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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Vertuschung vorwerfen. Es könnte sogar sein, dass sie uns deswegen vor Gericht stellen.«
    »Uns vor Gericht stellen?«, rief Innes von weiter hinten.»Herrgott, Tony, wir wollen doch nicht in Absurdität verfallen.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Das ist reine Panikmache.« Innes’ bleiches Gesicht strafte seinen verächtlichen Tonfall Lügen. Sein Blick huschte um den Tisch.»Und selbst wenn, ich bin ja nur der Team-Psychologe. Ich hatte mit der Entscheidung, Informationen zurückzuhalten, nichts zu tun.«
    »Ja, aber Sie haben das Problem auch nicht gemeldet«, sagte Wardlaw mit schmalen Augen.»Machen Sie sich nichts vor, Sie wandern mit dem Rest von uns vor Gericht.«
    Vogelgezwitscher drang von draußen durch die Stille.
    »Ist denn sonst jemand mit Ken einer Meinung?«, fragte Hazelius schließlich.»Dass wir das Handtuch werfen und Washington von unserem Problem berichten sollten?«
    Niemand stimmte dem zu.
    Dolby blickte sich um.»Denkt doch nur mal an das
Risiko!
«, rief er.»Wir könnten Isabella zerstören! Wir können sie nicht einfach hochfahren und blind laufen lassen!«
    »Das ist richtig, Ken«, sagte Hazelius.»Und ich habe das bei meinem Plan berücksichtigt. Möchten Sie ihn hören?«
    »Dass ich ihn mir anhöre, heißt aber noch lange nicht, dass ich damit einverstanden bin«, betonte Dolby.
    »Verstanden. Wie Sie wissen, wird Isabella von drei Servern der neuesten Generation gesteuert – IBM p-fünf fünf-neunfünf. Sie haben sie selbst ausgewählt, Ken. Diese Server kontrollieren die Telekommunikation, E-Mail, LAN und einen Haufen anderes Zeug. Das ist eigentlich des Guten schon fast zu viel – diese Server wären leistungsstark genug für das gesamte Pentagon. Meine Idee wäre, dass wir sie neu konfigurieren, als Back-up für Isabella.« Er wandte sich Chen zu.»Machbar?«
    »Ich denke schon.« Sie warf Edelstein einen Blick zu.»Alan, was meinst du?«
    Er nickte langsam.
    »Aber wie wollen Sie das denn bewerkstelligen?«, fragte Dolby.
    »Das größte Problem ist die Firewall«, sagte Chen.»Wir werden alle Verbindungen nach draußen kappen müssen. Inklusive sämtlicher Telekommunikation. Unsere Festnetz- und Mobiltelefone würden nicht mehr funktionieren. Dann schließen wir die Server zusammen und verbinden sie direkt mit Isabella. Machbar wäre es.«
    »Aber – überhaupt keine Kommunikation nach draußen mehr?«
    »Keine, solange Isabella läuft. Die Firewall ist unüberwindlich. Wenn Isabellas Software irgendeine Verbindung nach draußen aufspürt, schaltet sie sofort ab, aus Sicherheitsgründen. Deshalb müssten wir sämtliche Verbindungen zur Außenwelt einstellen.«
    »Ken?«
    Dolby trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum und runzelte die Stirn.
    Hazelius sah sich um.»Sonst noch jemand?« Sein Blick fiel auf Kate Mercer, die weiter hinten saß und bisher nichts zur Diskussion beigetragen hatte.»Kate? Was denkst du?«
    Schweigen.
    »Kate? Fühlst du dich nicht wohl?«
    Ihre Stimme war kaum hörbar.»Es
wusste
es.«
    Schweigen. Dann sagte Corcoran forsch:»Na ja, das ist vielleicht nicht so erstaunlich, wie es im ersten Moment aussieht. Offensichtlich haben wir es mit einem Programm zu tun, das so ähnlich funktioniert wie Eliza – erinnert ihr euch an Eliza?«
    »Dieses alte FORTRAN-Programm aus den Achtzigern, das sich mit einem unterhalten konnte wie ein Psychoanalytiker?«, fragte Cecchini.
    »Genau das meine ich«, sagte Corcoran.»Das Programm war ganz einfach – es hat aus allem, was man ihm gesagt hat, eine Frage gemacht. Man tippt zum Beispiel
Meine Mutter hasst mich,
und Eliza antwortet:
Warum glaubst du, dass deine Mutter dich hasst?
Ein simples Programm, aber wirkungsvoll.«
    »Das war kein Eliza-Programm«, sagte Kate.»Es
wusste,
woran ich denke.«
    »Im Grunde ist es sogar sehr einfach«, sagte Melissa und warf Kate einen überheblichen Blick zu.»Der Hacker, der diese Logikbombe programmiert hat, weiß, dass wir ein Haufen hochspezialisierter Eierköpfe sind, oder? Er weiß, dass wir nicht so denken wie normale Leute. Du hast geschrieben: ›Ich denke an eine Zahl zwischen eins und zehn‹. Der Hacker hatte schon damit gerechnet, dass jemand so eine Frage stellen würde. Er konnte sich ausrechnen, dass du als Erstes wahrscheinlich nicht an eine ganze Zahl oder auch nur an eine rationale Zahl denken würdest – nein, er ist davon ausgegangen, dass du an
alle
Zahlen zwischen eins und zehn denkst. Und was ist die interessanteste Zahl zwischen eins und

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