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Crashkurs

Crashkurs

Titel: Crashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Müller
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ursprünglichen Phantasiegemälden von »bis zu 200 000 Euro« wurden dann bedauerlicherweise nur 130 000 Euro. »Die Entwicklung der Finanzmärkte war leider nicht abzusehen.« Als Sie die Versicherung abgeschlossen haben, wären 130 000 Euro eine Menge Geld gewesen, aber bei Auszahlung im Jahre 2025 reicht es leider nur noch für einen Golf; Fußmatten gehen schon extra.
    Wer wirklich einen Schutz vor plötzlichem Dahinscheiden für seine Lieben benötigt, sollte auf eine Risikolebensversicherung setzen. Die ist wesentlich billiger und gezielter zu haben. Nach der Scheidung kann sie auch einfach gekündigt werden, ohne dass ein riesiger Betrag in den Kamin geschoben wird. Das übrige Geld legen Sie lieber selbst in Produkten an, die Sie verstehen und kontrollieren können. In der Regel fahren Sie damit weit besser.
    Was mit den Kapitalanlagen der Versicherungen in Krisenzeiten passiert, lässt sich nur erahnen. Zumindest weiß man, dass die Versicherungsgesellschaften gegen Ende des Crashs 2000/2003 große Aktienbestände weit unter Buchwert verschleudern mussten, um Liquidität zu schaffen – und dann beim Anstieg der Märkte kaum dabei waren. Die Aktie der Allianz gab es damals für etwa 45 Euro zu kaufen. Ich bin gespannt, wo der Allianzkurs nach dem Ende dieser Krise steht.

    Gold und Silber

    Gold nimmt bei den Anlageformen eine ganz besondere Rolle ein. Es gilt seit über 5000 Jahren als beständigste Anlageform überhaupt. Die Menschheit ist seit jeher rund um den Globus von diesem Metall fasziniert. Nichts hat jemals eine solche Akzeptanz erreicht wie die Werthaltigkeit von Gold. Das hat Gründe, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Das seltene glänzende Metall galt schon lange vor der Erfindung des Geldes als »göttliches Geschenk« und wurde über Jahrtausende mit den unterschiedlichsten Göttern in Verbindung gebracht. Da es unzerstörbar war, nicht oxydierte und nicht anlief, konnte es – so die damalige Ansicht – nur göttlichen Ursprungs sein, denn nur Götter sind unzerstörbar und ewig. So begleitete das Gold die gesamte Kulturentwicklung der Menschheit und sorgte für Glück, aber auch für unendlich viel Elend und Leid. Bereits im alten Ägypten wurden die Götterstatuen aus Gold gefertigt. Die weltberühmte Mumie von Tutanchamun lag in einem Sarg aus massivem Gold, da die Ägypter Gold als die Haut des Sonnengottes Ra ansahen, und auch die Maya huldigten dem Gold. Auch in Europa kennt man uralte Geschichten vom »Goldenen Vlies«, die biblischen Erzählungen vom »goldenen Kalb« oder die Legenden um die sagenumwobene Goldstadt »Eldorado«.
    Als die Menschen erkannten, dass die reine Tauschwirtschaft ihre Nachteile mit sich bringt – denken Sie an die Geschichte von dem armen Esel (siehe S. 47 f.) –, wechselten sie zum Geldsystem. Als reine Verrechnungseinheit wären neben Gold auch andere Stoffe denkbar gewesen. Beispielsweise Weizen: beliebig teilbar und von allen als wertvoll angesehen, besonders von den Hungrigen. Aber die Probleme kommen spätestens dann zutage, wenn der Weizenschatz für einige Jahre im Wald vergraben wird. Kurzum, Gold hat sich, wie schon in Kapitel 2 beschrieben, sehr bald als der Stoff durchgesetzt, der in der Lage war, die Funktion des Geldes zu erfüllen. Wo der Handelsmann auch hinkam, mit Gold konnte er immer und überall bezahlen und tauschen, da alle Menschen das Edelmetall als wertvoll erachteten. Dann war da noch die Unzerstörbarkeit: Was man auch anstellte, Gold war nicht kaputtzukriegen. Man konnte es zwar beliebig zerteilen und sogar kleinfeilen, dennoch blieb seine Menge immer gleich. Es löste sich durch nichts auf (bis irgendwann das Königswasser erfunden wurde, mit dem man dem schönen Gold mutwillig den Garaus machen kann), es rostete nicht, ja es hat sich noch nicht einmal verfärbt. Wer auf der Flucht vor Feinden sein Gold im Wald vergraben hatte, konnte es Jahrzehnte später bei der Rückkehr wieder genauso ausgraben, wie es in die Erde gelegt wurde – vorausgesetzt, der Feind war nicht schneller.
    Dazu kommt, ganz wichtig, der weitestgehende Kaufkrafterhalt über einen sehr langen Zeitraum. Da Gold im Gegensatz zu Papiergeld nicht beliebig vermehrt werden kann, steht der weltweiten Menge an produzierten Waren und Dienstleistungen eine relativ überschaubare und nur recht langsam wachsende Menge an Gold gegenüber. Wie wir gesehen haben, wurde früher deshalb der Gegenwert für Geld in Gold hinterlegt.
    Natürlich kam es im Lauf

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