CREEKERS - Thriller (German Edition)
Kaffeefilter , dachte Phil.
Doch Susan Ryder fuhr hinter ihrer Konsole fort. »Eine Sache, die ich Sie noch fragen wollte … Welche Art von Dienstmunition haben Sie geladen, Sergeant? «
»Was soll das heißen?«
»Es scheint mir eine recht einfache Frage zu sein. Aber ich darf Sie daran erinnern, dass jede Art von teflonbeschichteter Munition – auch Flüssigkern und insbesondere Quad – für sämtliche Angehörigen der Staatsgewalt in diesem Distrikt verboten sind.«
Das ist es also , dachte Phil. Darum hasst die Eishexe mich . »Ich weiß genau, worauf Sie hinauswollen, Miss Ryder. Es zählt zwar nicht zu meinen Gewohnheiten, mit dem Funkmädchen über die Beschaffenheit meiner Munition zu plaudern … aber wenn Sie es denn unbedingt wissen müssen: Ich habe 38er-Scharfrandgeschosse vom Typ +P+ geladen, so wie immer.«
»Immer? Nun, da habe ich andere Dinge gehört«, versetzte sie spitz und konzentrierte den Blick wieder auf ihr Fachbuch.
»Ja, schön, und vermutlich haben Sie auch gehört , dass ich ein Kindermörder bin. Es würde mich auch nicht überraschen, wenn Sie gehört hätten, dass Jesus Christus in Wahrheit ein Astronaut aus einer anderen Welt ist und Elvis sich bester Gesundheit erfreut, weil er ja täglich sein Mittagessen in Chuck’s Diner zu sich nimmt. Ebenso wenig wäre ich überrascht, wenn Sie diesen Kram tatsächlich glaubten.«
Phil beugte sich über ihren Konsolentisch. »Aber lassen Sie sich einen guten Rat von mir geben, Miss Ryder. Ich glaube tatsächlich, dass es nicht nur angebracht für Sie wäre, Ihre Nase aus den Angelegenheiten anderer Leute herauszuhalten, sondern dass ihr Leben auch deutlich angenehmer verliefe, wenn Sie Ihr übertriebenes Ego ein wenig zügeln würden und –«, Phil schlug plötzlich mit der Faust auf den Tisch – BUMM! –, was Susan Ryders Hinterteil in völliger Überraschung mehrere Zentimeter von ihrem Sitz abheben ließ, »– und wenn Sie mir jetzt gut zuhören. Ich habe niemals Quad-Munition geladen und ich habe auch kein Kind erschossen. Der ganze Mist bei der Metro war ein Schwindel, Miss Ryder. Ich wurde hereingelegt. Und falls Sie das nicht glauben, dann ist mir das scheißegal. Aber ich habe noch einen Tipp für Sie, Sie unverschämte, egomanische Zicke . Fällen Sie kein Urteil über einen Menschen, bevor Sie nicht beide Seiten der Geschichte kennen.«
Nach diesen Worten drehte sich Phil seelenruhig um, ging in Chief Mullins’ Büro und ließ betont leise die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
Gott, manchmal hasse ich Frauen einfach , sagte er sich. Durch das Fenster des Raums sah er Mullins aus dem ehemaligen Gefängnis herüberkommen, das zum Lagerraum umfunktioniert worden war. Der Mann sah nicht gerade glücklich aus.
Als die Hintertür aufschwang, kam Phil dem Chief zuvor.
»Tut mir leid, Chief, aber ich hab die Kaffeefilter vergessen. Verhaften Sie mich.«
»Himmel, ihr Kinder von heute«, murrte Mullins und ließ seinen massigen Körper hinter den Schreibtisch plumpsen. »Euch kann man nicht mal zutrauen, selbst aufs Klo zu gehen, was? Sieht aus, als müsste ich wertvolle Arbeitszeit damit verschwenden, die verdammten Filter selbst zu kaufen.«
»Denke schon«, erwiderte Phil. »Aber ich vermute mal, dass die Welt sich weiterdrehen wird, während Sie weg sind.«
»Das mag ich so an dir, Phil. Du bist ein Klugscheißer ganz nach meinem Geschmack.« Mullins griff nach einem Pappbecher und spuckte Tabaksaft hinein. »Hast gestern Nacht das Krazee Sallee’s in Zivil observiert?«
»Ja«, sagte Phil. »Hab ein paar Kennzeichen, Beschreibungen, solche Dinge. Ist ein guter Anfang.«
»Hast diesen hässlichen Wichser gesehen – Natter?«
»Ja, Chief, den auch.«
»Hast sonst noch wen gesehen?«
Phil kratzte sich über die kurzen Bartstoppeln. »Ja, Chief, das habe ich. Und ich hätte da eine brennende Frage.«
»Lass mich raten, mein Hübscher«, meinte der Chief. »Du hast Vicki Steele aus dem Club kommen sehen und bist jetzt mächtig angepisst, weil ich dir nicht gesagt hab, dass sie da strippt.«
»Bingo.«
Mullins spie erneut aus. »Nun, ich denke, es gibt Dinge, die muss ein Mann für sich selbst herausfinden, besonders wenn’s um ’ne Frau geht, auf die er steht.«
»Ich stehe nicht mehr auf sie. Aber ich denke, es wäre höflich gewesen, mich vorzuwarnen. Soll ich etwa glauben, Vicki Steele habe den Dienst quittiert, um Stripperin im Sallee’s zu werden?«
»Nein, sollst du nicht«, kam Mullins schnelle
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