Ich erwiderte nichts. Warren aß inzwischen sein drittes oder viertes Sandwich und sein Blick begann sich langsam von der Umgebung zu lösen und auf uns einzupendeln. Als er bemerkte, dass alle ihn mehr oder weniger direkt ansahen, lächelte er und schob den Rest des aktuellen Sandwichs in den Mund.
    »Doktor MacAllon, ich bin froh, Sie unversehrt zu sehen.« Er sah auf Sturgis und

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