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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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waren an den Wänden aufgereiht. An beiden Längswänden standen Stühle, dicht an dicht.
    Die hässliche Uhr, typisch staatliche Einrichtung, am Ende des Tisches zeigte genau Mitternacht.
    Der Präsident trat ein. Er wirkte frisch in seinem grauen Anzug mit malvenfarbener Krawatte, das weiße Haar zurückgekämmt. Er wandte sich an den Marineoffizier, der anscheinend für die Elektronik zuständig war. »Schalten Sie bitte den Vorsitzenden des Generalstabs zu, außerdem meinen Nationalen Sicherheitsberater und die Direktoren der Homeland Security, des FBI und der National Intelligence.«
    »Ja, Mr. President.«
    »Oh, und vergessen Sie bloß nicht, auch den Leiter des Intelligence Committee des Senats zuzuschalten, sonst meckert er später herum, er sei nicht informiert worden.«
    Er nahm am Kopf des Mahagonitisches Platz. Roger Morton, sein Stabschef, würdevoll und vorsichtig, setzte sich zuseiner Rechten. Gordon Galdone, der Kampagnenchef, groß und zerknautscht wie ein ungemachtes Bett, in einem braunen Wal-Mart-Anzug, setzte sich auf die andere Seite des Präsidenten. Jean ließ sich auf einem Stuhl an der Wand nieder, direkt hinter dem Präsidenten, die Knie brav zusammengepresst, den Stenoblock einsatzbereit.
    »Fangen wir einfach schon mal an – die anderen sind eben dabei, wenn sie dabei sind.«
    »Ja, Sir.«
    Einige der Flachbildschirme erwachten bereits zum Leben und zeigten ein Gesicht. Jack Strand, der FBI-Direktor, war als Erster zugeschaltet. Er saß in seinem Büro in Quantico, ein riesiges FBI-Siegel hinter sich an der Wand, und das kantige Polizistengesicht mit den alten Aknenarben blickte erbarmungslos vom Bildschirm herab – ein Mann, der Vertrauen einflößte, oder es zumindest versuchte.
    Der Energieminister, ein Mann namens Hall, vor der Kamera in seinem Büro an der Independence Avenue, erschien als Nächster – der Mann, der offiziell und vorgeblich für Isabella verantwortlich war. Doch er hatte die Sache nie in die Hand genommen – er war sehr geschickt im Delegieren –, und jetzt war er völlig aufgelöst, das plumpe Gesicht glänzte vor Schweiß, und die hellblaue Krawatte war so eng gebunden, dass es aussah, als habe er gerade noch versucht, sich daran zu erhängen.
    »Also schön«, sagte der Präsident und faltete die Hände vor sich auf dem Tisch. »Minister Hall, Sie sind zuständig, also sagen Sie mir, was zum Teufel da draußen vor sich geht.«
    »Ich bedaure«, stammelte Hall, »Mr. President, aber ich habe keine Ahnung. Das ist ein beispielloser Vorgang. Ich weiß nicht, was ich sagen soll …«
    Der Präsident fiel ihm ins Wort und wandte sich an Lockwood. »Wer hatte als Letzter Kontakt zum Isabella-Team? Stan, wissen Sie das?«
    »Ich vermutlich. Ich habe um sieben Uhr MDT mit meinem Maulwurf telefoniert, und er sagte, es sei alles in Ordnung. Er sagte, sie würden einen Durchlauf planen, und er wollte um acht Uhr zu ihnen nach unten gehen. Er hat mir keinerlei Hinweis auf irgendwelche ungewöhnlichen Vorgänge gegeben.«
    »Haben Sie denn eine Theorie, was da los sein könnte?«
    Lockwood hatte bereits im Stillen sämtliche Möglichkeiten durchgerattert, doch keine davon erschien ihm plausibel. Er rang die Panik nieder, die in ihm aufstieg, und hielt seine Stimme bewusst ruhig und fest. »Ich habe leider keine eindeutigen Anhaltspunkte.«
    »Könnten wir es denn mit irgendeiner internen Auflehnung zu tun haben? Meuterei? Oder Sabotage?«
    »Das wäre möglich.«
    Der Präsident wandte sich an den Vorsitzenden des Generalstabs, der in einem zerknautschten Kampfanzug an seinem Schreibtisch im Pentagon saß. »General, Sie sind für die Sondereinsatzkommandos zuständig, wo ist die nächste Einheit stationiert?«
    »Luftwaffenstützpunkt Nellis, in Nevada.«
    »Und die nächste Einheit der Nationalgarde?«
    »Flagstaff.«
    »FBI? Wo ist Ihre nächstgelegene Außenstelle?«
    Jack Strand, der FBI-Direktor, antwortete aus seinem Bildschirm: »Auch in Flagstaff.«
    Der Präsident überlegte, runzelte die Stirn und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum. »General, lassen Sie den Hubschrauber, der am nächsten dran ist, sofort aufsteigen. Die sollen sich das mal ansehen.«
    Bei diesen Worten rutschte Gordon Galdone, der Wahlkampfleiter, auf seinem Sessel herum, seufzte und drückte den Zeigefinger an die weichen Lippen.
    Das Orakel spricht zu uns,
dachte Lockwood säuerlich.
    »Mr. President?« Der Mann hatte eine pompös klingende Stimme, nicht unähnlich der von

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