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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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interessieren.«
    Noch immer kein Laut.
    »Halt die Augen offen«, flüsterte sie Viktor zu.
    Es war ein so langer Weg bis hierher gewesen, sie hatte sich so sehr danach gesehnt und so schwer darum gekämpft, dass sie jetzt einfach hinschauen musste. Also legte sie ihre Taschenlampe auf den Sarkophagdeckel mit dem Pferd und fing an zu schieben. Es dauerte einen Moment, bis die dicke Steinplatte sich bewegen ließ. Sie schob, bis eine kuchenstückgroße Öffnung entstanden war.
    Dann griff sie nach der Taschenlampe. Sie hoffte, dass sie – anders als in Venedig – dieses Mal nicht enttäuscht wurde.
    Im Sarkophag lag eine Mumie.
    Sie war mit Gold umhüllt und trug eine Goldmaske.
    Zovastina hätte sie gerne berührt und die Maske abgenommen, unterließ es dann aber. Sie wollte nichts tun, was die Überreste beschädigen könnte.
    Aber eins fragte sie sich.
    War sie der erste Mensch seit mehr als zweitausenddreihundert Jahren, der die sterblichen Überreste Alexanders des Großen zu Gesicht bekam? Hatte sie den Eroberer zusammen mit seinem Heiltrank gefunden? Es sah ganz danach aus. Und das Beste war, dass sie genau wusste, was sie mit beidem anfangen würde. Mit Hilfe des Tranks würde sie ihre Eroberungsfeldzüge durchführen und, wie sie mittlerweile erfahren hatte, außerdem noch unerwartet hohe Gewinne einfahren. Und die Mumie, von der sie den Blick nicht abwenden konnte, stände symbolisch für das, was sie tat. Unendliche Möglichkeiten taten sich vor ihr auf, aber das Bewusstsein der Gefahr, in der sie sich befand, ließ sie rasch in die Realität zurückfinden.
    Malone spielte seine Karten sehr klug aus.
    Sie musste es auch so halten.

    Malone sah Cassiopeia an, wie besorgt sie war. Ely, Stephanie und Henrik steckten in Schwierigkeiten. Er und Cassiopeia hatten vom anderen Durchgang aus beobachtet, wie Zovastina und Viktor der Wasserspur gefolgt waren und die Grabkammer betreten hatten.
    »Woher wusstest du, dass Viktor uns belügt?«, flüsterte Cassiopeia.
    »Ich hatte zwölf Jahre lang mit Doppelagenten zu tun. Diese ganze Sache mit dir im Palast lief viel zu glatt ab. Außerdem hat es mich stutzig gemacht, dass Stephanie mir sagte, Viktor habe Vincenti verraten. Ich habe mich gefragt, warum. Es ergab keinen Sinn. Außer wenn Viktor ein doppeltes Spiel spielte.«
    »Das hätte mir auch auffallen müssen.«
    »Wie denn? Du hast ja nicht mitgekriegt, was Stephanie mir in Venedig erzählt hat.«
    Ihre nackten Schultern stießen gegen die schrägen Wände. Sie hatten die Hose ausgezogen und das Wasser herausgewrungen, um keine Spuren zu hinterlassen. Nachdem sie die mit Artefakten gefüllten beiden anderen Räume passiert hatten, hatten sie sich schnell wieder angezogen und dann gewartet. Das Grab bestand aus vier miteinander verbundenen, nicht besonders großen Räumen, von denen zwei sich zum Becken hin öffneten. Zovastina genoss jetzt wahrscheinlich einen Moment des Triumphs. Doch was sie über die Situation gesagt hatte, in der Stephanie, Ely und Henrik sich befanden, hatte alles verändert. Ob es nun stimmte, dass die Freunde in Gefahr waren oder nicht, allein die Möglichkeit machte Malone zu schaffen. Und genau darauf hatte Zovastina es bestimmt angelegt.
    Er sah auf das Becken hinaus. Licht tanzte durch die Grabkammer. Er hoffte, dass Zovastinas Ergriffenheit beim Anblick Alexanders des Großen ihnen etwas Zeit verschaffen würde.
    »Bist du bereit?«, fragte er Cassiopeia.
    Sie nickte.
    Er ging voran.
    Aus dem anderen Durchgang trat Viktor.

88
    Stephanie fiel auf, dass der ekelhaft süßliche Geruch im Geheimgang zwar weniger stark, aber immer noch vorhanden war. Wenigstens saßen sie nicht länger in der Falle. Der Gang hatte einige Biegungen gemacht, die sie tiefer ins Haus geführt hatten, doch einen zweiten Ausgang hatten sie bisher nicht gefunden.
    »Ich habe gesehen, wie dieses Gemisch sich verhält«, sagte Thorvaldsen. »Wenn das Griechische Feuer einmal entzündet ist, werden diese Wände rasch niederbrennen. Wir müssen hier raus sein, bevor das geschieht.«
    Stephanie war sich der Gefahr durchaus bewusst, aber ihre Optionen waren begrenzt. Lyndsey war noch immer sehr verängstigt, Ely wirkte dagegen erstaunlich ruhig. Mit seinem kaltblütigen Auftreten kam er ihr eher wie ein Agent und nicht wie ein Akademiker vor, und Stephanie bewunderte die Coolness, die er trotz ihrer Notlage an den Tag legte. Sie wünschte, sie hätte auch solche Nerven.
    »Was meinen Sie mit rasch?« , fragte

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