CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
denn, du willst nicht. Ich werde dich bestimmt nicht unter Druck setzen, ist klar. Du schuldest mir natürlich gar nichts, Lexi, das war nur ein blöder Spruch! Also, was sagst du?“
Ich brauchte nicht wirklich zu überlegen. Alles zog mich in seine Nähe, auch wenn mein Verstand mich vor ihm warnte, weil er der Meinung war, dass ein Typ wie Sergio Lovic mit mir höchstens seine Spielchen treiben oder mich im besten Fall wie eine Schwester betrachten würde … oder eben wie irgendeine Freundin seiner Schwester, die ich ja tatsächlich auch war.
„Okay, ich mach’s“, sagte ich.
Meine Bauchdecke begann zu zittern. Schließlich hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich da einließ, aber ich konnte es ihm nicht abschlagen … oder mir selber nicht abschlagen, das war mir nicht so ganz klar …
Ich sollte also so tun, als sei ich seine Freundin. Auch wenn ich schon die Rote Flagge vor meinem geistigen Auge sah, glaubte ich, dass es durchaus schlimmer hätte kommen können …
Ich hörte ein lautes Jauchzen am anderen Ende der Leitung. „Cool! Lexi! Das ist einfach nur obercool.“
„Na ja, ich hoffe, wir kommen glaubwürdig rüber“, lachte ich nervös.
„Das werden wir. Zweifelst du etwa daran?“
„Ja, weil … dein Bekannter aus dem Restaurant … wie hieß er noch mal?“
„Charly.“
„Ja, also, dieser Charly war der Meinung, dass wir nicht zusammen passen, kannst du dich erinnern?“ Gespannt wartete ich auf seine Antwort. Er schien kurz zu überlegen.
„Dann hat er offensichtlich keine Ahnung, der liebe Charly!“, meinte er überzeugt.
„Mhm, vielleicht.“
„Lexi, hast du heute Abend schon Zeit? Die ganze Aktion dauert so etwa zwei bis drei Stunden … höchstens.“
Ich nickte heftig, zum Glück konnte er mich nicht sehen. „Ja, kein Problem. Meine Mom kommt spät von der Schicht, und ich hab, wie gesagt, nichts Wichtiges vor … ähm … sagst du mir jetzt mal genauer, was du mit mir vorhast, Sergio?“
„Klar doch. Ich möchte meinen Opa besuchen“, sagte er. Er musste sich räuspern, bevor er weitersprechen konnte. „Er macht’s vielleicht nicht mehr lange, verstehst du, und … tja, außer mir besucht ihn keiner mehr, weil der alte Starrkopf niemanden sehen will … tja … nur mich … und er fragt jedes Mal, warum ich meine Freundin nicht mitbringe … jedes Mal! Und jedes Mal will er wissen, wann ich sie denn endlich heiraten werde und … ob ich schon Kinder hab …“ Er stockte. „Opa denkt, dass man mit achtzehn alt genug für all diese Dinge ist …“
„Oh, das ist … irgendwie total … ich weiß nicht … toll, dass du dich so um ihn kümmerst!“, kam es begeistert aus mir heraus.
„Gut, Lexi, ich hol dich dann so gegen neunzehn Uhr ab? Ist das okay für dich?“
„Ja, ist es. Muss ich was Besonderes anziehen, Sergio … für deinen Opa, mein ich?“
Eine kurzes Schweigen, bevor er antwortete. „An was hast du denn gedacht?“ Ich konnte ihn direkt schmunzeln hören! Meine Frage schien ihn irgendwie amüsiert zu haben.
„Also nicht?“
„Zieh an, was dir gefällt, es spielt keine große Rolle. Also, dann bis nachher, Lexi!“
„Ja, bis dann.“
Ich legte auf und starrte ungläubig in die Luft. Ich hatte eine Verabredung mit Sergio - oder zumindest so etwas Ähnliches wie eine Verabredung … aber immerhin!
Du bist eine Masochistin, sagte ein dünnes Stimmchen tief in mir drin, doch ich scherte mich nicht darum.
Egal was Sergio gesagt hatte, ich konnte schlecht in den Hot Pants, in denen ich steckte, vor seinen alten Opa treten. Schnell kramte ich aus meinem Kleiderschrank eine schwarze Dreiviertel Jeans und eine grüne Seidenbluse hervor. Die Bluse war sehr dünn, fast ein wenig transparent sogar, aber das würde der alte Mann sicher nicht bemerken. Darunter zog ich einen Sport-BH an und krempelte die Ärmel etwas hoch. Im Badezimmer betrachtete ich kritisch meinen Look.
Ich behielt den lässigen Pferdeschwanz. Auf die Schnelle eine vernünftige Frisur hinzukriegen, war noch nie mein Ding gewesen. Etwas Wangenrouge und Wimperntusche aus der Schminktruhe meiner Mutter ließen mich hoffentlich etwas reifer aussehen. Mehr war nicht drin.
Ein nervöser Blick auf die Uhr verriet mir, dass Sergio bald da sein würde. Meine innerliche Aufregung schraubte sich immer weiter hoch, während ich meine Staffelei und die Farben wieder wegräumte.
Dann klingelte es an der Haustür, und ich stolperte schnell zur Freisprechanlage.
„Ich bin’s, ich warte
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