Cosmic Trigger
»zufälligerweise« in Berkeley, zwei Tage nachdem ich diese Zeilen niederzuschreiben begann. Ganz spontan, ohne von Grahams Erlebnis zu wissen, erzählte sie von zwei anscheinend Außerirdischen, die sie ungefähr zur gleichen Zeit, im Spätsommer 1964, rund 30 Meilen von unserem Haus entfernt, gesehen hatte. Sie ist eine der vielen Kontaktierten, die unter einer spontanen »Gedächtnislücke« leiden und sich nur noch daran erinnern, Wesen gesehen zu haben, ohne indessen weitere Details nennen zu können. Sie erwachte zwanzig Minuten später wie aus einer Trance, und die »Wesen« waren verschwunden. Beide hatten silberfarbene Uniformen getragen.
Katholiken nennen die heilige Jungfrau heutzutage »Unsere Liebe Frau aus dem All«. Sie ist natürlich ein weiterer Archetyp aus Jungs kollektivem Unterbewußtsein, und es gab sie schon lange vor dem Christentum. Die Ägypter nannten sie Nut und brachten sie mit dem Stern Sirius in Verbindung. Darstellungen von ihr finden sich bis auf mindestens rund 30.000 Jahre v. Chr. zurück. Robert Graves versuchte in seinem berühmten (und umstrittenen) Buch Die Weiße Göttin nachzuweisen, daß ihre Anbetung die älteste Religion der Menschheit darstelle, deren Rituale ursprünglich den Gebrauch des psychedelisch wirkenden Fliegenpilzes Amanita muscaria impliziert. Sie war auch den Schamanen der amerikanischen Indianer bekannt, welche sie Peyote-Frau nannten. Sie ist die weibliche Version des Mescalito.
Originellerweise erscheint sie auch im Märchen Der Zauberer von Oz als Schwindelhexe. Im gleichnamigen Film beginnt jeder ihrer Auftritte mit einer helleuchtenden silbernen Kugel, die vom Himmel herunterschwebt, während sie dann dort erscheint, wo die Kugel gelandet ist. Dies ist nach Vallee genau die Art, wie Kinder von UFO-Kontakten berichten, und die silberne Kugel war auch bei einigen ihrer Wunder zugegen, wie etwa in der Erscheinung der heiligen Jungfrau in Lourdes und Fatima.
Bei einem ihrer Wunder in Fatima bewirkte sie, daß die Sonne direkt auf die Erde zustürzte; ein Erlebnis – oder eine Halluzination –, das von über 100.000 Menschen bezeugt wurde. Wenn Sie glauben, daß die Sonne wirklich auf die Erde stürzte, so sind Sie meiner Meinung nach naiv. Wenn Sie jedoch akzeptieren, daß 100.000 Personen telepathisch die gleiche Halluzination miteinander teilen können, so müssen Sie die große Frage beantworten: wieviel Übereinstimmungs-Realität wird in ähnlicher Weise geschaffen?
Das Rätsel der 23
Ich arbeitete während fünf Jahren (1966-71) als Redakteur beim Playboy. Sie möchten jetzt natürlich alle erfahren, ob Hef wirklich alle Playmates bumst und ob er tatsächlich homosexuell ist? (Dies sind die beiden am weitesten verbreiteten Legenden über den Playboy.) Wir haben keine eigentliche Insider-Information, aber unser Eindruck ist der, daß Hef mit einer Menge Playmates geschlafen hat, bei weitem aber nicht mit allen, und daß er nicht homosexuell ist.
Sorry.
Mein Job bestand darin, die Briefe im »Playboy-Forum« zu redigieren und auch die kursiv gesetzten Antworten zu schreiben, in denen der Playboy seinen Standpunkt vertrat. Diese Position war ein richtig altmodischer »Scher-dich-um-deine-eigenen-Geschäfte-John-Stuart-Mill-Libertarismus«. Da es meine und Hefners Philosophie war, bereitete mir die Arbeit einen ungeheuren Genuß.
Wichtiger für unsere Geschichte ist die Tatsache, daß mich William S. Burroughs in das Rätsel der 23 einführte, während ich beim Playboy arbeitete.
Nachdem ich 1956 das unveröffentlichte Manuskript von Naked Lunch sah, hatte ich gesagt: »Dieser Mann ist der größte Prosadichter seit James Joyce.« (Ich bin immer noch recht stolz darauf, als erster diesen Vergleich gemacht zu haben.) Ich traf Burroughs erst so um 1966 und fand Bill ein viel charmanteres und umgänglicheres Individuum, als man aus seinen Büchern schließen würde. Man war auf ein verrücktes Genie gefaßt und traf indessen auf einen eher prosaischen, fast akademischen Gentleman-Genius. Hier nun die Geschichte des Rätsels der 23:
In den frühen sechziger Jahren kannte Burroughs in Tanger einen gewissen Captain Clark, der einen Fährbetrieb von Tanger nach Spanien unterhielt. Eines Tages sagte Clark zu Burroughs, daß er nun während 23 Jahren Kapitän auf der Fähre sei, ohne einen Unfall gehabt zu haben. Am selben Tag sank die Fähre, Clark und alle Passagiere ertranken.
Am Abend dachte Burroughs über diesen Vorfall nach und
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