CREEKERS - Thriller (German Edition)
Problemen, hier waren zwei Kinder mit echten . Sie waren zu weit entfernt, sodass er ihre Gestalt nur undeutlich erkennen konnte, aber das war schon mehr als genug. Der Hals des Jungen wirkte doppelt so lang, wie er sein sollte, und sein übergroßer Kopf hing dadurch zu einer Seite. Das Mädchen hingegen schien überhaupt keinen Kiefer zu haben. Während ihr linker Arm normal aussah, wirkte ihr rechter traurig verkümmert. Die Hand ragte aus dem Ellbogen.
»Ich frage mich, wie viele von denen es gibt«, warf Phil in den Raum.
Susans Blick wich nicht von ihnen, bis sie winzig klein hinter der nächsten Kurve verschwunden waren.
»Wer weiß?«, antwortete sie.
ZEHN
BACK IN BLACK, erkannte Paul Sullivan, als der Song aus der Anlage dröhnte. Ein höllisch scharfer Rotschopf wirbelte wie ein aufgeilender Sturm über die Bühne. Sie hatte große Titten wie ein Playboy-Bunny und schier endlose Beine. Vicki Steele, so lautete ihr Name. Paul und sein Kumpel Kevin Orndorf kamen gerade von einer Lieferung draußen bei Waynesville. Das Krazee Sallee’s schien der perfekte Ort, um nach Feierabend noch ein paar Bierchen zu zischen. Es war außerdem der perfekte Ort, um ihre Partner und Verteiler zu treffen, ein paar schnelle geschäftliche Dinge zu regeln und Vorkehrungen zu treffen. Natürlich würden sie den Stoff niemals hier verkaufen – das wäre einem Selbstmord gleichgekommen. Paul und seine Leute rühmten sich, richtige Geschäftsmänner zu sein, keine Blender und Aufschneider. Kevin selbst befand sich auf einem kleinen Trip. Er hatte sich auf dem Parkplatz einen PCP-Joint angesteckt und nun flog er. Paul hatte lediglich einmal daran gezogen. Er wollte nicht riskieren, dass sich sein Gehirn in Brei verwandelte, und gönnte sich nur hier und da mal einen Kurzausflug.
Der Laden war voll. Die Rothaarige auf der Bühne war pures verdammtes Dynamit, der heißeste Körper, den er an diesem Abend hier gesehen hatte. Ich frag mich, was so ’n Mädel wohl kostet , schweiften seine Gedanken ab. Ein paar Hundert mindestens. Vielleicht 500?
Aber das wäre es ihm wert.
»Zu blöd, dass die hier diese verfickten G-Strings tragen müssen«, beschwerte sich Kevin und strich sich über seinen Ziegenbart. »Wette, die hat ’ne Fotze röter als ein Grubenfeuer.«
»Und diese Titten?«, ergänzte Paul. »Jesus. Da kannst du Hut und Mantel dran aufhängen.«
»Bin gleich wieder da, Kumpel. Muss mal den Schlauch leer machen.« Kevin erhob sich angetrunken und schlängelte sich durch die verstopften Gänge. Die Musik dröhnte so laut, dass die alten Holzwände des Sallee’s regelrecht anzuschwellen schienen. Stroboskoplicht pulsierte zum Rhythmus und begleitete die aufreizenden Bewegungen der rothaarigen Tänzerin. Ihre großen, festen Brüste wackelten, als sie auf den Endlosbeinen über die Bühne stolzierte. Dollarscheine regneten wie Konfetti …
Mann, die könnte dem Papst nur mit ’nem Lächeln den Schwanz aus der Hose locken , überlegte Paul. Was ich für nur ’ne halbe Stunde mit diesem Stück Torte nicht alles geben würde.
Nicht, dass er Grund zur Klage hatte. Darleen, seine aktuelle Freundin, war ein zähes Ding und ihre Titten nicht viel schlechter als diese hier. Und im Bett ging sie ab wie Sandra Scream in diesen Pornofilmen, die manchmal bei den Pokerabenden mit seinen Kumpels im Hintergrund liefen. Doch, Himmel, es gab so viele Frauen da draußen … Sich mit nur einer zu begnügen, wäre dasselbe, als ginge man jeden gottverdammten Tag zu McDonalds und bestellte immer nur einen Big Mac. Ab und an braucht ein Mann eben auch mal ein paar McNuggets oder einen Fischburger.
Oder etwa nicht?
Die Musik dröhnte in seinen Ohren. Paul fiel es schwer, seine Gedanken zu sammeln. Nicht, dass er jemals besonders viel denken musste. Er zündete sich eine Lucky an und blickte auf. Kevin, offensichtlich halb besoffen, sprach an der Klotür mit einem unheimlich aussehenden Jungen. Dieser Blödarsch versucht hoffentlich nicht, hier was von dem Dust zu verkaufen , dachte Paul nervös, doch dann verschwand Kevin durch eine andere Tür an der Seite, während der unheimliche Junge noch eine Minute stehen blieb und dann die Treppe hochging.
»Hey, was ist denn in dem Hinterzimmer da?«, fragte er die Kellnerin, als sie vorbeikam. Eine typisch gestresste Redneck-Mutti. Sie hatte vermutlich schon acht Kinder geworfen, bevor sie 30 war, und sah inzwischen aus wie 50.
Sie leerte einen überfüllten Aschenbecher aus und fragte:
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