CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
gerne“, antwortete ich knapp.
Er hob skeptisch die Brauen. „Und was ist mit Wein? Es gibt auch Wein. Ich hol dir ein Glas, wenn du möchtest.“
Ich überlegte.
Wieso überlegte ich?
Als hätte mich plötzlich der Teufel geritten, sagte ich: „Okay, gerne.“
Sichtlich erfreut über meine Antwort schritt Mark davon. Adriana hatte nichts mehr halten können, und sie war zum Tanzbereich geeilt. Sie tanzte inzwischen mit Erik und vielen anderen, und schien sich gut zu amüsieren. Ich drehte mich um und genoss den Panorama Blick auf den Wannsee, ließ meine Augen über den Strand wandern und … entdeckte Sergio …
Mein Herzschlag beschleunigte sich sofort.
Er kam gerade aus dem Wasser … zusammen mit einer Bikini Schönheit mit langen, hellblonden Haaren. Sofort war mir klar, um welches Mädchen es sich handelte. Ich war ihr mal nach Schulschluss begegnet. Sergio war ihr hinterher gerannt, nachdem sie ihn mit einem alles sagenden Blick angelächelt und mit ihren Kurven angelockt hatte.
Sergio trocknete sich ab, während die Blondine neben ihm stand und auf ihn wild gestikulierend einredete. Zu gern hätte ich gehört, worum es ging. Gespannt beobachtete ich die Szene weiter. Sergio nahm seinen Rucksack hoch und marschierte los, ohne sich umzudrehen, während das Mädchen ihm offensichtlich sehr verärgert irgendetwas hinterher rief. Wütend stampfte sie mit einem Fuß auf, packte ihr Zeug und lief in eine andere Richtung davon. Sergio marschierte auf das Sonnendeck zu. Ich drehte mich schnell um, weil ich plötzlich fürchten musste, er könnte entdecken, dass ich ihn von hier oben aus beobachtet hatte wie ein Voyeur. Dabei wäre ich beinah gegen Mark geknallt, der plötzlich mit einem Glas Rotwein vor mir stand und noch rechtzeitig einen Schritt rückwärts machen konnte.
„Oops, grad noch gut gegangen. Hier, Lexi, dein Drink.“ Er reichte mir das Glas, das mehr eine Art Plastik war. Ich nuschelte verlegen ein „Danke Schön“ und nippte gleich an dem Wein, als wäre ich es längst gewohnt, welchen zu trinken. Mein Herz trommelte aufgeregt und meine Augen warteten gespannt darauf, dass Sergio auf dem Sonnendeck erschien.
„Seit wann bist du in der Ruderriege“, fragte ich mehr aus Höflichkeit als aus Neugier.
Marks Gesicht hellte sich auf. „Oh, seit drei Jahren etwa“, sagte er. „Ich war zuerst auf einer anderen Oberschule, wo ich im Ringerteam war. Dann hab ich die Schule gewechselt und konnte nur zwischen Rudern und Fußball wählen.“
„Aha …“
Da war er!
Seine schwarzen Haare glänzten wie frischer Teer, und die Tattoos wirkten unter dem hellen Sonnenlicht noch leuchtender.
Unsere Blicke trafen sich sofort. Er registrierte auch Mark und kam mit einer ernsten Miene auf uns zu.
„Hey, Lexi, nimm dich in Acht, unter seinem Menschenkostüm steckt ein eklig schleimiges Alienmonster, das nur auf eine Gelegenheit wartet, dich mit Haut und Haaren zu fressen!“
Er stellte sich wie selbstverständlich zwischen uns, und sah mich eindringlich an.
„Sergio, wo hast du denn dein Harem gelassen?“; stichelte Mark, bekam aber keine Antwort und verstummte.
„Mark hat mir ein Glas Wein besorgt … zum Probieren …“, gluckste ich.
Sergio stellte seinen Rucksack ab und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie nett von ihm“, entgegnete er mit einem kühlen Grinsen. Ich fragte mich, ob ich mir den ironischen Unterton in seiner Stimme nur eingebildet hatte.
Irgendwie lag plötzlich eine Anspannung in der Luft.
„Okay, ich geh mal bisschen zappeln …“ Mark drehte sich um und verließ etwas hastig unsere kleine Runde.
„Der Typ ist mit Vorsicht zu genießen, Lexi, lass dir das gesagt sein.“ Sergio sah mich warnend an.
„Ach … und weshalb?“
„Weil ich’s dir sage!?“
„Was ist das für eine bescheuerte Antwort?“, empörte ich mich.
„Es ist eine ziemlich gute Antwort“, behauptete er.
Ich zuckte mit den Schultern. „Er war die ganze Zeit sehr nett.“
Sergio pfiff abschätzig durch die Zähne. „Das glaub ich dir auf’s Wort.“
Ich war verunsichert. „Wo ist dein Problem, kannst du mal deutlicher werden?“
„Ich kenne ihn“, sagte er ernst.
„Und?“
„Kein guter Umgang für dich!“
„Warum machst du dir Gedanken über meinen Umgang?“ Ich hob verwundert die Brauen, während das Kribbeln in meinem Bauch wieder zunahm.
„Du bist schließlich die Freundin meiner Schwester!“ Jetzt grinste er mich mit zusammengekniffenen Augen schief
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