Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
Scheibe zerstört hatten.
    Die Schildkröte, die aus dem Feuer kam, rollte über den bisher noch nicht besprühten Boden direkt auf sie zu. Rafael stand auf und stürzte sich auf das Gerät, bevor Viktor ihn aufhalten konnte. Das Programm ließ sich nur stoppen, wenn man die Maschine deaktivierte.
    Ein brennender Pfeil durchbohrte Rafaels Brust.
    Viktor sprang auf und wollte seinem Partner zu Hilfe eilen, als er sah, dass die Schildkröte ihre Sprühröhre einzog und zum Stehen kam.
    Er wusste, was jetzt gleich passieren würde.
    Durch die offene Tür stürzte er sich zur Treppe und hastete die Metallstufen hinauf.
    Er floh auf Händen und Füßen.
    Die Schildkröte flammte auf.

    Cassiopeia hatte nicht vorgehabt, die Männer zu erschießen, doch der Mann war gerade in dem Moment aufgetaucht, als sie die Sehne losschnellen ließ. Sie sah zu, wie der brennende Pfeil in seine Brust drang und seine Kleidung in Flammen aufging. Dann stieg im Inneren des Museums ein riesiger Feuerball auf. Die Hitze schoss aus den offenen Fenstern und ließ die verbliebenen Scheiben zerbersten.
    Cassiopeia warf sich auf den nassen Boden.
    Durch die zerbrochenen Fenster loderten Flammenzungen in die Nacht hinaus.
    Sie hatte die Vorhalle der Basilika verlassen und sich gegenüber dem Glockenturm des Museums postiert. Mindestens einer der Männer war tot. Welcher der beiden es war, war schwer zu sagen, doch es spielte auch keine Rolle.
    Sie sprang auf, lief zur Hauptfassade des Museums und sah zu, wie das Gefängnis, das sie geschaffen hatte, niederbrannte.
    Einen Brandpfeil hatte sie noch.

42
Venedig
    Zovastina stand neben dem päpstlichen Nuntius. Als sie vor einer Stunde gelandet war, hatte Monsignore Michener sie auf dem Flugfeld erwartet. Sie, Michener und zwei ihrer Leibwächter waren mit einem privaten Wassertaxi vom Flughafen ins Stadtzentrum gefahren. Den Nordeingang des Doms, der von der Piazzetta di Leoncini abging, hatten sie – anders als geplant – nicht benutzen können. Wie der Nuntius ihr berichtet hatte, war ein beträchtlicher Teil von San Marco wegen einer Schießerei abgesperrt worden. Daher hatten sie einen Umweg über eine Seitenstraße gemacht, die hinter dem Dom vorbeiführte, und die Kirche dann durch die Diözesanverwaltung betreten.
    Der päpstliche Nuntius hatte seine schwarze Robe und den Priesterkragen vom Vortag durch Straßenkleidung ersetzt. Der Papst hielt offensichtlich sein Versprechen, dass der Besuch unauffällig bleiben sollte.
    Sie stand jetzt in der höhlenartigen Kirche, deren Decken und Wände mit funkelnden goldenen Mosaiken übersät waren. Die Architektur zeigte starke byzantinische Einflüsse, als wäre der Dom in Konstantinopel und nicht in Italien errichtet worden. Über ihnen wölbten sich fünf halbkugelförmige Kuppeln. Die Pfingstkuppel, die Kuppel des heiligen Johannes, die Kuppel des heiligen Leonhard, die Kuppel der Propheten und die Himmelfahrtskuppel, unter welcher sie standen. Zovastina musste einräumen, dass die Kirche ihren bekannten Beinamen als Goldene Basilika dank des warmen Scheins der strategisch günstig platzierten Glühlampen sehr wohl verdient hatte.
    »Ein prachtvoller Ort«, sagte Michener. »Finden Sie nicht auch?«
    »Hier sieht man, was die Verbindung von religiöser und kommerzieller Macht erreichen kann. Venezianische Kaufleute waren die Aasgeier der Welt. Und hier kann man sehen, was sie so alles geklaut haben.«
    »Sind Sie immer so zynisch?«
    »Die Sowjets haben mich gelehrt, dass die Welt ein rauer Ort ist.«
    »Bringen Sie Ihren Göttern niemals Dankesgaben?«
    Sie lächelte. Dieser Amerikaner hatte sich über sie kundig gemacht. In ihren bisherigen Gesprächen hatten sie niemals über ihren Glauben gesprochen. »Meine Götter sind mir so treu wie Ihnen der Ihre.«
    »Wir hoffen, dass Sie über Ihr Heidentum noch einmal nachdenken.«
    Die Art, wie er ihren Glauben abtat, machte sie wütend. Allein die Bezeichnung Heidentum implizierte, dass der Glaube an viele Götter dem Glauben an einen einzigen Gott unterlegen war. Sie sah das anders, und im Laufe der Geschichte hatten viele Weltkulturen ihre Meinung geteilt. Deswegen sagte sie: »Mein Glaube hat mir stets gute Dienste geleistet.«
    »Ich wollte damit nicht behaupten, dass Ihre religiösen Vorstellungen falsch sind. Aber wir könnten Ihnen vielleicht einige neue Möglichkeiten eröffnen.«
    Nach dieser Nacht würde sie kaum noch Verwendung für die Angebote der katholischen Kirche haben. Sie würde

Weitere Kostenlose Bücher