Cottage mit Aussicht
je besuchen sollten.«
»Sie besuchen mich ziemlich häufig. Und sie gehen sehr gut mit Caroline um.«
»Ich habe einen Zwinger, den ich Ihnen leihen könnte. Ich werde ihn irgendwann mal vorbeibringen.«
»Und werden Sie die Gelegenheit nutzen, um zu überprüfen, was in meinem Haus vorgeht?« Die Worte waren heraus, bevor sie richtig darüber nachgedacht hatte, und Anna erkannte, wie unhöflich sie gewesen war. »Es tut mir so leid. Das hätte ich niemals sagen dürfen. Sie tun lediglich Ihre Arbeit. Ich bin einfach zu nervös.«
»Sie haben keinen Grund, nervös zu sein. Alles in allem sind wir vernünftige Leute, die das beste Ergebnis für alle Beteiligten anstreben.« Er hielt inne, sichtlich erleichtert darüber, dass sie nicht mehr gar so unversöhnlich wirkte. »Was diese anderen Leute in Ihrem Haus angestellt haben, war wirklich schrecklich.«
»Und woher wissen Sie, dass nicht ich diejenige war, die alles herausgerissen hat?« Sie lächelte, um die Stimmung ein wenig aufzulockern.
Sein Lächeln war breiter und echter als ihres. »Das sagt mir mein Bauchgefühl. Sehr nützlich in meinem Job. Oder meinen Jobs.«
Jetzt war Anna tatsächlich ein wenig entspannter. »Also, was soll ich wegen der Treppe unternehmen? Soll ich einige Zeichnungen anfertigen und sie Ihnen zeigen?«
»Das wäre das Beste. Sie wollen schließlich kein Vermögen für den Bau der Treppe ausgeben, um anschließend feststellen zu müssen, dass Sie alles ändern müssen.«
Annas gute Laune geriet ins Wanken. »Woher wissen Sie, dass ich kein Vermögen habe?«
»Wie ich schon sagte, ein Bauchgefühl.«
Anna, die noch nicht bereit war, sich zu einem Lachen hinreißen zu lassen, lächelte nur und stand auf. »Dann werde ich also anfangen zu zeichnen.«
»Wen wollen Sie mit dem Bau der Treppe beauftragen?«
Sie versuchte, der Frage auszuweichen. »Das habe ich noch nicht entschieden.«
»Ich könnte Ihnen einige Leute empfehlen, die es gewohnt sind, unseren Bedingungen gemäß zu arbeiten, aber Sie müssten sich ziemlich schnell mit ihnen in Verbindung setzen. Sie haben eine lange Warteliste.«
»Wie gesagt, ich habe noch nicht entschieden.«
»Ich werde Ihnen trotzdem die Namen geben. Und bitte, nehmen Sie bald mit ihnen Kontakt auf.«
»Ist es nicht etwas anrüchig, die Namen von Tischlereien herauszugeben? In Ihrem Job?«
»Nur wenn ich dafür Schmiergelder bekomme.«
Anna war abermals versucht zu lächeln, daher griff sie nach ihren Zeichnungen, die nunmehr bedeutungslos geworden waren, und nach ihrer Handtasche und stand auf. »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, erklärte sie förmlich.
Rob Hunter erhob sich ebenfalls und ging um den Schreibtisch herum, um ihr die Tür zu öffnen. Anna war eine solche höfliche Geste nicht gewohnt, und nun wurde sie ihr schon zum zweiten Mal in weniger als einer Woche zuteil. »Man sieht sich«, meinte er.
»Nicht, wenn ich Sie zuerst sehe«, murmelte Anna unhörbar. Es erleichterte Sie, dass sie eine Begegnung mit Rob Hunter ohne einen Streit hinter sich gebracht hatte.
Als Anna in die Brick Row zurückkam, schaute sie zuerst bei Chloe vorbei; natürlich musste sie Caroline abholen, aber sie verfolgte außerdem einen Hintergedanken.
»Gib mir eine Tasse Kaffee und lass mich einen Blick auf deine Treppe werfen!« Während sie sprach, ließ sie sich von Caroline stürmisch begrüßen, dann brachte sie die Hündin dazu, sich wieder zu setzen.
Chloe setzte den Kessel auf. »Warum willst du meine Treppe ausmessen? Brauchst du die Maße von beiden? Oder nur die der unteren?« Anna ließ sich in den Sessel sinken, nachdem sie zuerst ein halbes Universum Superhelden heruntergenommen hatte. Caroline kam herbeigeschlendert, damit Anna sie hinter den Ohren kraulen konnte. »Meine Treppe muss am Ende genauso aussehen wie deine«, erklärte Anna erschöpft und sah zur Treppe hinüber, die teilweise von der halb offenen Tür verdeckt wurde. Die Stufen hatten die Form flacher Tortenstücke.
»O Gott«, erwiderte Chloe diplomatisch.
»Und es ist dein Freund Rob Hunter, der mich dazu zwingt«, fügte Anna hinzu, der wieder eingefallen war, dass sie entrüstet sein musste.
»Wovon um alles in der Welt redest du? Soll ich die Milch aufschäumen und dir einen richtigen Cappuccino zubereiten?«
»O ja, bitte. Und zu einem Schokoladenkeks würde ich nicht Nein sagen.«
Chloe holte die Dose hervor, in der alle Leckerbissen verborgen waren. »Also, wozu zwingt Rob dich? Ich dachte, es sei am
Weitere Kostenlose Bücher