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Cosmopolitan zum Frühstück

Cosmopolitan zum Frühstück

Titel: Cosmopolitan zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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seinem Alltag. Und er? Er würde auf dem Weg sein nach New York, und genau da wollte er hin.
    Eben hatte er die Antwort an Equity Beat abgefasst, als das Telefon erneut läutete. Er speicherte den Entwurf und warf einen flüchtigen Blick auf die Anruferkennung. Schnell hob er ab. “Faulkner.”
    “Jacob? Ich bin’s, Melanie.”
    “Weiß ich.”
    “Ja? Ach so, Anrufer-ID.”
    “Auch, aber ich habe dich an der Stimme erkannt.”
    “Oh, klar, daran hatte ich nicht gedacht.”
    “Oder es mir vielleicht nicht zugetraut?”
    “Nein, daran lag’s nicht.”
    “Sicher?” Er sah sie vor sich, wie sie die Stirn runzelte, und grinste. Sie war schnell auf hundertachtzig und so niedlich, wenn sie endlich begriff, dass er sie auf den Arm nahm. “Wo ich doch so ein Nichtsnutz bin. Du hast wahrscheinlich gedacht, ich würde nicht richtig hinhören.”
    “Das ist nicht witzig.”
    Er lachte. Sie war witzig, und das mochte er an ihr. “Stimmt, ich wollte dich nur aufziehen. Was gibt’s?”
    Sie druckste ein wenig herum. “Hast du heute Abend schon was vor?”, fragte sie schließlich.
    “Mit dir oder generell?” Ihm fielen all die Baseballspiele ein, die er verpasst hatte. Dann dachte er an den sensationellen Sex. Würden Harry und Asa eben mal wieder ohne ihn auskommen müssen.
    “Beides. Ich dachte nur, wenn du nicht verplant bist, könnten wir zusammen was trinken gehen.”
    Jacob blinzelte, runzelte die Stirn und überlegte, ob er eventuell doch die Stimme verwechselt hatte. Er schlief mit dieser Frau, warum wollte sie ihn auf einen Drink einladen? “Okay. Soll ich zu dir ins Büro kommen, oder kommst du zu mir? Oder soll ich uns eine Flasche besorgen, und wir treffen uns bei dir zu Hause?”
    “Weder noch. Ich dachte, wir könnten uns in einem Klub treffen oder in einer der Bars im Theaterdistrikt. Sydneys Vater besitzt ein Weinlokal, Paddington’s Ford. Dort ist es ruhig und dunkel, und Zigarren kriegst du da ganz hervorragende.”
    “Du willst also nicht tanzen gehen?”
    “Nein, ich tanze lieber zu Hause.”
    Jacob räusperte sich. “Na schön. Wann treffen wir uns?”
    “Passt dir neun Uhr?”
    Neun, das hieß, dass er gut anderthalb Stunden von dem Baseballmatch mitbekommen konnte, und das würde ihn davor bewahren, bei den Jungs total unten durch zu sein. “Passt prima!”
    “Schön.” Sie zögerte einen Moment und fügte dann leise hinzu: “Bis dann.”
    Bevor er nachhaken konnte, tutete schon das Freizeichen. So viel zum Small Talk, aber den konnte er sowieso nicht leiden. Melanie war ohnehin immer sachlich – außer sie verwandelte sich in eine Wilde und warf ihn rücklings auf die Matratze.
    Seltsam, dieser Anruf. Gut, sie taten nichts, um ihre Affäre zu vertuschen, aber sie hatten auch noch kein Wort darüber verloren, sie auch außerhalb des Schlafzimmers zu pflegen.
Ein Date
nannte man so was dann wohl. Er konnte es ihr nicht verdenken, dass sie mehr wollte als die Spielchen, die sie im Bett trieben. Sex war den Frauen nie genug. Nur dass Melanie bisher immer den Eindruck erweckt hatte, sie sei zufrieden mit ihrem Arrangement.
    Diesen kleinen Gefallen konnte er ihr natürlich tun. Er würde ein bisschen was trinken, vielleicht eine Zigarre rauchen und erst wieder über Sex sprechen, wenn sie in ihrem Bett lagen.

10. KAPITEL
    Im Paddington’s Ford saß Melanie in einer Nische auf halbem Weg zwischen der Bar und dem Eingang und beobachtete, wie sich das Licht der Lampe über ihrem Tisch in ihrem Weinglas spiegelte. Warum war sie so nervös? Sie hatte Jacob schon nackt gesehen. Sie hatte Dinge mit ihm angestellt, die ihr im Traum nicht eingefallen wären, und alle Möglichkeiten erforscht, die ihn scharf machten. Und jetzt spielten ihre Nerven verrückt, weil sie sich auf einen Drink verabredet hatten?
    Alles Rennies Schuld. Sie hatte Jacobs Tarnung gerade weit genug gelüftet, um Melanie neugierig zu machen. Deshalb wartete sie hier auf ihn – vollständig bekleidet und in aller Öffentlichkeit. Sie hoffte inständig, dass er doch nicht so ehrgeizig und eisern im Verfolgen seiner Ziele war, wie sie vermutete. Denn nur dann konnte er ihr nicht wirklich gefährlich werden. Nur dann konnte sie diese Affäre fortsetzen.
    Und fortsetzen wollte sie sie. Eine Affäre konnte sie kontrollieren, solange es sich bei dem entsprechenden Partner nicht um einen Mann handelte, den sie respektierte und bewunderte.
    Aber wem wollte sie was vormachen? Sie respektierte und bewunderte Jacob Faulkner doch

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