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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Thorvaldsens Privatdetektive den Titel des Buchs, das Stephanie Ashby gegeben hatte, nicht hatten ausspähen können, wusste er doch, dass es das Buch aus Les Invalides war.
    Was sollte es sonst sein?
    Es musste einen guten Grund dafür geben, dass Malone das Buch Stephanie übergeben hatte, aber er konnte sich keinen denken.
    Ashby saß Larocque gelassen gegenüber und beobachtete sie aufmerksam. Thorvaldsen fragte sich, ob den anderen Männern und Frauen in diesem Saal klar war, worauf sie sich eigentlich eingelassen hatten. Er zweifelte daran, ob Eliza Larocque sich nur für illegale Gewinne interessierte. Bei ihren beiden Begegnungen hatte er gespürt, dass sie eine Frau war, die sich auf einer Mission befand – fest entschlossen, etwas zu beweisen, vielleicht das Andenken ihrer Familie ins rechte Licht zu rücken. Was auch immer dieses etwas sein mochte, es ging um mehr als nur darum, Geld zu machen. Es gab einen Grund dafür, dass Larocque diese Gruppe an Weihnachten hier im Eiffelturm versammelt hatte.
    Und so beschloss Thorvaldsen, Malone erst einmal zu vergessen und sich auf das Problem zu konzentrieren, das vor ihm lag.

    Malone und Stephanie rannten zum Ehrenhof hinaus und blickten auf den eleganten Platz. In dessen Mitte stand eine junge Frau: vielleicht Anfang dreißig, langes, dunkles Haar; Cordhosen und ein verblasstes, rotes Shirt unter einem schwarzen Mantel. Sie hielt etwas in der einen Hand.
    Zwei Sicherheitsleute standen mit angelegten Gewehren im Schatten der gegenüberliegenden Arkade, ganz in der Nähe des Gerüsts, wo Malone gestern den Zugang ins Museum gefunden hatte. Ein weiterer Mann stand links, bei dem Torbogen, der zur Nordfassade von Les Invalides hinausführte und dessen schmiedeeisernes Tor geschlossen war.
    »Was soll das?«, murmelte Stephanie.
    Hinter ihnen trat ein Mann aus einer Glastür des Museums unter die Arkade. Er trug die Schutzweste und die Uniform der französischen Polizei.
    »Sie ist gerade eben erst aufgetaucht«, informierte er sie.
    »Ich dachte, Sie hätten diese Gebäude hier durchsucht«, bemerkte Stephanie.
    »Madame, hier sind hunderttausende Quadratmeter von Gebäudeflächen. Wir haben uns so sehr beeilt wie möglich, ohne die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, wie Sie ja von uns verlangt hatten. Wenn jemand uns aus dem Weg gehen wollte, war das nicht schwer.«
    Er hatte recht.
    »Was will sie?«, fragte Stephanie.
    »Sie hat unseren Leuten gesagt, sie hätte die Kontrolle über eine Bombe, und sie aufgefordert, Abstand zu halten. Daraufhin habe ich Sie angefunkt.«
    »Ist sie vor oder nach der Explosion des Kleintransporters vor der Kirche aufgetaucht?«, wollte Malone wissen.
    »Unmittelbar danach.«
    »Was denkst du?«, fragte Stephanie Malone.
    Er musterte die Frau. Sie fuhr herum und blickte zu den Männern hinüber, die noch immer die Waffe auf sie gerichtet hatten. Klugerweise hielt sie die Hand mit dem Fernzünder ständig in Bewegung.
    »Gardez vos distances et baissez les armes« , schrie sie.
    Malone übersetzte für sich: Halten Sie Abstand und senken Sie die Waffen.
    Keiner der Männer kam ihrer Aufforderung nach.
    »Il se pourrait que la bombe soit à l’hôpital. Ou à l’hospice. Faut-il prendre le risque?« , schrie sie weiter und zeigte den Fernzünder. Die Bombe könnte sich im Krankenhaus befinden. Oder im Veteranenheim. Wollen Sie das Risiko eingehen?
    Der Polizist, der neben ihnen stand, flüsterte: »Wir haben beide Gebäude als Erstes abgesucht. Dort ist nichts.«
    »Je ne le redirai pas« , rief die Frau. Ich sage es nicht noch einmal.
    Malone begriff, dass Stephanie über das weitere Vorgehen der Franzosen entscheiden würde, und sie war nicht leicht ins Bockshorn zu jagen.
    Aber dennoch.
    »Nehmen Sie die Waffen herunter«, befahl sie.

51
    Eliza schlenderte zur Bühne am einen Ende des Saals. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es 11.35 Uhr war.
    Sie hatte noch fünfundzwanzig Minuten.
    »Wir machen bald unseren Ausflug zur Turmspitze. Aber zunächst möchte ich Ihnen erklären, was ich Ihnen für die nähere Zukunft vorschlage.«
    Sie sah die Gruppe an.
    »Im letzten Jahrzehnt haben wir sehr viel Veränderung auf den Weltfinanzmärkten gesehen. Sogenannte Futures, früher einmal eine Möglichkeit für Unternehmen, ihre Produktion durch Termingeschäfte abzusichern, sind jetzt einfach nur noch ein Glücksspiel, bei dem Waren, die nicht existieren, zu Preisen gehandelt werden, die keinerlei Bezug zur Realität haben. Das

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