CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
wurde es allmählich ruhiger. Es war Mark. Er hatte sich auf einen Stuhl gestellt und hob die flache Hand rauf und runter, als Zeichen, dass alle still sein sollten.
„Hey, hey, hey, gebt mal kurz Ruhe, ihr Haufen wild gewordener Makakken. Jetzt kommt der ultimative Spruch des Abends: Zehn ‚fucking’ Siege am Stück, achtmal Bestzeit. Die hardcore Saison war unsere! Feiert bis zum Abknicken. Alle Tassen hoch auf die Hawkings. Und danke fürs Kommen! … Ach noch was …“ Inzwischen hatten die Zwischenrufe und das Gegröle wieder zugenommen, so dass Mark ebenfalls die Lautstärke erhöhen musste. „KEINER STEUERT BETRUNKEN IRGENDEIN SCHEIß GEFÄHRT, ALLES KLAR! DJ, DREH DIE MUSIK WIEDER LAUTER!“
Lautes Klatschen, Brüllen und Zurufe … dann ging das Tanzen weiter.
Ich stierte zu dem Platz, wo ich Sergio zurückgelassen hatte. Er stand immer noch dort, unterhielt sich angeregt mit zwei Kumpels, mit denen ich ihn in der Mensa paar Mal gesehen hatte. Wenige Schritte von ihm entfernt standen ein paar Mädchen, die nur darauf warteten, sich an ihn ranschmeißen zu können, so affektiert wie sie sich benahmen.
Mein Kopf dröhnte, meine Wangen glühten heiß und mein Kleid klebte durchgeschwitzt an meiner Haut. Meine Kehle brannte vor Durst und konnte eine Erfrischung vertragen. Ich kämpfte mich durch die Menge zur Getränketheke und bemerkte, dass Adriana völlig fertig auf einem Stuhl saß und gar nicht gut aussah.
„Janna, ist was?“, fragte ich sie besorgt.
„Ach, ähm … irgendwie hassich … ähm … plötzlich alles gedreht“, klagte sie. „Ich glaub, ich hatte zuviel Bier …“ Sie sah bescheiden aus, grinste aber tapfer.
„Soll ich Sergio Bescheid sagen?“, fragte ich.
„Ja … das wär echt cool“, antwortete sie mühevoll. Sie musste sich wirklich elend fühlen.
Etwas beklommen näherte ich mich Sergio. Die Mädchengruppe, an der ich vorbei musste, starrte mich feindlich an, als wäre ich unerlaubt in ihr Territorium eingedrungen. Sergios Kumpels dagegen grinsten angeheitert und neugierig, als sie mich kommen sahen.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und stützte mich mit einer Hand leicht auf Sergios Schulter ab, damit ich so nah wie möglich an sein Ohr kam.
„Ich glaub, Janna geht’s nicht so gut. Sie wollte, dass ich dir Bescheid gebe ...“
Er nickte mit ernster Miene und neigte den Kopf zu mir herunter. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut … roch den frischen Sommerduft, den er ausströmte … „Sag ihr, wir können gleich gehen“, sagte er.
Es war eigentlich nicht notwendig, darauf etwas zu erwidern, doch ich tat es trotzdem, stellte mich wieder auf die Zehenspitzen und brachte meine Lippen dicht an sein Ohr: „Mhm, mach ich …“, sagte ich und sog erneut seinen Duft tief ein.
Was machst du da?, fragte mich eine innere Stimme verwirrt. Ich weiß nicht , antwortete ich völlig durcheinander.
Sergio schleppte Adriana mehr oder weniger bis zum Wagen, während ich ihren Rucksack trug. Unterwegs gackerte, sang und jammerte sie abwechselnd. Es war zu komisch, und Sergio und ich mussten einfach mitlachen. Er hielt ihr keine Moralpredigt und machte auch nicht irgendwelche Vorhaltungen, ganz im Gegenteil schien er sehr fürsorglich und verständnisvoll.
Wir legten Adriana auf den Rücksitz, und sie schlief prompt ein. Ich setzte mich zu Sergio nach vorn. Während der Fahrt sprachen wir nicht viel, hörten stattdessen Musik und genossen die lauwarme Nacht und den Fahrtwind. Ab und zu sah er zur Seite und lächelte mich an. Es war ein geheimnisvolles Lächeln … bildete ich mir hoffnungsvoll ein. Ich war so aufgeregt, dass ich dauernd nervös auf meiner Unterlippe kaute.
Mich in ihn zu verlieben, wäre völlig verrückt , dachte ich plotzlich.
Völlig verrückt …
Er fuhr mich bis zu meiner Haustür, wünschte mir eine ‚Gute Nacht’ und düste weiter, sobald ich aus dem Wagen gestiegen war.
Ich sah ihm noch eine Weile verträumt hinterher. Dann ging ich ins Haus. Meine Mutter war von ihrer Spätschicht noch nicht zurück. Ich duschte mich kalt ab und hüllte mich in meinen Bademantel. Dann legte ich mich aufs Bett und schrieb in mein Tagebuch. Es wurden mehrere Seiten, gefüllt mit meinen Erlebnissen und Eindrücken bei den Lovic` und der Strandparty.
Der letzte Satz meines Tagebucheintrags lautete: Das war das aufregendste Wochenende meines Lebens!
Wahrscheinlichkeiten …
Die nächste Schulwoche war geprägt von Herrn Thompsons quälender
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