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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Benvenuti
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erstaunt. »Davon weiß ich nichts.«
    »Aber ich weiß es«, entgegnete Lavankas mit einem triumphierenden Lächeln.
    »Und wie heißt diese Freundin? Und wo wohnt sie?«
    »Freundin heißt Carmen. Nachnamen weiß ich nicht. Sie hat kleines Mädchen«, antwortete Lavankas in seinem osteuropäisch geprägten Singsang. »Mädchen heißt Rosita und ist Tochter von Bobby Gold.«
    »Und wo wohnt diese Carmen?«
    Lavankas lehnte sich entspannt zurück und zuckte lässig mit den Schultern. »Weiß nicht«, sagte er mit einem bösen Lächeln. »Bin bloßer dummer Iwan. Loser, der keine Ahnung hat.«
    Cotton beugte sich über den Tisch, packte eine Handvoll von Lavankas’ Polyester-Albtraum und zog den Litauer zu sich heran. Der Muskelprotz trat an den Tisch, doch ein eisiger Blick von Brandenburg ließ ihn innehalten, und eine unwirsche Geste des New Yorker Cops brachte ihn dazu, sich wieder in die Tiefen des Clubs zurückzuziehen.
    »Hör zu«, sagte Cotton und brachte sein Gesicht ganz nah an das von Lavankas heran, »entweder du gibst mir jetzt diese Adresse, oder ich parke in einem Streifenwagen mit voller Festtagsbeleuchtung so lange vor diesem Rattenloch, bis es dir wieder einfällt. Mal sehen, wie das deinen Geschäftspartnern schmeckt.«
    Lavankas röchelte und versuchte, sich aus Cottons Griff zu befreien, doch Cottons Finger gruben sich unerbittlich durch den Kunststoff des Trainingsanzugs in das weiche Fleisch von Lavankas’ Hals.
    Schließlich nickte der Litauer heftig. Sein Gesicht hatte bereits eine ungesunde Farbe angenommen. Cotton lockerte seinen Griff.
    »Genaue Adresse kenne ich nicht«, keuchte Lavankas. »Ich weiß nur, dass sie in Brooklyn wohnt, irgendwo in Carroll Gardens. Ich glaube, in der Clinton Street, in der Nähe der Hamilton Avenue. Mehr weiß ich nicht, wirklich!«
    Cotton starrte ihm ein paar Sekunden in die Augen, kam zu dem Schluss, dass der Litauer die Wahrheit sagte, und ließ seinen Hals los. »Na also«, sagte er, »war doch gar nicht so schwer.«
    Lavankas schaute ihn schweigend und hasserfüllt an.
    Cotton stand auf und sagte zu Brandenburg: »Gehen wir.«
    Brandenburg erhob sich langsam von seinem Stuhl und klopfte Lavankas mit solcher Wucht auf die Schulter, dass Cotton richtiggehend hören konnte, wie die Bandscheiben des Litauers vor Schmerz aufjaulten.
    »War schön, dich zu sehen«, meinte Brandenburg mit breitem Lächeln. »Hoffentlich bis bald.«
    »Ist nicht eilig«, murmelte Lavankas und massierte sich die Schulter.
    »Was bist du bloß für ein unhöflicher Scheißkerl«, sagte Brandenburg mit gespielter Enttäuschung.
    Auf dem Weg nach draußen blieb er bei der Bar stehen und befahl der Blondine hinter dem Tresen, ihm eine Flasche Wodka zu geben. Die Blondine schaute unsicher zu Lavankas, der nach einer kurzen Pause nickte. Brandenburg nahm die Flasche in Empfang, warf der Blondine einen Kussmund zu und folgte Cotton hinaus auf die Straße.
    »Was sollte das denn?«, fragte Cotton, als sie beim Auto angelangt waren, und deutete auf die Wodkaflasche, die Brandenburg beinahe liebevoll im Arm hielt.
    »Du glaubst doch nicht, ich fahr hier nur aus reiner Nächstenliebe raus, oder?«, sagte Brandenburg und tätschelte die Flasche. »Das ist Spritgeld.«
    Cotton verdrehte mit einem Seufzer die Augen. Sein ehemaliger Partner hatte sich keinen Inch geändert. Und irgendwie gefiel das Cotton. Ein bisschen Konstanz in einer sich ständig wandelnden Welt brauchte schließlich jeder.
*
    »Da wären wir«, sagte Brandenburg und deutete mit seinem wuchtigen Kinn hinaus auf die Straße. Sie befanden sich in der Clinton Street, unweit der Hamilton Avenue. Hinter ihnen strömte hupend und dröhnend der Verkehr auf der Interstate 278 vorbei.
    Cotton rutschte auf dem Beifahrersitz ein wenig nach vorne und schaute durch die Windschutzscheibe auf die ruhige Wohngegend, die sich vor ihnen erstreckte. Brownstones mit gepflegten Vorgärten, glänzende Mittelklassewagen, fein säuberlich am Straßenrand geparkt, ab und zu ein Baum. Hier also wohnte Carmen. Nicht schlecht für die Geliebte eines Dealers und Mörders, fand Cotton.
    Brandenburg fuhr los. Langsam rollten sie die Clinton entlang.
    »Wonach halten wir eigentlich Ausschau?«, fragte Cotton.
    »Sag du’s mir«, entgegnete Brandenburg. »Du bist doch der Special Agent. Ich bin bloß ein schlichter Detective der New Yorker Polizei.«
    Cotton stöhnte und schüttelte den Kopf. »Fängst du jetzt wieder mit diesem Blödsinn an?«, fragte

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