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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Familie drei Menschen getötet.«
    Sie saß auf einem der Stühle. »Ich konnte das Rätsel bis zu diesem Punkt lösen. Du hast recht. Es war relativ einfach. Aber für jemanden, der im dunklen Mittelalter lebte, war es wahrscheinlich unüberwindbar. Damals konnten nur ganz wenige Leute überhaupt lesen und schreiben. Ich muss sagen, dass ich neugierig darauf war, wie gut du dich schlagen würdest.«
    »Habe ich die Prüfung bestanden?«
    »Ziemlich gut.«
    »Doch nur, wer den Thron Salomons und die römische Frivolität zu schätzen weiß, wird den Weg zum Himmel finden. Das ist der nächste Teil, wohin sollen wir also jetzt gehen?«
    »Ob du mir glaubst oder nicht, ich weiß die Antwort nicht. Ich bin vor drei Tagen an diesem Punkt stehen geblieben und nach Bayern zurückgekehrt …«
    »Um auf mich zu warten?«
    »Mutter rief mich heim und erzählte mir, was Dorothea plante.«
    Er musste etwas klarstellen. »Ich bin nur wegen meines Vaters hier. Ich bin geblieben, weil jemand mir übelnimmt, dass ich einen Blick in diese Akte werfen konnte, und zwar jemand, der direkt in Washington sitzt.«
    »Ich habe bei deiner Entscheidung gar keine Rolle gespielt?«
    »Ein einziger Kuss macht noch keine Beziehung.«
    »Und ich dachte, er hätte dir gefallen.«
    Es wurde Zeit, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen. »Da wir beide nun diesen Teil des Rätsels kennen, können wir den Rest jeder für sich lösen.«
    Er marschierte zum Ausgang, blieb aber noch einmal bei der Leiche stehen. Wie viele Menschen hatte er im Laufe der Jahre getötet? Zu viele. Aber immer hatte es einen guten Grund gegeben. Gott und das Vaterland. Pflicht und Ehre.
    Und diesmal?
    Die Antwort blieb offen.
    Er sah sich nach Christl Falk um, die unbekümmert dasaß.
    Und er ging.

47
Charlotte
17.20 Uhr
    Stephanie und Edwin Davis kauerten fünfzehn Meter vor Herbert Rowlands Haus im Wald. Rowland war vor einer Viertelstunde nach Hause gekommen und mit einer Pizzaschachtel in der Hand nach drinnen gehastet. Gleich darauf war er wieder draußen erschienen und hatte drei Scheite vom Holzstapel genommen. Jetzt quoll Qualm aus einem roh behauenen Steinkamin. Ein Feuer hätte Stephanie sich auch gewünscht.
    Sie hatten am Nachmittag ein paar Stunden damit zugebracht, zusätzliche Winterkleidung, dicke Handschuhe und Wollmützen zu kaufen. Außerdem hatten sie sich einen Vorrat an Snacks und Getränken besorgt, waren dann zurückgekehrt und hatten sich eine Stelle gesucht, von der aus sie das Haus beobachten konnten, ohne gesehen zu werden. Davis bezweifelte, dass der Killer vor Einbruch der Nacht zurückkehren würde, wollte aber für alle Fälle an Ort und Stelle sein.
    »Der geht heute nicht mehr aus«, sagte Davis, die Stimme zu einem Flüstern gesenkt.
    Die Bäume hielten zwar den Wind ab, doch die trockene Luft wurde von Minute zu Minute kälter. Mit einer amöbenhaften Geschmeidigkeit legte die Dunkelheit sich über sie. Ihre neue Kleidung war für Jäger gedacht und mit einer Hightech-Isolierung ausgerüstet. Sie hatte nie im Leben gejagt und war sich komisch vorgekommen, als sie die Sachen in einem Outdoor-Laden in der Nähe einer von Charlottes hochpreisigen Shopping-Malls gekauft hatten.
    Am Fuß eines kräftigen Nadelbaums hatten sie sich auf ein Bett von Kiefernnadeln gehockt. Stephanie kaute einen Twix-Riegel. Süßigkeiten waren ihre Schwäche. In ihrem Schreibtisch in Atlanta hatte sie eine ganze Schublade voller süßer Versuchungen.
    Sie war sich noch immer unsicher, ob sie das Richtige taten.
    »Wir sollten den Geheimdienst rufen«, flüsterte sie leise.
    »Sind Sie immer so negativ?«
    »Sie sollten die Idee nicht so ohne weiteres abtun.«
    »Das hier ist mein Kampf.«
    »Inzwischen scheint es auch meiner zu sein.«
    »Herbert Rowland steckt in Schwierigkeiten. Er würde uns garantiert nicht glauben, wenn wir an seine Tür klopften und ihm von unserem Verdacht erzählten. Und der Geheimdienst ebenso wenig. Wir haben keine Beweise.«
    »Nur, dass der Kerl heute im Haus war.«
    »Was für ein Kerl? Wer ist er? Sagen Sie mir, was wir über ihn wissen.«
    Das konnte sie nicht.
    »Wir müssen ihn auf frischer Tat ertappen«, sagte Davis.
    »Weil Sie glauben, dass er Millicent ermordet hat?«
    »Das weiß ich.«
    »Wie wäre es, wenn Sie mir sagen, was hier wirklich abläuft. Millicent hat nichts mit einem toten Admiral, Zachary Alexander oder der Operation Highjump zu tun. Das hier ist mehr als irgendein persönlicher Rachefeldzug.«
    »Der gemeinsame

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