CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
seine dunklen Augen blitzten.
Adriana ließ einen genervten Seufzer von sich.
„Was denn für einen Gefallen?“, fragte ich überrascht.
„Sag ich erst, wenn es soweit ist“, gab er zurück.
Ich kniff die Augen skeptisch zusammen, ging aber doch auf seine Herausforderung ein.
„Okay, mal überlegen … die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei dem Test eine Eins schreibe, ist … ähm … gering?! Somit kann ich getrost auf deinen zweifelhaften Deal eingehen.“
„Tu’s nicht!“, warnte mich Adriana mit verschränkten Armen.
„Doch, ich tu’s“, sagte ich schmunzelnd. Eine Eins war einfach utopisch, irgendwo würden mir sicher Fehler unterlaufen.
„Okay, los geht’s an die Arbeit …“, forderte Sergio mich auf. Er meinte es wirklich ernst mit seiner Nachhilfe. Scheinbar unmotiviert erhob ich mich von der Couch und folgte ihm. Innerlich aber freute ich mich auf unser gemeinsames Lernen.
„Tja, und ich geh mal in der Zwischenzeit den schönen Kleister besorgen“, sagte Adriana.
Als ich wieder auf Sergios Bett saß, konnte ich nicht widerstehen, ihn beim Wechsel seines T-Shirts zu beäugen. Er bemerkte meinen heimlichen Blick, sagte aber zum Glück nichts. Es war mir super peinlich.
Wir gingen die Aufgaben aus dem Mathebuch noch mal durch und nahmen den neuen Stoff von der letzten Woche dazu. Sergio erklärte alles wieder so gut, dass ich mit meinem offensichtlich mathematisch wenig begabten Hirn das Gefühl hatte, das Thema tatsächlich geknackt zu haben.
Sergio machte ein zufriedenes Gesicht. „Die Pfadregeln hast du drauf, die Baumdiagramme, die Formel der bedingten Wahrscheinlichkeit ist dir klar, du hast die Aufgabe mit den Eiern richtig gelöst … Ich denke, du bist jetzt fit, Lexi“
Ich atmete erleichtert aus. „Ich fühle mich jedenfalls so“, sagte ich voller Glücksgefühl.
Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich eindringlich an. „Okay, noch eine letzte Aufgabe! Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass du und ich jetzt gleich eine Pizza essen gehen, obwohl Janna was dagegen haben wird? Du hast exakt eine Minute dafür Zeit!“
Ich sah ihn mit glühenden Wangen an. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir alle gehen, liegt bei 1, dass nur du und ich gehen bei ½, und dass wir weder allein noch mit Janna gehen bei … hm … 0 würd ich sagen!“
Er lächelte zufrieden. „Gut gerechnet! Aber weißt du was, genug der Wahrscheinlichkeiten! Jetzt Fakten schaffen. Also, ich hab einen Krater im Magen und du?“
„Hab heute nur ein Sandwich gegessen, genauso wie Adriana“, antwortete ich.
„Dann lass uns los machen …“ Er sprang auf, steckte Portemonnaie und Handy in die Gesäßtaschen und verließ das Zimmer.
Ich packte schnell meine Sachen ein und lief ihm hinterher.
Adriana schüttelte den Kopf. „Ne, geht ohne mich, ich bleib hier. Mama und Yvo kommen sicher gleich“, sagte sie gleichmütig. Ich war überrascht darüber, dass sich ihre Befürchtungen, was Sergio und mich anging, scheinbar in Luft aufgelöst hatten und sie mich mit ihm allein ziehen lassen wollte. Zumindest schien sie sehr entspannt und in keinster Weise beunruhigt.
„Sollen wir dir was mitbringen?“, fragte Sergio, bevor er aus der Wohnung trat.
„Nein, nein, danke, ich mache mir selber was“, ließ Adriana verlauten.
„Tschau, Janna, wir sehen uns Montag“, rief ich ihr noch zu.
Sie winkte kurz und verschwand im Wohnzimmer, und ich zog die Wohnungstür hinter mir zu.
Pizza und …
Sergio meinte, er wolle mir eine ganz tolle Pizzeria in Schöneberg zeigen. Meinen Einwand, dass das doch zu weit weg sei, ließ er nicht gelten. „Wir nehmen ein Taxi“, sagte er bestimmend.
„Ein Taxi? Warum fahren wir nicht mit dem Bus oder mit der U-Bahn“, fragte ich verdutzt.
„Weil wir dann verhungern würden, bis wir angekommen sind“, antwortete er.
„Soviel Geld hab ich aber nicht bei mir, Sergio“, flüsterte ich etwas verlegen.
Er sah mich überrascht an. „Schon gut, Lexi. Ich lad dich natürlich ein.“
Ohne weitere Worte pfiff er nach einem Taxi, das grad vorbeifuhr und gab dem Fahrer winkend ein Zeichen. Das Taxi machte einen U-Turn und kam zurück. Es hielt genau vor uns, und wir sprangen schnell hinein.
Auf der Fahrt fragte er mich unermüdlich, was seine Schwester und ich den lieben langen Tag angestellt hätten, und ich plapperte bereitwillig über Adrianas Pläne für ihr Zimmer, den anstrengenden, aber auch lustigen Möbelkauf quer durch die Stadt, die
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