CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
die Wange.
„Hey, gratuliere, Lexi, das ist ja zu geil …“, rief sie schrill, und Herr Thompson mahnte die Klasse, die nun unruhig durcheinander quatschte, wieder zur Ruhe, um mit dem Unterricht fortfahren zu können.
Eine Eins Plus in einem schwierigen Mathetest zu schreiben, hätte der Höhepunkt meines Tages sein können … war er aber nicht!
Der Höhepunkt wartete in der Mittagspause vor der Mensa und grinste schief.
Sergio!
Ich wusste nicht wie und wann, aber Adriana hatte ihm längst unsere Testergebnisse mitgeteilt.
Verhalten lächelnd und mit bis zum Hals klopfendem Herzen stapfte ich auf ihn zu und suchte in Gedanken nach Worten, die ich als Dank für seine Unterstützung sagen wollte. Ich war aber so aufgeregt, ihn dort stehen zu sehen, dass ich plötzlich einen Kloß im Hals hatte. Sergio ließ mir ohnehin nicht viel Nachdenkzeit, denn bevor ich ihn erreichte, machte er zwei Sätze auf mich zu, packte mich, als wöge ich nichts, und warf mich über seine Schulter. Ich kreischte und quietschte, weil ich unerwartet durch die Luft gewirbelt wurde und nun kopfüber hing, und Adriana, die mir hinterher gekommen war, lachte unaufhörlich.
Sergio drehte sich ein paar Mal im Kreis, hielt meine Beine dabei fest an seinen Oberkörper gepresst und ignorierte vergnügt mein Flehen, er möge mich auf der Stelle herunter lassen.
„Eins Plus … sie hat eine verdammte Eins Plus … Lexi, erinnerst du dich? Du schuldest mir einen Gefallen“, raunte er „… sag ‚ja’ und ich lass dich runter.“
Ich erinnerte mich sehr wohl, versuchte aber mich herauszureden. „Du hast gesagt, wenn … wenn ich eine Eins habe … aber ich hab eine Eins Plus …“, keuchte ich. „Das ist nicht … nicht das gleiche, oder?“
Er hielt kurz still. „Was? Aha, wenn das so ist! Also gut …“ Nun wirbelte er mich wieder heftig im Kreis herum, bis ich schrie und machte sich dann auf den Weg in die Mensa, während ich weiterhin wehrlos über seiner Schulter hing.
Ich sah jede Menge Beine und Füße und hörte Gelächter und belustigte Stimmen, die unsere kleine Show kommentierten. Zwischendurch meldete sich auch Adrianas Stimme, die Sergio aufforderte, mich endlich herunter zu lassen, wenn sie nicht gerade wieder laut lachen musste.
Ich kapitulierte. „Sergio, okay, du hast recht, ja, ja … ja!“, stöhnte ich, hängend wie ein erbeutetes Lamm. „Ich schulde dir einen … Gefallen … jetzt … jetzt lass mich bitte runter … bitte!“
Endlich blieb er stehen und ließ mich vorsichtig von seiner Schulter gleiten. Um uns herum wurde hemmungslos gekichert und gelacht, und ich wusste vor lauter Peinlichkeit nicht, wohin ich zuerst schauen sollte.
Adriana hatte schon einen Tisch für uns klargemacht und winkte uns zu sich rüber.
Sergio hielt mich plötzlich am Arm fest. „Ich ruf dich an“, flüsterte er mir zu, gerade noch hörbar und mit einem ernsten Gesichtsausdruck, drehte sich um und verließ die Mensa. Enttäuscht sah ich ihm hinterher, bis ich bemerkte, wie mich einige Mädchen finster anstarrten.
Ich zuckte verwundert mit den Schultern, als ich mich zu Adriana setzte.
„ Was hat er gesagt?“, wollte sie von mir wissen, erstaunt darüber, dass Sergio nicht geblieben war.
„Na ja, dass er mich anrufen wird“, antwortete ich verlegen. Ich nahm an, dass es ihm dabei um den ominösen Gefallen ging. „Weißt du , was er damit meint?“
„Keine Ahnung, Lexi“, antwortete sie. „Ich hatte dir doch gesagt, geh bloß nicht auf den Deal ein, nur … du willst ja nicht auf mich hören.“
Ich sah sie ratlos an „Wird schon nichts Gemeines sein, oder?“
Adriana hob die Brauen. „Da wär ich mir nicht so sicher“, unkte sie mit einem leicht schadenfreudigen Grinsen. „Und jetzt lass uns endlich was zu essen holen. Mein Magen ist ein riesengroßes Loch …“
Als wir über unseren Nudeln mit Champignonsoße hingen und uns die hungrigen Bäuche füllten, holte Adriana ihr Handy hervor und präsentierte mir die Fotos von ihrem „neuen“ Zimmer, das nun komplett eingerichtet war.
„Eigentlich wollte ich ja, dass du das fertige Zimmer mit eigenen Augen siehst, aber ich halt’s nicht länger aus, ich muss dir zeigen, wie toll es geworden ist. Da schau mal …“
Neugierig betrachtete ich die Fotos und war schwer begeistert. „Toll, Janna, ist so geworden, wie du es dir vorgestellt hattest, oder?“
„Ja, absolut“, schmatzte sie. „Du weißt, du bist jederzeit zu einer Übernachtung
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