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Cosm

Cosm

Titel: Cosm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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gewesen.«
    »Wie groß das Netz ist, das sie auswerfen, hängt davon ab, wie wichtig ihnen die Sache ist«, überlegte Max. »Und eine landesweite Fahndung kann sich vermutlich nicht einmal das Energieministerium leisten.«
    »Ich bin nur ein einfacher Bürger«, sagte Jill, »aber mir scheint, da steckt mehr dahinter als ein Gerangel zwischen zwei Behörden.«
    »Wieso?«
    »Der Präsident. Wenn wir mit seinem nationalen Kleinod einfach durchbrennen, ist er zu Tode blamiert.«
    »Das hat etwas für sich«, räumte Zak ein. »Er kann die Aktion aus Gründen der Sicherheit sogar zur Chefsache machen.«
    »Sie haben ziemlich schnell kapiert, wie es in der Politik zugeht«, sagte Max.
    »Das war Bestandteil seiner Erziehung«, erklärte Alicia grinsend. Dieser gewitzte Junge hatte kaum noch etwas gemein mit dem ruhigen Musterimmigranten, der bis vor kurzem für sie gearbeitet hatte. Sie hatte ihn wirklich unterschätzt.
    Sie verließen die Kneipe. Mit vollem Magen fühlten sich alle sehr viel wohler. Als Alicia auf den Pathfinder zuging, blieben zwei weißhaarige Senioren in Schildmütze, Jeans und Turnschuhen plötzlich stehen und staunten sie mit offenem Mund an. Schwarze Haut schockiert doch immer wieder, dachte Alicia, die solche Reaktionen nicht zum ersten Mal erlebte. Doch dann begriff sie, daß es hier um etwas anderes ging.
    »Sie ist es!« sagte der Mann.
    »Wie im Fernsehen«, sagte die Frau.
    Die vier standen wie erstarrt. Alicia rauschte das Blut in den Ohren, und der Parkplatz lag wie ausgebleicht vor ihr.
    »Ganz richtig«, sagte sie und trat einen Schritt vor. »Veronica von den Virginals, freut mich sehr, Sie haben uns doch bestimmt gestern abend in ›What’s Hot‹ geseh’n?«
    »Virginals?« fragte der Mann.
    »Wie finden Sie denn uns’ren neuen Song? Ziemlich wild, was?«
    »Äh … ich dachte, ich hätte … die Nachrichten …«, stammelte die Frau.
    »Toller Bericht, was?«
    Der Mann zögerte, sein Blick streifte Max, Jill, undZak, dann streckte er Alicia die Straßenkarte hin, die er in der Hand hielt. »Sie ist es, Irma. Äh … würden Sie mir ein Autogramm geben?«

 
    7 Sie zogen sich eine Los Angeles Times aus einem Automaten, aber die Flucht wurde mit keinem Wort erwähnt. »Die Zeit war zu knapp«, sagte Max. »Dafür bringen sie dein Bild im Fernsehen. Damit scheidet der Campingplatz aus.«
    »Was bleibt dann noch?« fragte Jill. Sie waren hastig aufgebrochen und hatten zehn Meilen weiter an einem Rastplatz angehalten.
    »Im Freien kampieren. Die Geräte können wir mit dem Generator in Zaks Transporter betreiben«, sagte Alicia.
    »Wenn die zwei dahinterkommen, daß du sie reingelegt hast, verpfeifen sie dich sofort«, sagte Jill.
    »Und im Freien kann man uns aus der Luft leicht entdecken, ganz gleich, wo wir sind«, ergänzte Max nüchtern.
    »In den Wäldern Richtung Lone Pine wären wir sicherer«, meinte Jill.
    »Ich muß wohl noch eine Weile zur Flüchtlingsschule gehen, Leute«, sagte Alicia. »Aber ich dachte, hier draußen wäre die Gefahr geringer, falls … etwas passieren sollte.«
    »Wir sind alle freiwillig hier«, sagte Jill.
    »Ich meine, mit dem Cosm.«
    »Was soll denn passieren?« fragte Jill. »Ich meine, wenn ich recht verstanden habe, wird der Cosm einfach immer älter.«
    »Hoffentlich ist das alles«, sagte Max. »Die Verbindung zum anderen Universum wird, nun ja, dünner und dünner. Sollte sie in irgendeiner Form reißen, dann weiß ich nicht, was an unserem Ende geschieht. Dieexotische Materie, die verhindert, daß er zusammenfällt, enthält jede Menge potentieller Energie.«
    Jill runzelte verwirrt die Stirn. »Soll das heißen, das Ganze war eine Vorsichtsmaßnahme?«
    Alicias Gesicht spiegelte ihren inneren Konflikt. Sie war immer noch todmüde, nur das Adrenalin hielt sie wach. Wie auch immer, sie hatte diesen drei Menschen so viel zu verdanken, sie mußte ihnen die Wahrheit sagen. »Zum Teil schon. Aber vor allem möchte ich beobachten, wie es da drin weitergeht.« Sie zeigte mit dem Daumen auf den Pathfinder, in dem sich, unter einer Plastikplane verborgen, der Cosm befand. »Und jetzt los!«
    Sie fuhren noch fünfzehn Meilen, dann bogen sie in eine unbefestigte Straße ein. Die Temperaturen lagen selbst jetzt im Spätherbst noch weit über 20 “C. Schon nach wenigen Meilen entdeckten sie einen geschlossenen Canyon und stellten die beiden Fahrzeuge dicht nebeneinander auf einer ebenen Stelle ab. Um 17.00 Uhr fand Max im Radio eine

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