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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Menschen stellen sollte. Besonders nicht an mich selbst.«
    »Ah ja? Und was soll das heißen?«
    Nun war es an Phil zu lachen. »Du bist nicht die Einzige, die einen Absturz hatte. Ich bin selbst nicht unbedingt in besserer Verfassung als damals, als ich Crick City verlassen habe. Ich bin zurückgekommen, weil ich nirgendwo anders hinkonnte.«
    »Was ist passiert?«, fragte sie. »Du hattest bisher keine Gelegenheit, es mir zu erklären. Ich habe nur hier und da etwas aufgeschnappt. Irgendwas über eine Schießerei. Über ein Kind.«
    Das war Phils Gelegenheit. Hier konnte er Lügen und Wahrheit zu seinem Vorteil mischen. Er konnte ihr Vertrauen gewinnen wie schon bei Eagle, indem er vorgab, zu einem der üblichen ortsansässigen Drecksäcke geworden zu sein. Verdeckt zu ermitteln, das war schließlich seine Aufgabe. Meine Chance, ein paar Geschichten zu erzählen. »Wir haben ein PCP-Labor ausgehoben. Normalerweise reine Routine. Eigentlich ist auch alles wie geschmiert gelaufen. Das einzige Problem war so ein Arschloch namens Dignazio, der es auf mich abgesehen hatte. Er hat einen Jungen, der Schmiere stand, mit illegaler Munition erschossen und es so hingestellt, als wäre ich es gewesen. Es war ein Schwindel, eine Falle. Aber sie haben mich trotzdem rausgeworfen.«
    Sie sah ihn mitfühlend an. »Warum hatte es dieser Typ auf dich abgesehen?«
    Das war sein Stichwort; der perfekte Ansatzpunkt, um mit seiner Geschichte, seinem Lügengespinst, daran anzuknüpfen. »Ich habe mich zugedröhnt. Dignazio war der Einzige, der das wusste, und er wollte mich aus dem Weg räumen. Er konnte die Sache nur nicht beweisen, ohne seine eigenen Informanten zu verraten.«
    In der Dunkelheit heftete sich ihr Blick an ihn. Sicher, sie war eine Prostituierte, aber sie war auch ein Ex-Cop und er erkannte die Körpersprache. »Du hast Drogen genommen? Du?«
    »So sieht’s aus«, log Phil. »Zu der Zeit hatte ich schon ein paar Jahre Crystal Meth eingeworfen. Danach hab ich Angel Dust genommen, nur um vom Ice wegzukommen.«
    Dieses Märchen, das war ihm absolut bewusst, würde ein neues, wenn auch falsches Band zwischen ihnen knüpfen. Er gestand eine Schwäche ein, die sie nur zu gut nachvollziehen konnte. Vicki wusste, dass sie auf einen Abgrund zusteuerte. Falls sie glaubte, Phil sei auf dem gleichen Pfad, hatte er sie am Haken. Und das konnte er – mit etwas Glück – ausnutzen, um sich eine echte Spur zu Natters Geschäften und seinem Drogenlabor legen zu lassen.
    »Und jetzt«, fuhr er fort, »versuche ich, vom Dust runterzukommen, aber ich schaff’s einfach nicht. Das Zeug ist teuflisch.«
    »Wem sagst du das?«, erwiderte sie. »Ich will seit zwei Jahren davon loskommen. Ich pack’s nicht. Ich versuche es immer wieder, aber …«
    »Ich weiß«, sagte Phil. »Ich kenne das. Ich schätze, im Endeffekt ist es immer dasselbe. Kokain, Angel Dust, Ice, Alk – das ganze Zeug tritt dir früher oder später in den Arsch, aber was willst du machen? Sucht ist Sucht.«
    Eine Weile hing Schweigen zwischen ihnen in der Luft, aber Phil empfand es nicht als unangenehm. Sie vertraute ihm persönliche Probleme an; ein weiteres Zeichen, dass seine Lüge funktionierte. Sie saßen entspannt in der Dunkelheit, beobachteten die Glühwürmchen und lauschten dem Zirpen der Grillen. Phil glaubte, seine Rolle gut gespielt zu haben, und er war davon überzeugt, dass sie ihm glaubte, als sie einen Augenblick später ihre kleine Gürteltasche aufschnappen ließ.
    Wollte sie ihn testen? Nein. Falls sie seine Geschichte für eine Lüge hielt, würde sie niemals ein solches Risiko eingehen.
    Das konnte also nur eins bedeuten:
    Sie vertraut mir.
    Falls nicht, falls sie auch nur eine Sekunde lang den Verdacht hegt, ich könnte noch ein Cop sein, würde sie niemals so etwas tun.
    Er konnte nicht viel im fahlen Mondlicht erkennen, aber was er sah, war genug. Die Tasche enthielt die üblichen Utensilien einer Prostituierten. Lippenstift, Eyeliner, ein Päckchen Taschentücher und natürlich Kondome. Er erkannte ein kleines Bündel Bargeld. Doch unter all diesem Kram holte sie ein kleines Glasfläschchen hervor …
    Nein, sie würde niemals vor meinen Augen Koks schnupfen, wenn sie Grund zur Vermutung hätte, ich könnte undercover arbeiten …
    »Willst du auch was?«, fragte sie abwesend.
    »Lass mal. Von dem Zeug krieg ich Ausschlag. Wie gesagt, mein Ding ist Dust.«
    Von dem Fläschchen baumelte ein kleiner Silberlöffel an einer Kette. In geübter

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