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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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möglicherweise einen eindeutigen Hinweis finden würde. Was hatte Ptolemaios in seinem Rätsel geschrieben? Berühre das innerste Sein der goldenen Illusion.
    »Gewähren Sie mir nur einige wenige Minuten allein am Grab. Um mehr bitte ich nicht.«
    Der päpstliche Nuntius schwieg.
    Sie wartete.
    »Ich werde den Patriarchen in Venedig anweisen, Ihnen diese Zeit zu gewähren.«
    Sie hatte recht. Er war nicht mit leeren Händen gekommen. »Für einen Nuntius haben Sie aber ungewöhnlich weitreichende Befugnisse.«
    »Dreißig Minuten. Ab Mittwoch um ein Uhr früh. Wir werden die italienischen Behörden informieren, dass Sie auf Einladung der Kirche in einer privaten Angelegenheit kommen.«
    Sie nickte.
    »Ich werde dafür sorgen, dass Sie den Dom durch die Porta dei Fiori im westlichen Atrium betreten können. Um diese Zeit werden sich nur wenige Menschen auf dem Platz befinden. Werden Sie allein kommen?«
    Sie hatte die Nase voll von diesem aufdringlichen Priester. »Wenn das eine Rolle spielt, sollten wir die Sache vielleicht vergessen.«
    Offensichtlich bemerkte Michener ihre Verärgerung.
    »Frau Ministerin, bringen Sie mit, wen Sie wollen. Der Heilige Vater möchte einfach nur sicher sein, dass Sie sich wohlfühlen.«

30
Hamburg, Deutschland
01.15 Uhr
    Viktor saß in der Hotelbar, Rafael war oben und schlief. Von Kopenhagen waren sie durch Dänemark nach Norddeutschland gefahren. In Hamburg sollten sie sich mit den beiden Mitgliedern der Heiligen Schar treffen, die nach Amsterdam geschickt worden waren, um das sechste Medaillon zu besorgen. Die beiden sollten irgendwann im Laufe der Nacht eintreffen. Ursprünglich war geplant gewesen, dass Rafael und Viktor alle Medaillons stehlen, aber weil die Zeit knapp wurde, hatte Zovastina ein zweites Team losgeschickt.
    Viktor trank Bier und genoss die Stille. An den schwach erleuchteten Tischen saßen nur wenige Gäste.
    Er dachte an Zovastina. Daran, wie sie bei Spannungen aufblühte. Sie machte die Leute gerne nervös, und sie kritisierte viel und war äußerst sparsam mit Lob. Niemand wollte sie enttäuschen, weder ihre Bediensteten im Palast noch die Heilige Schar noch ihre Minister. Aber Viktor hatte mitbekommen, was hinter ihrem Rücken geredet wurde. Seltsam, dass eine Frau, der Macht so wichtig war, deren Unterhöhlung so ausblenden konnte. Gespielte Loyalität konnte zu gefährlichen Fehleinschätzungen führen. Rafael hatte recht, es war etwas im Busch. Als Führer der Heiligen Schar hatte Viktor Zovastina oft zum Labor ins Gebirge im Osten von Samarkand begleitet. Dieses Labor lag auf ihrer Seite der chinesischen Grenze, war mit ihren Leuten besetzt und wurde für ihre Krankheitserreger genutzt. Er hatte die Leute gesehen, die sie aus Gefängnissen angefordert und als Versuchskaninchen missbraucht hatte, und er war Zeuge ihres schrecklichen Todes geworden. Er hatte auch vor den Konferenzräumen gestanden, in denen sie mit ihren Generälen Pläne schmiedete. Die Föderation verfügte über eine eindrucksvolle Armee, eine beachtliche Luftwaffe und eine begrenzte Anzahl von Kurzstreckenraketen. Diese hatte zum größten Teil der Westen geliefert und finanziert, der ein strategisches Interesse an diesen Rüstungsexporten hatte, da die Föderation an den Iran, China und Afghanistan grenzte.
    Viktor hatte Rafael nichts davon erzählt, doch er wusste, was die Chefministerin plante. Er hatte gehört, wie sie über die chaotischen Zustände in Afghanistan sprach, wo die Taliban sich noch immer an die Macht klammerten. Vom Iran, dessen radikaler Präsident ständig mit dem Säbel rasselte. Und von Pakistan, einem Staat, der die Augen vor der Gewalt verschloss, die er exportierte.
    Diese Nationen waren ihr erstes Ziel.
    Und Millionen würden sterben.
    Das Vibrieren seines Handys schreckte ihn auf.
    Er zog es aus der Hosentasche, warf einen Blick auf das Display und nahm den Anruf entgegen, wobei sein Magen sich auf vertraute Weise zusammenzog.
    »Viktor«, sagte Zovastina. »Ich bin froh, dass ich dich erreiche. Es gibt ein Problem.«
    Sie erzählte ihm von dem Zwischenfall in Amsterdam, bei dem zwei Mitglieder der Heiligen Schar getötet worden waren, als sie ein Medaillon in ihren Besitz bringen wollten. »Die Amerikaner haben offizielle Nachforschungen angestellt. Sie wollen wissen, warum meine Leute auf ihre Geheimdienstagenten schießen. Was eine durchaus berechtigte Frage ist.«
    Viktor hätte ihr gerne gesagt, dass ihre Leute wahrscheinlich nur gestorben waren,

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