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Cowgirl in Spitzenhöschen

Cowgirl in Spitzenhöschen

Titel: Cowgirl in Spitzenhöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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er nicht haben durfte.
    Dori hatte sich beim Tanzen anders angefühlt. Sie war größer als Tricia, schlank, aber nicht zierlich.
    “Was hast du denn?”, fragte Tricia und blickte ihn durch ihre langen, seidigen Wimpern an.
    “Nichts.” Aber fortwährend fragte er sich, wo Dori wohl sein mochte. Vielleicht bei Jake?
    Plötzlich entdeckte er, dass sie mit Trace Jackson tanzte.
    “Aua!”
    “Oh, entschuldige bitte.” Riley lächelte verlegen. “Ich bin wohl aus dem Takt gekommen.”
    Tricia sah ihn zweifelnd an. “Sie macht schon was her”, bemerkte sie plötzlich.
    “Wie? Wer?”
    “Deine ‘Fastschwägerin’. Wer sonst?”
    Riley biss die Zähne zusammen. Trace war nicht der richtige Umgang für Dori. “Sie ist eine anständige Person”, sagte er mit fester Stimme und wunderte sich, wieso er das Gefühl hatte, Dori in Schutz nehmen zu müssen. “Und eine gute Mutter.”
    “Das ist sie bestimmt.”
    “Du wirst sie mögen, wenn du sie erst einmal näher kennengelernt hast.”
    Tricia schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. “Da bin ich mir sicher.”
    Riley führte Tricia näher an Dori und Trace heran, und als die Musik endete, drehte er sich zu Dori um. “Komm jetzt”, ordnete er unvermutet an. “Es wird Zeit für uns. Ich muss morgen früh raus.”

9. KAPITEL
    Er wurde von den Regentropfen auf seinem Gesicht geweckt.
    Dies war zwar keine ungewohnte Erfahrung für ihn, aber er schlief ja heute nicht im Freien, sondern in der Baracke.
    Verdammt!
    Er schlug das Bettzeug beiseite und griff nach seiner Jeans, aber die war auch völlig nass, genauso wie sein Hemd. Fluchend stolperte er zum Schrank und suchte vergeblich nach trockener Wäsche.
    Das ganze Dach hatte sich in ein Sieb verwandelt. Dass ihm das aber ausgerechnet heute passieren musste, wo er die ganze Zeit vor dem Einschlafen daran hatte denken müssen, wie sich Dori in seinen Armen beim Tanzen angefühlt hatte!
    Und natürlich Tricia. Wieso hatte er sie eigentlich nicht als Erste aufgefordert? Herrje, er hatte an diesem Abend mehr Frauen im Arm gehabt als in den letzten Jahren zusammen.
    Er würde sich für den Rest der Nacht auf die Couch im Haus legen und Dori würde es nicht mitbekommen.
    Leise schlich er durch die Hintertür ins Haus. Seit Dori und Jake angekommen waren, hatte er das Haus nicht mehr bei Nacht erlebt. Es schien ihm verändert. So belebt, heimisch, warm.
    Es roch noch nach den Schokoladenplätzchen, die Dori gebacken hatte, und auf dem Küchentisch lag die ordentlich gefaltete saubere Wäsche.
    Die Kleidung war trocken, und ihn überkam ein Gefühl der Dankbarkeit.
    Also zog er sich einen Slip und ein T-Shirt an und schlich dann zur Couch im Wohnzimmer. Dann überlegte er, doch noch ins Badezimmer zu gehen, um sich die Zähne zu putzen. Außerdem kam er dabei an seinem Schlafzimmer, das jetzt Doris Schlafzimmer war, vorbei.
    Er hatte sie noch nie schlafen sehen.
    Er hatte kein Recht, sie zu beobachten, aber der Drang war stärker. Er blieb in der Tür stehen und spähte in den Raum. Das Zimmer lag fast ganz im Dunkeln, und so musste er näher an ihr Bett herantreten, um sie sehen zu können.
    Sie war wunderschön. Andernfalls hätte Chris sie wohl auch keines zweiten Blickes gewürdigt.
    Nein, das war nicht ganz richtig. Sie strahlte eine Art innere Schönheit aus, die bestimmt auch Chris beeindruckt hatte. Riley verspürte keine Lust, darüber nachzudenken. Er wollte sich nicht vergegenwärtigen, dass sie seinen Bruder geliebt hatte.
    Dori seufzte wohlig im Schlaf und zog ihr Kissen fester an sich. So hatte sie ihn nie berührt, und das würde sie auch niemals.
    Verschwinde von hier! befahl ihm seine innere Stimme. Sofort! Du darfst noch nicht einmal daran denken.
    Nein, er wollte wirklich nicht daran denken, redete er sich ein, während er sich auf der Couch ausstreckte.
    Er liebte Tricia.
    Aber Dori beherrschte seine Träume.
    Sie erwachte um sechs Uhr morgens. Der Himmel war grau und es regnete. Dori zog ihren Morgenmantel an und fragte sich, wann Riley wohl aufgebrochen war. Er wollte früh losreiten, hatte er am Vorabend erzählt.
    Unwillkürlich musste sie an Tricia Cannon denken.
    Riley und Tricia.
    Aber sie würde niemals mit ihm darüber reden können, denn seine Gefühle einer anderen Frau gegenüber waren bestimmt kein Thema für ihn. Vor allem, wenn diese Gefühle nicht erwidert wurden.
    Riley und Tricia … Warum bloß? Unwillkürlich seufzte Dori auf. Sie hatte keine Lust, sich das Herz brechen zu lassen.

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