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Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Titel: Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Rindchen
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Weine brauchen Luft, um ihre Komplexität zu entfalten. Viel Luft, vor allem, wenn sie noch relativ jung sind.
    Für diesen Zweck gibt es Dekantierkaraffen. In sie kann man solche besonderen Weine umfüllen, damit sie »atmen« können und ihre Aromen schneller entwickeln. Dekanter gibt es in den verschiedensten Formen und Versionen. Bewährt hat sich vor allem die sogenannte Toskanaform, weil sie eine sehr breite Oberfläche für den Wein mit einer sehr engen Öffnung verbindet. Der Wein entfaltet sich also in der Karaffe. Dekantierkaraffen machen vor allem bei wirklich edlen, meist teuren, relativ jungen und verschlossenen Weinen Sinn. Dies nicht nur für Rotweine, sondern auch für sehr komplexe und reiche Weißweine, wie beispielsweise Premiers und Grands Crus aus dem Burgund oder voluminöse, barriquegereifte Übersee-Chardonnays.
    Alles, was Sie normalerweise so für bis zu 10 bis 15 € pro Flasche einkaufen können, bedarf des Dekanters in der Regel nicht. Auch wenn Sie irgendwo noch einen hochwertigen sehr alten Wein vergraben haben, den Sie nun feierlich öffnen möchten: Vergessen Sie den Dekanter! Alte Weine sind ja in der Flasche durch den jahre- und jahrzehntelangen Lufteinfluss schon sehr weit herangereift – und wenn man sie dann noch der Strapaze des Dekantierens unterzieht, verfliegen die verbliebenen Aromen im Handumdrehen. Früher war es üblich, edle Rotweine über einer Kerze allmählich in den Dekanter laufen zu lassen. Der Grund war, dass diese Roten meist nicht oder nur sehr wenig filtriert wurden und somit nach einigen Jahren ein »Depot« aus Trübstoffen am Flaschenboden bildeten. Das wollte man natürlich nicht im Glas haben, und durch die Kerze konnte man ganz gut erkennen, wo der klare Wein aufhörte und die Trübung anfing. Viele Jahre wurden dann weltweit fast alle Rotweine filtriert. In den letzten Jahren sind aber die besten Rotweinwinzer wieder vermehrt dazu übergegangen, das Filtrieren ganz oder teilweise sein zu lassen, weil damit auch wertvolle Geschmacks- und Aromastoffe verloren gehen. Wenn Ihnen aber nun ein alter Rotwein mit Depot unterkommt: Gießen Sie ihn dennoch lieber sorgfältig direkt aus der Flasche ein, um die restlichen Frucht- und Duftkomponenten zu erhalten.

1) Die Kapsel ein Stück unterhalb der Flaschenmündung abschneiden.
    2) Den Korkenzieher in den Kork drehen.
    3) Den Korkenzieher am Flaschenhals ansetzen.
    4) Der Hebel macht’s – den Korken herausziehen.
    DER PERFEKTE KORKENZIEHER
    Es gibt hunderte von verschiedenen Korkenzieher-Systemen, sinnvolle und weniger sinnige. Glücklicherweise ist darunter der perfekte Korkenzieher, auf den Sommeliers und Kellner in aller Welt schwören: Das Pulltap-Kellnermesser. Dieser hat eine innen hohle Spirale, die überdies gehärtet und teflonbeschichtet ist. Zudem verfügt er über ein richtig scharfes Kapselmesser und einen patentierten Doppelheber, der Korkbruch zuverlässig vermeidet. Zudem ist er recht preiswert: je nach Anbieter bekommen Sie ihn für 7 bis 10 Euro.

    WEIN EINLAGERN
    Es hält sich ja hartnäckig das Gerücht, dass Wein mit dem Altern besser wird. Für über 95 Prozent aller Weine trifft das nicht zu. Im Gegenteil: Gerade das Gros der preiswerten, einfachen Konsumweine schmeckt jung am besten. Das gilt auch für die preisliche Mittelklasse. In der Regel können Sie davon ausgehen, dass Weine, die bis zu 10 € die Flasche kosten, beim Kauf trinkfertig sind und sich nach einiger Zeit geschmacklich eher nach unten entwickeln. Das gilt für Weißwein, Rosé und, mit Ausnahmen, auch für Rotwein. Von daher ist es auch nicht sinnvoll, sich zu Hause riesige Weinlager anzulegen.
    Die Ausnahme sind große, kostspielige Weine, die sich erst im Laufe der Jahre entfalten. Dafür gibt es einen speziellen Markt mit einer kapital kräftigen weltweiten Sammlerschar. Auch hier kann man allerdings Enttäuschungen erleben:
    Viele sehr teure und angesagte Weine altern längst nicht so gut, wie einst prognostiziert. Für Ihren normalen, täglichen Genuss ist es allemal am besten, wenn Sie öfter frische Weine nachkaufen.
    Wenn Sie sich allerdings doch einen größeren Weinvorrat anlegen: Wein liebt keine Temperaturschwankungen und kein Licht. Er sollte also möglichst dunkel bei konstanter, eher kühler Temperatur eingelagert sein. Flaschen mit Naturkork lagern Sie am besten liegend, damit der Korken nicht austrocknet und somit vorschnell Luftzufuhr gewährt. Flaschen mit Schraubverschluss können gerne stehend und

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