Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
zu genügen – vielleicht, weil er den Maßstab nie kennengelernt hatte –, aber man hatte ihm gesagt, dass er seinem Vater sehr ähnele. Wie dieser sei er direkt, entschlossen und loyal. Er hatte das immer als Kompliment betrachtet, aber verdammt noch mal, er hätte den Mann gerne selbst gekannt.
    Unglückseligerweise war der Tod dazwischengekommen.
    Und er war noch immer wütend auf die Navy, weil sie ihn belogen hatte.
    Stephanie und der Bericht der Untersuchungskommission hatten die Gründe für diese Täuschung zum Teil erklärt. Die Geheimhaltung um die NR-1A, der Kalte Krieg, die Einzigartigkeit der Mission und die Tatsache, dass die Mannschaft zugestimmt hatte, dass sie im Notfall nicht gerettet würde. Aber nichts davon war zufriedenstellend. Sein Vater war bei einem tollkühnen Unternehmen auf der Suche nach Unsinn gestorben. Und doch hatte die US-Navy die unsinnige Fahrt und eine unverschämte Vertuschung gutgeheißen.
    Warum?
    Das Handy in seiner Hand vibrierte.
    »Der Präsident hat allem zugestimmt«, sagte Stephanie, als er abnahm. »Normalerweise gibt es eine Menge Vorbereitungen und Vorschriften, bevor jemand in die Antarktis reist – Training, Impfungen und medizinische Untersuchungen –, aber der Präsident hat angeordnet, dass davon abgesehen wird. Ein Hubschrauber ist schon auf dem Weg zu euch. Der Präsident wünscht euch viel Glück.«
    »Ich maile dir das Übersetzungsprogramm.«
    »Cotton, was hoffst du dort zu finden?«
    Mit einem tiefen Atemzug beruhigte er seine angegriffenen Nerven. »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich bin hier nicht der Einzige, der diese Reise unternehmen muss.«
    »Manchmal sollte man keine Gespenster wecken.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hast du das vor ein paar Jahren, als es deine Gespenster waren, nicht geglaubt.«
    »Das, was du vorhast. Es ist in mehr als einer Hinsicht gefährlich.«
    Sein Gesicht war nach unten zum Schnee gewandt, und er hatte das Handy ans Ohr gepresst. »Ich weiß.«
    »Pass auf dich auf, Cotton.«
    »Du auch.«

75
Fort Lee, Virginia
14.40 Uhr
    Stephanie fuhr einen Mietwagen, den sie am Flughafen von Richmond geliehen hatte, wo der Geheimdienst nach dem kurzen Flug von Asheville eben gelandet war. Davis saß neben ihr, noch immer äußerlich und innerlich angeschlagen. Er war zwei Mal hereingelegt worden. Einmal vor Jahren von Ramsey, als es um Millicent ging, und zum zweiten Mal gestern von dem Killer, der Douglas Scofield so geschickt ermordete. Die örtliche Polizei hatte nur auf Stephanies und Edwins Information hin eine Morduntersuchung eingeleitet, obwohl keine Spur eines Attentäters gefunden worden war. Beiden war klar, dass der Killer längst verschwunden war und sie jetzt die Aufgabe hatten, seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Aber erst mussten sie einmal selbst sehen, worum es bei dem ganzen Theater ging.
    »Wie willst du in dieses Lagerhaus hineinkommen?«, fragte sie Davis. »Diane McCoy ist es nicht gelungen.«
    »Ich glaube nicht, dass das ein Problem sein wird.«
    Sie wusste, was oder genauer gesagt wen er damit meinte.
    Sie näherte sich dem Haupttor des Stützpunkts und hielt vor dem Kontrollpunkt. Dem uniformierten Wächter zeigte sie ihre Dienstausweise und sagte: »Wir haben etwas mit dem Stützpunktkommandanten zu besprechen. Vertraulich.«
    Der Corporal ging in sein Wachhaus und kam rasch mit einem Umschlag zurück. »Das ist für Sie, Ma’am.«
    Sie nahm das Päckchen entgegen, und er winkte sie durch. Sie reichte den Umschlag Davis und fuhr weiter, während er ihn aufmachte.
    »Eine Nachricht«, sagte er. »Da steht, wie wir fahren sollen.«
    Davis dirigierte, und sie fuhr durch den Stützpunkt, bis sie auf ein Gelände mit Lagerhäusern aus Stahlblech kamen, die nebeneinanderlagen wie halbe Brotlaibe.
    »Es ist Nummer 12E«, sagte Davis.
    Sie erblickte einen Mann, der sie vor dem Lagerhaus erwartete. Er war dunkelhäutig, hatte pechschwarzes, kurz geschnittenes Haar, und seine Gesichtszüge waren eher arabisch als europäisch. Sie parkte und beide stiegen aus.
    »Willkommen in Fort Lee«, sagte der Mann. »Ich bin Colonel William Gross.«
    Er trug Jeans, Stiefel und ein Holzfällerhemd.
    »Nicht gerade in Uniform«, bemerkte Davis.
    »Ich war heute auf der Jagd. Ich wurde zurückbeordert und erhielt den Auftrag, so zu kommen, wie ich bin, und diskret zu sein. Sie wollen also einen Blick dort hineinwerfen.«
    »Und wer hat Ihnen das gesagt?«, fragte Stephanie.
    »Tatsächlich der Präsident der

Weitere Kostenlose Bücher