CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
mich wahrscheinlich insgeheim zum Kotzen, bist aber zu nett, um es zuzugeben, weil dir die Freundschaft mit Janna wichtig ist …“
Ungläubig starrte ich ihn an. Er wartete gespannt auf meine Reaktion, was unschwer an seinen funkelnden Augen zu erkennen war. Aber ich war so verblüfft über seine Äußerungen, dass ich sofort den Wunsch verspürte, seine verquere Sicht auf die Dinge ein bisschen gerade zu rücken.
„Ich geb ja zu … dass ich dich vielleicht … am Anfang … für einen eingebildeten, aufgepumpten Machogockel hielt“, ich schielte zu ihm rüber, „… aber … jetzt nicht mehr … Dank deiner Hilfe kann ich Wahrscheinlichkeiten ausrechnen, werde unerwartet zum Essen ausgeführt und war auch noch Topthema in der Schule … Ich, Alexa Lessing, die Unscheinbare … Ach ja, dann noch die Strandparty ... Ich weiß, dass du aufgepasst hast wie ein Rudel Schießhunde, damit Mark kein Revier markieren kann …!“
Er prustete plötzlich laut los. „… damit Mark kein Revier markieren kann …?!“
„Mhm!“
„Shit, Lexi, ich hätt’s nicht halb so gut ausdrücken können wie du … Da siehst du, was ich meine …“ Er streckte mir die flache High Five Hand entgegen und ich klatschte sie lachend ab.
„Okay, heißt das, du findest mich doch heiß, intelligent und sensibel genug, um mich gut zu finden?“
„Das sind deine Worte …“
„Was denn nun?“
„Was willst du hören, Sergio?“
„Ich will wissen, ob ich … keine Ahnung … egal ...“ Er zog wieder sein Handy hervor und sah aufs Display. „Wollen wir los?“
Ich nickte.
„Ich bring dich nach Hause … wenn ich darf?“
„Hab nichts dagegen“, lächelte ich. Eine Untertreibung, von der er nichts wusste.
„Damit du siehst, dass ich zwar wie ein Krimineller aussehe, aber in Wirklichkeit der Gentleman deiner Träume bin.“
Ich ließ einen theatralischen Seufzer erklingen und verdrehte schmunzelnd die Augen.
„Lass uns gehen, Sergio, meine Mom wartet sicher schon …“, sagte ich und versuchte, möglichst wenig aufgeregt zu klingen.
Ich fand ihn gerade so unglaublich anziehend mit seinem ganzen Bad Boy Look, dass ich schon völlig durcheinander war. Und so wie er redete, wusste er scheinbar auch nicht so recht, was er wollte …
Als unser Taxi vor meinem Haus hielt, stieg Sergio noch mit aus, um mich zu verabschieden. Er umarmte mich fest, drückte mich an seine harte Brust, und ich verschwand samt Rucksack beinah komplett in seiner muskulösen Umarmung. Mein Herz klopfte wie verrückt, als er mir auf jede Wange einen Kuss gab und mir „Gute Nacht“ wünschte.
„Danke für alles“, sagte ich leise und sah hoffnungsvoll zu ihm hoch. Er ließ den Blick über mein Gesicht wandern bis zu meinem Mund, dort verharrte er einige Sekunden, dann riss er ihn wieder los, lächelte schief und sagte: „Nichts zu danken, Lexi. Wir sehen uns!“
Viel zu schnell entließen mich seine Arme, und ich stand zitternd da und sah ihm nach.
Er stieg ins Taxi und winkte noch kurz, als es losfuhr.
Meine Mutter war von ihrem Date noch nicht zurück. Sollte ich mich freuen oder mir Sorgen machen? Ich entschied mich, sie anzurufen.
„Hey, ich bin’s, bin zuhause. Was ist mit dir, Mama? Alles okay?“
Sie war aufgrund der Geräuschkulisse, die sie umgab, schwer zu verstehen. Musik dröhnte im Hintergrund, und sie musste gegen lautes Stimmengewirr ankommen.
„Ja, ja, alles schön …“, brüllte sie ins Handy. „Derek und ich sind noch auf ein Bierchen in ein Lokal eingekehrt. Er fährt mich gleich nach Hause:“
„Wegen mir musst du nicht heim eilen, Mama“, sagte ich.
„Wie … hab dich grad nicht verstanden?“
„Ich sagte, du musst jetzt wegen mir nicht nach Hause EILEN!“, wiederholte ich mich, diesmal lauter.
„Weiß ich doch, aber ich freu mich, wenn wir noch ein Küchenpläuschchen halten könnten“, antwortete sie so laut, dass ich das Telefon von meinem Ohr weg halten musste, damit mein Trommelfell keinen Schaden nahm.
„Okay, wie du willst. Bis nachher dann!“
„Was?“
„Bis nachher, Mama“, rief ich in den Hörer.
„Ja, bis dann, Süße!“
Ich legte auf und ging in mein Zimmer.
Das Gefühl in meinem Bauch … das aufgeregte Kribbeln und Flattern und Zusammenziehen wurde nicht besser, sondern ganz im Gegenteil immer schlimmer. Dauernd musste ich an Sergio denken: Was er gesagt und getan hatte, wie er ausgesehen hatte, als er saß, stand, ging, sprach, aß, trank, schwieg, lächelte
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