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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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ihrer Wunde wie Wasser aus einem weit geöffneten Hahn.
    »Sie Hurensohn!«, brüllte Phil und krümmte sich unter dem Druck auf seinen Hals. »Sie hässlicher, kranker Creekerhurensohn!«
    »Also bitte«, kicherte Natter. »Man sollte annehmen, ein Polizeibeamter wäre politisch korrekter.«
    Ich bin aufgeflogen , dachte Phil. »Wer hat mich verpfiffen?«
    Schotter knirschte. Natter lachte leise auf, als eine weitere Gestalt aus der Dunkelheit hervortrat.
    »Hey, Kleiner.«
    Es war Sullivan, die kleinen Augen starr, ein schiefes Grinsen im Gesicht.
    »Wie zur Hölle bist du aus dem Gefängnis gekommen?«, hakte Phil nach.
    Sullivan packte Phils Gesicht zwischen den Fingern. »Nun, weißt du, Kleiner, dieses Telefonverbot, das du mir aufgebrummt hast, kam bei meinem Pflichtverteidiger gar nich’ gut an. Er hat’s aufheben lassen. Also hab ich Mr. Natter hier angerufen und wir hatten ’n schön langes Gespräch. Und er war nett genug, meine Kaution zu zahlen.«
    »Natter, Sie Arschloch«, knurrte Phil. »Es war Sullivan, der Ihre Drogengeschäfte sabotiert hat.«
    »Meine ›Drogengeschäfte‹, du liebe Güte!«, entgegnete Natter. Sein stetiges Lächeln schien Phil amüsiert zu mustern. »Sie sind also der Beste, den Mullins finden konnte? Unser örtlicher Polizeiapparat befindet sich wirklich in einem bedauernswerten Zustand.«
    »Ach ja, Kleiner«, sagte Sullivan und kniff fester in Phils Wange. »Ich schulde dir noch was, und ich denke, ich werd’s jetzt begleichen.«
    »Sei kein verdammter Id–« Sullivan rammte seine Faust in Phils Magengrube. Die gesamte Luft aus seinem Brustkorb schoss durch seinen Mund heraus und seine Knie gaben nach.
    »Haltet ihn fest. Lasst mich noch ein paar austeilen.«
    Phil war auf die Ellenbogen zusammengesunken. Seine beiden Aufpasser zogen ihn unsanft nach oben, wo sein Gesicht plötzlich –
    Klatsch! Klatsch! Klatsch!
    – die Zuwendung von Sullivans Fäusten zu spüren bekam. Jeder Schlag schüttelte Phils Gehirn durch.
    Dann stürzte er zu Boden.
    Vor seinen Augen verschwamm alles, sein Kopf drehte sich. Blut spuckend schaffte er es, sich wieder auf Hände und Knie aufzurichten. Er keuchte: »Ihr Arschlöcher, ich bin ein verdammter Bulle, das könnt ihr mit einem Cop nicht machen!«
    »Oh, aber sicher können wir das, mein werter Officer«, klärte Natter ihn auf. Dann –
    Krach!
    – trat Sullivan Phil mit voller Wucht gegen das Kinn. Phils Oberkörper schnellte nach hinten und schleuderte ihn um die eigene Achse in den Staub.
    »Keine Zeugen, Kleiner«, sagte Sullivan und rieb sich die Hände.
    Phil stand kurz vor einer Ohnmacht. Er sah keine Sterne, er sah Galaxien. Fußschritte schabten um ihn herum durch den Kies. Kichern und heiseres Lachen flatterten wie Vögel. Ich bin erledigt , dachte Phil …
    Die Creeker kratzten seine schmerzende Masse vom Boden auf und schleuderten ihn in den Wagen. Er prallte auf den Vordersitz und rutschte schlaff zur Seite weg. Als sich Natters großes, verzerrtes Gesicht über ihn beugte, spürte er es mehr, als dass er es wirklich sah.
    »Fahren Sie nach Hause, Officer. Und kommen Sie besser nicht zurück.«
    »Ja, bis die Tage mal, Kleiner«, ergänzte Sullivan. »Hoffe, wir sehen uns mal wieder. Hoffentlich schon bald.«
    »Aber bevor Sie gehen«, fuhr Natter fort, »vergessen Sie ihren Preis nicht. Sie haben ihn sich wirklich verdient.«
    Mehr Scharren. Mehr Kichern. Dann ein Schrei …
    Ein Gewicht landete unvermittelt auf Phils Rücken. Noch jemand war zu ihm ins Auto geworfen worden. Die Gestalten entfernten sich, ihr Lachen verstummte. Schließlich gelang es Phil, sich wieder aufzurichten. Er sabberte Blut. Als er sich umdrehte, erkannte er, dass die andere Person Vicki war …
    Diese Hurensöhne …
    Er sah, dass sie noch weitaus schlimmer zugerichtet war als er selbst.

NEUNUNDZWANZIG
    IRGENDWIE SCHAFFTE PHIL ES, zu seiner Wohnung zu fahren. Er hatte keine Ahnung, wie er das fertigbrachte – Instinkt vielleicht. Er musste Vicki regelrecht den Flur entlangschleifen. Blut tropfte aus ihrem Mund und hinterließ eine Spur auf dem Fußboden. Doch –
    Oh, nein , dachte er, kaum dass er sie in die Wohnung verfrachtet und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Sein Bewusstsein torkelte in seinem Kopf herum wie ein Säufer, der kurz davor stand, aus dem Gleichgewicht zu geraten und zu stürzen.
    Und schließlich, noch bevor er sich um Vickis Verletzungen kümmern konnte, stürzte er tatsächlich …
    Er stürzte in die Schatten

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