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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Benvenuti
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2001.
    Also rannte er los, die Clinton hinunter, mitten auf der Straße, gegen die Einbahn. Sein Herz hämmerte, seine Lunge brannte, aber er rannte weiter. Ab und zu, wenn er den Blick senkte, konnte er auf dem Asphalt kleine dunkle Flecken ausmachen. Blut. Offensichtlich hatte seine Kugel Bobby Gold erwischt. Vielleicht bestand noch Hoffnung. Vielleicht war der Dealer bald so entkräftet, dass er seine Flucht aufgeben musste. Vielleicht würde er den Dreckskerl doch noch erwischen.
    Cotton erhöhte das Tempo. An der nächsten Kreuzung traf er auf Brandenburg, der mit hochrotem Kopf an einem Wagen lehnte.
    »Er ist da entlang«, keuchte der Detective. »Und er ist verletzt. Vielleicht erwischst du ihn noch.«
    Cotton rannte weiter. Seine Beine pumpten, auf und ab, auf und ab, wie die Kolben einer gut geölten Maschine. Sein Herz dröhnte und seine Lunge glühte, aber er rannte weiter.
    Und dann sah er Bobby Gold. Der Dealer war ungefähr hundert Yards vor ihm und hielt sich die Seite. Offensichtlich hatte Cottons Kugel ihn dort getroffen.
    Cotton beschleunigte seine Schritte.
    Gold drehte sich um. Er hatte ihn entdeckt. Er lief weiter, direkt auf die Hamilton Avenue zu, auf der der Nachmittagsverkehr rollte.
    Cotton hinterher.
    Gold schlängelte sich zwischen den Autos hindurch, provozierte Vollbremsungen und wütendes Gehupe.
    Cotton hinterher.
    Gold war jetzt nur noch knappe fünfzig Yards vor ihm. Er rannte hinüber zur Interstate 278, folgte ihr ein paar Yards und mühte sich dann die niedrige Mauer hoch, die die Straße begrenzte.
    Cotton hatte ihn beinahe eingeholt. Er überwand die Mauer ohne Mühe.
    Und wurde auf der anderen Seite von einem Wagen erfasst. Der Fahrer bremste in letzter Sekunde. Cotton prallte gegen die Motorhaube und wurde zu Boden geschleudert. Fluchend stieg der Fahrer aus. Cotton ignorierte ihn. Er richtete sich mühsam auf, checkte kurz seine Knochen – nichts gebrochen, soweit er es auf die Schnelle feststellen konnte – und hielt Ausschau nach Bobby Gold.
    Der schlängelte sich gerade auf der anderen Seite der Straße zwischen den Autos hindurch und war eine Sekunde später verschwunden.
    Cotton fluchte in sich hinein.
*
    Als Cotton wieder zurück beim Brownstone von Carmen Delgado war, wimmelte es in der Gegend bereits von Einsatzkräften. Mehrere Streifenwagen parkten schräg auf der Kreuzung. Ein Rettungswagen stand direkt am Gehsteig. Zwei der fein säuberlich am Straßenrand abgestellten Autos identifizierte Cotton sofort als unmarkierte Polizeifahrzeuge. Und ganz hinten, jenseits der Kreuzung, schimmerte auch noch Philippa Deckers weißer Porsche im milden Sonnenlicht dieses Novembernachmittags.
    Cotton zeigte seinen Ausweis und verschaffte sich Zutritt zum inzwischen abgesperrten Bereich rund um die Kreuzung. Er entdeckte Joe Brandenburg, der vornübergebeugt auf der Motorhaube seines Wagens kauerte und mit hochrotem Kopf heftig atmete.
    »Alles klar mit dir, Joe?«, fragte Cotton und klopfte seinem ehemaligen Partner aufmunternd auf den Rücken. »Wenn man dich so anschaut, könnte man glauben, du hättest einen ausgiebigen Sprint durch Carroll Gardens hinter dir, nicht ich.«
    »Eins sag ich dir«, knurrte Brandenburg zwischen vor Schmerz zusammengebissenen Zähnen, »wenn ich diesen Hundesohn Bobby Gold in die Finger bekomme, dann reiß ich ihm die Ohren ab und ramme sie ihm so tief in den Hintern, dass sie ihm beim nächsten Rülpser aus dem Maul fliegen.«
    Cotton tätschelte Brandenburgs Wampe und stichelte: »Vielleicht hilft ja ein Schluck Wodka gegen den Schmerz.«
    »Du kannst mich mal«, entgegnete Brandenburg. Dann hob er den Kopf, musterte Cotton aus zusammengekniffenen Augen und fragte mit echter Sorge in der Stimme: »Was ist denn mit dir passiert?«
    »Irgendein Typ hat mich angefahren, als ich Bobby Gold verfolgt habe, und Gold ist entkommen.«
    »Bist du verletzt?«
    Cotton schüttelte den Kopf. »Ein paar Abschürfungen und blaue Flecken, sonst nichts.«
    »Du solltest einen der Sanitäter bitten, sich das mal anzuschauen«, riet ihm Brandenburg mit ernstem Gesicht. »Mit so einer Prellung ist nicht zu spaßen.«
    »Zu Befehl, Dr House«, erwiderte Cotton spöttisch, bewegte sich aber keinen Inch von Brandenburgs Wagen weg, sondern blickte sich um und fragte: »Hast du die Kavallerie gerufen?«
    Brandenburg schüttelte den Kopf. »Ich hab bloß ein paar Streifenwagen angefordert, die die Gegend absuchen sollen, in die Bobby Gold geflüchtet ist. Bis jetzt

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