CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
Stattdessen wollten sie ihn gern berühren, wollten etwas, das nur er hatte …
Okay, dann wenigstens eine Umarmung zum Abschied?
Das war doch inzwischen nicht mehr verfänglich, oder? Wir hatten uns doch schon Mal zum Abschied umarmt, als wir zusammen Pizza essen waren.
Ich war hin- und hergerissen.
„Das freut mich … Er scheint dich wirklich sehr zu mögen“, sagte ich schließlich und musste mich räuspern, weil meine Stimme bei der letzten Silbe etwas weggebrochen war.
„Mhm“, meinte er nur und schwieg wieder.
Er sah mich auf eine undurchdringliche Art an, als wartete er auf etwas …? Na, vermutlich darauf, dass ich endlich ausstieg und er losfahren konnte.
Ich nahm allen Mut zusammen, lächelte und streckte ihm meine Arme entgegen. „Tschau, Sergio, ich fand …“
Weiter kam ich nicht, denn Sergio erwiderte meine Umarmung, zog mich dabei dicht an sich heran und küsste mich zärtlich auf die Wange. Sein Blick tauchte so tief in meine Augen ein, dass mein Kopf vor lauter Aufregung auf einmal wie leergefegt war. Dann plötzlich berührte er kaum merklich mit seinen weichen Lippen meinen Mund. Sein zärtlicher, hauchdünner Kuss war genauso überraschend wie erregend …
Als er sich schon wieder zurückziehen wollte, konnte ich es unmöglich zulassen. Etwas in mir drin spielte verrückt. Ich schwang mich auf seinen Schoß, umschlang ihn mit den Armen und drückte unbändig meinen Mund auf seinen. Ich küsste ihn mit meinem ganzen heillosen Verlangen, das einfach nicht mehr warten wollte. Als wäre ich von einem übermächtigen Strudel erfasst und mitgerissen worden, konnte ich nicht mehr aufhören. Sergio zog mich an sich. Seine Hände fuhren meinen Rücken auf und ab.
Jemand hupte uns von hinten an. Wir zuckten kurz, hörten aber mit unserer Knutscherei nicht auf. Der Wagen fuhr schließlich langsam an uns vorbei, und der Fahrer rief verärgert durch seine heruntergelassene Fensterscheibe, dass wir „Idioten“ gefälligst woanders unseren Spaß haben sollten.
Mir schwirrte der Kopf.
Innerlich zitterte ich auf eine wohlige Weise, wie ich es bisher noch nicht gekannt hatte. Sergios Hände streichelten meine Arme, während ich mich an seinem Nacken festhielt. Seine schönen Augen waren geschlossen. Ich war mir sicher, dass er die Situation genauso genoss, jedenfalls sah es so aus … Und es fühlte sich einfach fantastisch an.
Nie zuvor hatte mich mein eigenes Verhalten so verwirrt und war so unberechenbar wie in diesen Minuten mit Sergio. Und nie zuvor hatte ich einen Jungen auf diese Weise geküsst, so voller Leidenschaft, die meinen ganzen Körper in Beschlag nahm. Ich hatte mir den ersten „richtigen“ Kuss schon oft vorgestellt und mich gefragt, wie und wo es wohl passieren würde? Und vor allem mit wem? Das war natürlich immer die wichtigste Frage gewesen. Jetzt hatte ich meine Antwort.
Sergios Augenlider hoben sich ein wenig. Dann drehte er vorsichtig seinen Kopf zur Seite und sein Blick wanderte an mir vorbei in eine andere Richtung. „Lexi … warte …“, bat er flüsternd.
Nein, hör nicht auf .
Ich wollte seinen Kopf wieder zu mir drehen, aber er leistete Widerstand. Ich verstand nicht, weshalb.
„Lexi … ähm …“
Meine Lippen wollten sich noch nicht von den seinen lösen, denn vielleicht würden sie eine Gelegenheit wie diese nie wieder bekommen.
Enttäuschung mischte sich in mein überbordendes Glücksgefühl, denn Sergio blickte noch immer an mir vorbei, die Augenbrauen fragend hochgezogen, und ließ ein gekünsteltes Schmunzeln seinen Mund umspielen. Dann ergriff er meine Handgelenke und zwang mich, ihm zuzuhören.
„Lexi … da ist jemand … stopp mal“, versuchte er erneut, meine Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken, was unmöglich interessanter sein konnte als er.
Seufzend gab ich dennoch nach.
Ein kräftiges Klopfen an die Fensterscheibe auf der Beifahrerseite ließ nun auch mich aufsehen. Die Person, die da gebückt und mit einem zweifelhaften Grinsen, das die Augenpartie konsequent ausschloss, sich bemerkbar zu machen versuchte, war keine geringere als meine Mutter. Ich erschrak so heftig, als wäre ich beim Raub der Kronjuwelen erwischt worden. Sicher war ich in Sekundenschnelle dunkelrot angelaufen. Sergio schmunzelte weiter, obwohl sich unverkennbar eine gewisse Unsicherheit auf seinem Gesicht ausbreitete.
Nun machte meine Muter eine kurbelnde Bewegung mit der Faust, während ich immer noch wie erstarrt auf Sergios Schoß saß und mich kein Stück
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