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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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diesen Anschlägen stecken, Toreki – das bloße Vorhandensein von Material der 7K ist als Beleg nicht ausreichend, um die Reaktion von Z-Zemothy zu rechtfertigen – zieht man zudem die sofortigen und offenen Dementis des Rings der Sieben hinzu. Torkrage Treerose ist ehrenhaft. Wenn er eine Konfrontation mit dem Zentrum wünschte, würde er das anders angehen.«
    »Nur wenn er wollte, dass es von Anfang an wie eine Konfrontation aussieht«, entgegnete Ker Om’Damal. »Ich halte das Vorgehen aus seiner Sicht für schlau – er sät in der Allianz seiner Gegner Zweifel – verzögert koordinierte Reaktionen und gewinnt dadurch wertvolle Zeit.«
    »Er hat bei der Gilde keinen Zweifel über die Rechtmäßigkeit der Entführung von einem der hochrangigsten Wissenschaftler der Organisation gesät. Die habt Ihr ganz allein geweckt, Toreki!«, erwiderte Kamir etwas schärfer und nötigte Sadooni zu einer ersten Reaktion.
    Mit herablassendem Lächeln, wies der auf den gedeckten Tisch in ihrer Nähe. »Ich will Euch nicht überreden, Händler, der Auffassung von Z-Zemothy zu folgen, ich verstehe das Profitdenken der Gilde sehr gut – welche Beweggründe Ihr auch immer vorschieben mögt. Genießt Euren Aufenthalt.«
    Er tauschte einen kurzen Blick mit dem Kommandanten und verließ die Loge, wobei er beinahe mit Neuille zusammengestoßen wäre, die ihm elegant auswich und einen Schritt hinter Kamir stehen blieb.
    »Ihr entschuldigt die etwas direkte Art von Sadooni, Händler«, leitete Ker Om’Damal süffisant die Unterhaltung vom Thema weg. »Aber er arbeitet überwiegend in der Exekutive. Bitte nehmt Platz.«
    Kamir setzte sich und ließ seinen Blick das erste Mal über das bis zum künstlichen Horizont der Station reichende Deck 77 gleiten. Er konnte eine künstliche, quadratkilometergroße Lagunenlandschaft überblicken, auf der die unterschiedlichsten Boote trieben. Mehrere schwebende Logen zogen wie kleine Wolken darüber hinweg. Überrascht bemerkte er, wie auch die Loge des Kommandanten sich von ihrer Dockingbucht gelöst hatte und langsam an Höhe gewann, während sie sich mit nur minimaler Geschwindigkeit über das Wasser bewegte.
    An der rechten Seite erschien eine hohe, sonderbare Struktur, die auf einer kleinen Felseninsel am Rand der Lagunenlandschaft stand. Kamir verdankte es nur seiner unvergleichlichen Selbstkontrolle, die er sich in den zurückliegenden Jahrzehnten seiner Händlerkarriere erworben hatte, das er nicht aufsprang und an das umlaufende Geländer lief. Auf einer kleinen – aus seiner jetzigen Perspektive – Plattform am oberen Ende der Struktur schwebte ein Speer, der in einem besonderen rötlich glänzenden Material schimmerte. Er hing seltsam schräg in der Luft und rotierte langsam um die vertikale Achse.
    »Interessant, nicht?« Ker Om’Damal war der etwas längere Blick Kamirs nicht entgangen.
    Der Kommandant lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Wir sind sicher nicht abergläubisch, Händler, wie Ihr wisst, aber die eine oder andere Reliquie ist doch hilfreich.«
    Er deutete auf die Lagunenlandschaft unter ihnen.
    »Habt Ihr Euch nicht über die Bezeichnung des Decks gewundert? Deck 77? Als unterstes Deck von einer Station von 9920 Decks?«
    Als Kamir nichts entgegnete, fuhr er leicht amüsiert fort: »Ihr seht dort das Troyian-Zepter des Zentrums – wir fanden es im Nachlass des 29204 ermordeten Rud El’Ottar, Cektronn von Z-Zemothy. Es richtet sich von allein in einem Winkel von genau 77 Grad aus. Es war der Namensgeber für dieses Deck – warum auch nicht? Habt Ihr je davon gehört?«

 
Roter Nebel, Zentrum, Ul’Charque, Forschungssystem von Z-Zemothy
20397/1/24 SGC
17. Oktober 2014
     
     
Ashia
     
    »Er ist hier?« Ich war entsetzt.
    Lumidor nickte schwach.
    » Kamir ist an Bord der Station?« Ich konnte, wollte es nicht glauben.
    »Ich habe ihn auf Deck 77 gesehen, Ashia, in Begleitung von Ker Om’Damal. Sie waren zusammen auf dem Weg in die Loge des Kommandanten.« Lumidor reichte mir ein Gewand, wobei sein hungriger Blick über meinen nackten Körper huschte. »Er will mit dir reden!«
    »Quatsch! – Ich denke, er hat dich nicht gesehen?«
    »Er nicht – aber seine Dienerin, Neuille – du kennst sie. Sie ist weit mehr als eine Dienerin«, ergänzte er.
    »Das sind sie doch alle – oder?«, antwortete ich im Reflex, einen plötzlich aufgekommenen Gefühlsschmerz verdrängend.
    »Nicht so, Ashia. Sie ist ausgebildet – eine Seriife! «
    Ich legte mir das Gewand um

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