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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Er sah zu ihr hinüber; sie hatte sich aufmerksam über ihre Tastatur gebeugt, das schwarze Haar fiel ihr wie ein Wasserfall um die Schultern, und er stellte sie sich nackt vor …
    Hazelius’ Stimme unterbrach seine Gedanken.
    »Wir können jetzt auf neunzig hochfahren, Ken.«
    »Geht klar.«
    »Alan? Wenn wir bei neunzig stabil sind, sollten Sie bereit sein, die p-fünf-fünfneunfünfer alle auf einmal zuzuschalten, komplett verlinkt.«
    Edelstein nickte.
    Dolby schob die Regler hoch und beobachtete, wie Isabella prompt reagierte. Jetzt ging es um alles. Das war die entscheidende Nacht. Alles in seinem Leben hatte auf diesen Punkt hingeführt. Er spürte die tiefe Vibration, als sich die Leistung weiter steigerte. Es war, als stehe der gesamte Berg unter Strom. Und sie schnurrte wie ein Bentley. Gott, wie er diese Maschine liebte.
Seine
Maschine.

39

    Aus dem Schlafzimmer seines Bungalows sah Ford die ersten Reiter des Protestzugs auf dem Kamm hinter dem Nakai Rock auftauchen, von der untergehenden Sonne von hinten beleuchtet. Er hob sein Fernglas und identifizierte Nelson Begay auf einem Paint Horse, dazu ein weiteres Dutzend Reiter.
    Er wandte den Kopf und spürte die Schmerzen, die vom gestrigen Sturz stammten. Seitdem hatten er und Kate kaum ein Wort unter vier Augen wechseln können, denn sie war vollauf mit den Vorbereitungen für den neuen Durchlauf beschäftigt gewesen.
    Das Lämpchen an seinem Satellitentelefon blinkte, pünktlich auf die Minute. Er nahm ab.
    »Was gibt es Neues?«, fragte Lockwood.
    »Nichts Besonderes. Alle sind im Bunker, Isabella läuft. Ich warte gerade darauf, die berittene Demonstration in Empfang zu nehmen.«
    »Es wäre mir lieber gewesen, wenn Sie die verhindert hätten.«
    »Glauben Sie mir, so ist es besser. Haben Sie was in Sachen Joe Blitz?«
    »Es gibt Hunderte Joe Blitz’ da draußen – Leute, Firmen, Orte, alles Mögliche. Ich habe eine Liste mit den Referenzenaufgestellt, die mir am wahrscheinlichsten vorkamen. Ich würde Ihnen gern mal ein paar nennen.«
    »Nur zu.«
    »Zunächst einmal ist Joe Blitz der Name einer GI-Joe-Action-Figur.«
    »Das könnte eine Anspielung auf Wardlaw sein – Wolkonski konnte ihn nicht ausstehen. Was noch?«
    »Broadway-Produzent aus den Vierzigern, der
Garbage Can Follies
und
Crater Lake Cut-up
gemacht hat. Beides Musicals, bei einem ging es um Kater, bei dem anderen um eine Nudistenkolonie. Beides Flops.«
    »Weiter.«
    »Joe Blitz, bankrottes Ford-Autohaus in Ohio … Joe Blitz State Park, Medford, Oregon … Joe Blitz Memorial Rink, ein Eishockeystadion in Ontario, Kanada … Joe Blitz, Science-Fiction-Autor in den dreißiger und vierziger Jahren … Joe Blitz, der Bauunternehmer, der das Mausleer Building in Chicago gebaut hat … Joe Blitz, Cartoonist.«
    »Erzählen Sie mir mehr über den Schriftsteller.«
    »In den frühen vierziger Jahren wurden einige reißerische Science-Fiction-Geschichten von einem Joe Blitz in diversen Heftchen veröffentlicht.«
    »Titel?«
    »Das ist ein ganzer Haufen, Moment …
Reißzähne in der Tiefe, Menschenfresser der Lüfte
und Ähnliches.«
    »Hat er auch Romane geschrieben?«
    »Wir haben nur eine Menge Kurzgeschichten gefunden.«
    »Was ist mit dem Cartoonisten?«
    »Hat in den späten Fünfzigern eine Mainstream-Comic-Serie über einen fetten Kerl und einen Zwergpudel gemacht. Ein bisschen wie
Garfield
. Kein großer Erfolg. Schauen wir mal … Ich habe noch zweihundert weitere Treffer, alles Mögliche,von einem Beerdigungsinstitut bis hin zu einem Rezept für geräucherten Fisch.«
    Ford seufzte. »Das ist ja, als suchten wir eine Nadel im Heuhaufen, ohne überhaupt zu wissen, wie eine Nadel aussieht. Was ist mit dieser Tante Natascha?«
    »Wolkonski hatte keine Tante Natascha. Das könnte eine Art Scherz sein – Sie wissen schon, jeder Russe hat eine Tante Natascha und einen Onkel Boris.«
    Ford beobachtete durch das Fenster, wie die Reiter das Tal erreichten. »Sieht so aus, als würde uns diese Botschaft nicht weiterbringen.«
    »Ich fürchte.«
    »Ich muss los – die Reiter sind schon im Tal.«
    »Rufen Sie mich an, sobald dieser Durchlauf beendet ist«, sagte Lockwood.
    Ford räumte das Satellitentelefon weg, verschloss den Aktenkoffer und ging hinaus. Er hörte fernes Motorengeräusch, und ein zerbeulter Pick-up erschien an der Stelle, wo die Straße das Tal erreichte. Er überwand den Hügel und kam herabgerollt, gefolgt von einem weißen Kleinbus mit der Aufschrift »KREZ« auf der

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