CREEKERS - Thriller (German Edition)
Name is’ Honey und sie wird’s dir schön besorgen. Gib ihr ’n paar Minuten, sich hübsch zu machen.«
»Alles klar, Mann. Danke.«
Oh ja, das würde Mullins gefallen. Sein geschätzter Undercover-Cop kaufte sich eine Nutte in einem Stripschuppen , scherzte Phil mit sich selbst, als er den Club verließ. Aber er hatte keinesfalls die Absicht, mit dem Mädchen zu schlafen. Vielmehr stand ihm der Sinn nach einem diskreten kleinen Plausch. Ein paar Köder auswerfen, ein paar Fragen einflechten, schauen, was ich so aus ihr rausholen kann .
Möglicherweise konnte sie ihm sogar verraten, was es mit diesen seltsamen Wörtern auf sich hatte.
Fres-hauter. Mannona , dachte er. Prei-se. Onaman.
Natürlich könnten seine Bemühungen auch vergeblich sein. Viele der Creeker kämpften mit ernsthaften Sprachstörungen und konnten sich kaum verständlich machen, manche sogar überhaupt nicht. Doch im Club kam er nicht voran, also schien ihm dies der nächste logische Schritt zu sein. Er hatte nichts zu verlieren – außer 50 Mäusen , dachte er sich.
Wie von Druck angewiesen, wartete er am schlecht beleuchteten Seiteneingang. Die große Leuchtreklame flackerte, tauchte eine Seite seines Gesichts in grelles Rot und Gelb. Der Mond beäugte ihn über die Baumwipfel auf der anderen Straßenseite hinweg. Die Schwüle der Nachtluft schien ihm den Schweiß aus den Poren zu saugen.
Dann –
Phil drehte sich um.
Die Seitentür öffnete und schloss sich mit einem Klicken. Das Mädchen stand als flackernde Silhouette vor ihm.
Sie trug jetzt eine rote Satinrobe. Einen Moment lang stand sie einfach nur da. Ihr Gesicht versteckte sich nach wie vor unter ihren glänzenden, schwarzen Haaren; sie schien ihn aus zerklüfteten, dunklen Schlitzen zu mustern.
»Hi«, sagte Phil.
Sie öffnete die Satinrobe. Darunter war sie völlig nackt.
»Has’ du ’n Auto hier?«, fragte sie mit einem angestrengten Fiepen in der Stimme.
»Ähm, ja«, antwortete Phil zögernd.
»Lass uns gehen, dann«, sagte sie.
Keiner glaubt mir , versank Wanst in Selbstmitleid. Alle denken, ich wär total irre.
Die Dunkelheit wirkte beinahe zähflüssig. Nur ein schmaler Streifen Licht drang von der nackten Glühbirne an der Decke des Vorraums hinein. Manchmal spähte Wanst in die Finsternis und erkannte dieselben Dinge wieder, die sich jede Nacht in seinem Kopf tummelten.
Schreckliche Dinge …
Aber zumindest hier im Gefängnis war er in Sicherheit.
Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren; es war schwer, irgendetwas zu fühlen. Wanst würde trotzdem lieber bis in alle Ewigkeit hier in seiner Zelle hocken und verrotten, als freiwillig zu gehen. Er wusste nur allzu gut, dass er dann erledigt wäre.
Die würden mich genauso fertig machen wie Scotty-Boy .
Er schlief nicht mehr wirklich – er döste nur gelegentlich ein und schreckte dann schlagartig wieder hoch. Schuld daran waren Natters böse Einflüsterungen und die abscheulichen Dinge, die sich in seinem Verstand abspielten. Natters zerstörtes Gesicht schien dann jedes Mal direkt vor dem Zellengitter zu schweben, klumpig wie ein überfahrenes Tier. Die trockenen, wulstigen Lippen bewegten sich kaum und diese riesigen, blutroten Augen starrten ihn an. Manchmal kratzte Natter an den Wänden und dann wieder glaubte Wanst, dass er ihn mit diesen langen, ekligen Fingern draußen an das einzige Fenster klopfen hörte. Wanst, Wanst , knarzte dieses Flüstern wie altes Holz. Schau her …
Und Wanst sah hin. Er hatte nicht wirklich eine Wahl. Und Natter sagte diese hochtrabenden Dinge, während Wanst zusah, beispielsweise: Solch ein Segen, Wanst! Solche Erleuchtung! Und: Siehe das mir versprochene Reich, kleiner Mensch. Eines zukünftigen Tages wird es auch dein Reich sein … Und dabei blieb Wanst nichts anderes übrig, als sich diesen Ort anzusehen.
Es war ein grauenhafter Ort. Rauchende Felsschluchten, die meilenweit in die Tiefe reichten. Es gab keine Sonne, nur einen düsteren Mond, riesenhaft verzerrt, der sein schwarzes Licht auf noch schwärzere Hügel und Seen warf – Seen wie gewaltige, dampfende Teergruben. Wanst konnte Dinge darin erkennen. Er sah Menschen. Und er sah andere Gestalten, die keine Menschen waren, sondern Monster. Die Monster zogen Menschen aus dem See und fielen in einer Art und Weise über sie her, dass die Sachen, die er und Scotty-Boy angestellt hatten, wie ein harmloser Kindergeburtstag wirkten. Die Monster zerschmetterten Köpfe wie Melonen unter Scotty-Boys großem
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