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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Ruf eines Themenhotels.« Conklin wies mit einer Handbewegung auf die Umgebung. »Weil die Inneneinrichtung so unverändert viktorianisch blieb, betrachtete man sie mit der Zeit nicht mehr als >altmodisch<, sondern als >historisch<, und irgendwann haben die Leute von einem >Ausflug in die Vergangenheit geredet. Die Angestellten trugen Livreen im Stil der Jahrhundertwende. Das Porzellan und das vergoldete Besteck blieben gleich, ebenso wie die Speisekarte. Die Musik, die im Ballsaal gespielt wurde, stammte aus der gleichen Ära, und die Musiker steckten in der Kleidung dieser Zeit. Alles entstammte einer anderen Epoche.«
    Baienger studierte die Schatten. »Es muss ein höllischer Schock gewesen sein, wenn ein Hotelgast in sein Zimmer gegangen ist, den Fernseher eingeschaltet hat und zu sehen bekam, wie Jack Ruby Lee Harvey Oswald erschießt. Oder die Kämpfe in Vietnam. Oder die Schlägereien beim Parteitag der Demokraten in Chicago. Aber vielleicht hat Carlisle in den Zimmern ja auch gar keine Fernseher zugelassen.«
    »Doch, das hat er, wenn auch widerwillig. Die Leute wollten ja nicht 50 weit in die Vergangenheit reisen. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte in Asbury Park der Niedergang eingesetzt, und es sind nicht mehr sehr viele Gäste gekommen.«
    »Ja, es ist wirklich eine verdammt traurige Geschichte«, sagte Baienger. »Sind alle Stätten, die Sie erforschen, so gut erhalten?«
    »Schön wär's. Plünderer und Vandalen haben das Gebäude oft schon ruiniert, bevor ich hinkomme. Der Kronleuchter und diese marmornen Pflanzkübel am Eingang, zum Beispiel. Unter normalen Umständen wären sie schon längst von Drogenabhängigen gestohlen worden. Und die Wände wären voll mit vulgären Graffitisprüchen. Es ist Carlisles Vorsichtsmaßnahmen zu verdanken, dass das Hotel so vollständig erhalten geblieben ist. Seht euch mal diese Fotos hier an.« Die ganze Gruppe wandte sich einer Wand voll gerahmter schwarzweißer Fotografien zu. Jede von ihnen hatte ein angelaufenes Kupferschild: 1910,1920,1930, es ging bis 1960. Jedes Foto zeigte festlich gekleidete Gäste im Foyer. Aber obwohl das Foyer auf allen Bildern gleich aussah, Stil und selbst Standort der Möbel sich niemals änderten, war der Kleidungsstil auf jedem Bild vollkommen anders - die Revers breiter oder schmaler, die Säume höher oder weiter unten, das Haar kürzer oder länger.
    »Wie im Zeitraffer.«
    Cora ging langsam durch das Foyer; ihre Lampe schwenkte in alle Richtungen.
    »Aber es gibt kein Foto von dem Foyer und den Gästen im Jahr 1901, als das Paragon gebaut wurde. Ich kann sie mir rings um mich her vorstellen. Ruhige Bewegungen, leise Stimmen. Die Kleider rascheln. Die Frauen tragen Handschuhe und Sonnenschirme. Die Männer kämen nicht mal im Traum auf den Gedanken, ohne Jackett und Krawatte unter die Leute zu gehen. Sie tragen Taschenuhren, die mit Uhrketten an den Westen befestigt sind. Manche haben Spazierstöcke. Andere tragen Gamaschen über den Schuhen, um sie vor dem Sand auf der Promenade zu schützen. Wenn sie von draußen das Foyer betreten, nehmen sie ihre Homburghüte ab - vielleicht sind sie hier im Strandurlaub sogar ein bisschen lässiger gekleidet und tragen stattdessen Strohhüte. Sie gehen zum Rezeptionstisch.«
    Cora tat das Gleiche.
    Rick ging währenddessen zu der Doppeltür am Eingang hinüber und inspizierte sie. »Wie Sie gesagt haben, Professor - die Innentüren sind aus Metall.« Er versuchte, sie zu öffnen, ohne Erfolg. Dann ging er zu einem Fenster weiter rechts und schob die verrotteten Vorhänge zur Seite - nur um zurückzufahren, als ein weiterer Vogel hervorflatterte, diesmal von der Vorhangstange herab.
    »Der verdammte Boden ist voller Vogelscheiße«, maulte Rick. Er untersuchte den Laden hinter dem Vorhang. »Metall.« Mit einiger Mühe löste er einen Riegel. Der Laden lief auf einer Schiene. Er versuchte, ihn zur Seite zu schieben, ohne jeden Erfolg. »Sie haben gesagt, die Fenster wären von Vandalen eingeschlagen worden. Da müssen Regen und Schnee durch die Löcher reingekommen sein; die Läden sind festgerostet. Das Gute daran ist, dass keiner unsere Lampen sehen kann.«
    »Und wenn ein Wachmann vorbeikommt, wird er uns auch nicht hören«, sagte Conklin.
    Rick drückte ein Ohr an den Laden. »Ich höre weder die Brandung noch diese scheppernde Metallplatte an dem Wohnblock. Wir haben das Haus ganz für uns allein. Aber wie zum Teufel sind die Vögel hier reingekommen?«
    Eine Glocke

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