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Cosmic Trigger

Titel: Cosmic Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Anton Wilson
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stellte das Radio an. Die erste Nachrichtenmeldung betraf einen Flugzeugabsturz einer Maschine der Eastern Airlines auf der Strecke New York-Miami. Beim Piloten handelte es sich um einen weiteren Captain Clark, und der Flug war unter Flug 23 eingetragen.
    (Aha! Nun verstehen Sie den Satz: »Captain Clark heißt Sie an Bord willkommen«, welcher jedesmal mit einem unheilvollen Unterton in verschiedenen surrealistischen Erzählungen von Burroughs auftaucht.)
    Burroughs fing an, seltsame Zusammentreffen zu sammeln. Zu seinem Erstaunen erschien dabei die 23 sehr oft. Nachdem er mir dies erzählt hatte, begann auch ich meine eigene Liste aufzustellen; die Zahl 23 erschien ebenso oft. (Die Leser von Koestlers The Challenge of Chance werden sich erinnern, daß in dieser Enzyklopädie außergewöhnlicher Zufälle die Zahl 23 ebenfalls sehr häufig vorkommt.)
    Das erklärt natürlich auch Jano Watts’ Konzept vom »Netz« – den Fäden der Zufalls-Synchronizität, die alles mit allem verbinden. Es besteht auch eine Analogie (und vielleicht sogar mehr als das) zu jenem Phänomen, das die Physiker als »Quanten-Unteilbarkeits-Prinzip« (QUIP) bezeichnen. Dieses Prinzip wird von den einen anerkannt und von den anderen verworfen; es besagt, daß sämtliche Teilchen einer Ganzheit einander beeinflussen. Überall.
    Eine einleuchtende Erklärung finden wir bei Dr. Fritjof Capra, einem jungen Physiker aus Berkeley, der die Quanten-Unteilbarkeit während eines Zustandes veränderten Bewußtseins erlebte. In seinem Buch Der kosmische Reigen verteidigt Dr. Capra die »Bootstrap-Theorie«, laut welcher alles die Ursache von allem sei, egal wie die Richtung innerhalb der Zeit auch immer aussieht. 20
    Die Quanten-Unteilbarkeit und die Bootstrap-Theorie sind verschiedenartige ontologische »Blüten«, die in der modernen Physik »nicht-örtliche« Modelle genannt werden. Nicht-örtliche Modelle werden nicht durch die Einsteinsche Lichtgeschwindigkeits-Grenze limitiert; so erlauben sie beispielsweise, daß die Zukunft die Gegenwart bestimmen kann, wie dies normalerweise die Vergangenheit tut. Dies erinnert an den berühmten Limerick:
     
    There was a young lady named Bright Whose speed was much faster than light;She departed one day In a relative way And returned on the previous night.
     
    Einer der letzten, die sich zum nicht-örtlichen oder nichtchronologischen Modell bekehrten, ist der berühmte Astronom und Kosmologe Sir Fred Hoyle, der in seinem neuesten Werk Ten Faces of the Universe 21 ausdrücklich eine nicht-örtliche, trans-zeitliche Theorie der Kausalität befürwortet.
    Nicht-örtliche Theorien wie Jungs Synchronizität bringen uns von der Newtonschen Aktion-Reaktion-Maschine weg und führen uns erschreckend nahe an die Logik des I Ging und des Taoismus, in welcher das scheinbar zufällige Werfen von drei Münzen eine archetypische Struktur von persönlicher und kosmologischer Bedeutung enthüllen kann. Mit dieser Art Rationalität (oder Rationalisierung) akzeptierte ich das Rätsel der 23 als ein Signal, das ich zu entziffern versuchen sollte.
    Meine Vorliebe, jede bedeutsame 23, die des Weges kam, zu notieren, begann mit der Zeit meine hübsche rothaarige Frau Arien zu ärgern.
    »Deine Gedanken werden ganz davon beherrscht«, sagte sie mir bei verschiedenen Gelegenheiten. »Du bemerkst nur die 23 und ignorierst die anderen Zahlen.«
    Selbstverständlich. Aber sie ärgerte sich, weil sie schon mit der 23 in Berührung kam, bevor sie mich traf. Unsere zwei ältesten Töchter (aus ihrer ersten Ehe) sind an einem 23. Februar und einem 23. August geboren.
    Einst sah der Numerologe den preisgekrönten Film Charly, zusammen mit einem Freund, der dieser 23er-Besessenheit ganz besonders mißtrauisch gegenüberstand. Die Geschichte des Films handelt von einem schwachsinnigen Trottel (IQ ungefähr 70), welcher durch Neurochirurgie zu einem übermenschlichen Genie (IQ über 200) umgeformt wird. Während der Operation wird die Nummer des Operationssaales sichtbar, und es war natürlich die 23.
    »Um Gottes willen«, sagte mein Freund mit hoher Stimme. »Was soll das denn?«
    Der größte Teil der 23er-Fakten ist in Illuminatus! verarbeitet, auf das wir die geneigten Leser verweisen. Hier einige Beispiele:
    »Mad Dog« Coll wurde in der 23. Straße erschossen, als er 23 Jahre alt war. Ein Jahr später wurde Dutch Schultz (der für den Mord an Coll mit seinem Leben bezahlte) am 23. Oktober 1935 ebenfalls erschossen. Marty Krompier,

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