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CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)

CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)

Titel: CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Folter mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Adriana schien viel besser mit dem Thema klarzukommen als ich, war aber ein miserabler Tutor. Nach mehreren Anläufen gaben wir beide auf.
    „Okay, dann musst du wohl oder über mal beim ‚Turbo Trio’ andocken“, sagte sie.
    In der ersten Hofpause am Dienstag suchte ich die Mädchen von der Nachhilfe AG und sprach sie an. Kühl wie sie waren, meinten sie, ich könne ja mal vorbei kommen, aber solle mir bloß keinen Privatunterricht vorstellen, denn die Gruppe sei schon zum Bersten voll.
    Das war frustrierend.
    Seit Sonntagabend gewitterte es in kurzen Abständen. Es hatte einen Temperatursturz von fünfzehn Grad gegeben, und man wusste nie, ob sich nicht gleich alles verdunkeln und heftiger Regen herunterprasseln würde.
    Ich setzte mich auf eine Bank unter einen Baum und studierte mein Mathebuch. Meine Konzentration war allerdings nicht mehr die alte. Immer wieder musste ich an das Wochenende denken und an Sergio. Ich hatte ihn seither nicht mehr gesehen. Ständig suchten meine Augen den Pausenhof nach ihm ab. Gestern war er nicht in der Mensa gewesen, und Adriana hatte kein Wort über ihn verloren. Um ihren Verdacht nicht zu bestärken, ich könnte mich trotz ihrer Warnungen für ihren Bruder interessieren, traute ich mich nicht, sie nach ihm zu fragen.
    Ich seufzte und las immer und immer wieder dieselben Zeilen im Buch. Die Zahlen und Formeln in den Aufgaben wirbelten ziellos durcheinander und ergaben keinen Sinn. Ich war vertieft in meine Misere, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.
    „Hey, fleißig, fleißig … Wer lernt denn in der Hofpause, hm?“
    Sergio stand neben mir und grinste. Er stellte einen Fuß auf die Bank und stützte den Ellbogen auf dem erhöhten Bein ab. Mein Herz machte einen Hopser. Vor Schreck schlug ich das Mathebuch zu und sah ihn mit aufgerissenen Augen an. „Hi, Sergio, wie geht’s denn so?“
    „Gut und dir? Sonntag schön gechillt?“
    Ich nickte. „Mhm“
    „Dann sind die Akkus wieder aufgeladen, hm?“
    „Schon, aber mein Gehirn scheint grad Urlaub zu machen, ich versteh absolut nichts …“
    Er legte den Kopf schräg, um auf den Buchdeckel sehen zu können. „Mathe, aha! Was nehmt ihr denn grad durch?“
    „Wahrscheinlichkeitsterror“, sagte ich und verzog das Gesicht.
    „Wow, mein Lieblingsthema“, lachte er.
    Mit einem Schwung setzte er sich dicht neben mich und sah mich von der Seite an. „Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass nur wir beide mal zusammen ausgehen?“, fragte er in einem völlig neutralen Ton.
    Ich krallte mich nervös an meinem Buch fest. „Ähm … ich … ich denke, nicht sehr groß, oder?“
    Er senkte den Blick. „Mhm, Lexi, ich seh schon, du brauchst dringend Nachhilfe.“
    „Ich weiß“, sagte ich und fragte mich, worüber wir eigentlich redeten. In meinem Kopf herrschte ein Durcheinander und in meinem Bauch ein furchtbares Flattern.
    „Ich dachte, ich sollte mal die Nachhilfe AG besuchen, aber die sind angeblich sehr voll …“, sagte ich.
    Er sah mich nachdenklich an. „Wenn du willst, lerne ich mit dir. Ich hab `ne verdammte Eins in Mathe!“
    „Oh, toll … ähm, ich meine, das mit deiner Eins, aber … ich weiß nicht …“, entgegnete ich aufgewühlt. Ich hatte große Zweifel, was meine Konzentrationsfähigkeit in seiner Nähe anging.
    „Keine Sorge. Wir werden bloß lernen. Sonst nichts …“ Er grinste schief und schob die Hände überkreuzt unter die Achseln.
    „Und wo?“
    „Wo du willst. Such dir einen Ort aus … Mir ist alles recht“, behauptete er.
    Dann klingelte es zum Unterricht.
     
    Als ich Adriana von Sergios Angebot erzählte, wechselte der Ausdruck in ihrem Gesicht von Schock über Frust zu Resignation.
    „Lexi, tu, was du nicht lassen kannst“, blaffte sie und wandte sich ab.
    Bis zur Mittagspause sprach sie kein Wort mehr mit mir. Ich machte ab und an einen Witz, den sie unkommentiert ließ. Zur Mensa musste ich ihr hinterher rennen, weil sie nicht auf mich gewartet hatte. Ich setzte mich dennoch entschlossen neben sie und versuchte, ihren Blick einzufangen.
    „Janna, bitte, du kannst mich nicht den ganzen Tag ignorieren“, sagte ich.
    „Kann ich wohl“, entgegnete sie mit dem Hauch eines Schmunzelns, das mich hoffnungsvoll stimmte.
    „Wir wollen doch bloß lernen. Ich schreib sonst die nächste Fünf, und dann geht’s mit meiner Mathenote nur noch bergab.
    Adriana legte ihr Besteck zur Seite und starrte mich an. „Lexi …“,

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