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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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sexuelle Übergriffe, ebenfalls in den Schulferien:
    Nr. 63: Unsittliches Entblößen. Gemeldet von einer Dreizehnjährigen. Nahe Lake Belsize. Personenbeschreibung: Junger Mann mit braunem Haar. 16. August, 14.25 Uhr.
    Nr. 64: Vergewaltigung einer Sechzehnjährigen in den Bergen oberhalb des Sees. Personenbeschreibung wie Nr. 63, aber Gesicht war mit Schal bedeckt. 20. August, 17.45 Uhr.
    Nr. 70: Vergewaltigung einer zwanzigjährigen Wanderin in den Bergen oberhalb des Sees. Personenbeschreibung: kleiner, untersetzter Jugendlicher mit Sturmhaube; nicht wie Nr. 63 und 64. 2. September, 9.10 Uhr
     
    Er kreiste mit einer Linie um die Stecknadeln ein Gebiet von weniger als einer Quadratmeile ein, das von einer einzigen Straße durchschnitten wurde, an der rechts und links vereinzelte Häuser lagen. Robyn Powell hatte Smiths Ferienhaus gefunden.
     
    Nachts um Viertel nach eins trat Fenwick auf einer einsamen Straße nahe am Lake Belsize zu MacIntyre und Cave.
    »Es gibt sechs Cottages ein Stück von der Straße weg gelegen. Die Teams dringen jetzt in die Häuser ein und durchsuchen sie.«
    Die drei Männer warteten schweigend, dann durchbrach Caves Funkgerät die Stille. Er lauschte kurz und brummte eine Antwort.
    »In Cottage ›Charlie‹ Fehlanzeige, das hat eine Familie aus Cheshire gemietet.«
    Die Szene wiederholte sich in schneller Abfolge dreimal hintereinander.
    »Bleiben nur noch Cottage ›Echo‹ und ›Bravo‹. Sind beide leer. Wir warten auf Genehmigung einzudringen.«
    Zehn endlose Minuten verstrichen in völliger Stille, bevor sich das Team in Cottage ›Echo‹ meldete.
    »›Echo‹ ist bewohnt worden. Der Kühlschrank ist voll, und im Kamin ist frische Asche.«
    Gemeinsam gingen sie den Hügel hinunter. Es war fast zwei Uhr morgens, aber Fenwick war hellwach und voller E nergie. Cave verteilte Latexhandschuhe, und an der Tür reichte man ihnen Plastiküberzüge für die Schuhe. Ein bewaffneter Kollege sprach Cave an, sobald sie eintraten.
    »Das müssen Sie sich ansehen.«
    Der Mann führte sie ins Bad zu einem offenen Wäschekorb. Mit den Fingerspitzen einer behandschuhten Hand zog er ein Hemd heraus. Die Manschetten waren blutdurchtränkt, und die Vorderseite war voller Blutspritzer.
    »In den Falten ist es noch feucht, und die Flecken in dem Waschbecken da könnten angetrocknetes Blut sein.«
    »Lassen Sie sofort die Spurensicherung kommen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Fenwick standen die Haare zu Berge, als habe er einen Stromschlag bekommen. Smith war vor kurzem hier gewesen, er war kein Phantom mehr, das kommen und gehen konnte und als einzige Spur verstümmelte junge Frauen hinterließ. Er brauchte frische Luft und trat wieder nach draußen.
    Die Nacht war klar, der Mond fast kreisrund. Er tauchte die Umgebung in ein graublaues Licht, das dunkle Schatten warf und fast alle Farbe und Tiefenschärfe aus der Landschaft sog. Fenwick versuchte sich vorzustellen, wie Smith über abgelegene Straßen fuhr, weg vom Schauplatz seines letzten Verbrechens, aber er konnte das Bild nicht festhalten.
    Zehn Stunden zuvor hatte Smith Ginny getötet. Er musste rund zwanzig Minuten gebraucht haben, um hierher zurückzufahren, weitere zwanzig, um sich zu waschen und umzuziehen. Er hatte also über neun Stunden Vorsprung. Vielleicht hatte er inzwischen sogar schon das Land verlassen. Fenwicks Euphorie verblasste, als ihm diese Tatsachen bewusst wurden. Der Nachweis, dass Täter B Smith war und eine Verbindung zu Griffith hatte sowie die Entdeckung dieses Hauses, weil er darauf bestanden hatte, dass die Akten alter Straftaten gesichtet wurden – das alles wäre bedeutungslos, wenn sie Smith nicht fassten, bevor er Nightingale fand. Oder irgendein anderes Opfer.
    MacIntyre trat neben ihn und zündete sich eine Zigarette an.
    Fenwick wartete auf das Eingeständnis von MacIntyre, dass es falsch gewesen war, den Sinn seiner Fahrt nach Telford anzuzweifeln, aber es kam nicht. Stattdessen stellte der Superintendent eine Frage.
    »Was wird Smith jetzt tun? Sie sind unser Sachverständiger für den Mann.«
    Fenwick verabscheute die Verantwortung, die MacIntyre so elegant auf ihn abgeschoben hatte. Er trug schwer an dieser Last, und es machte ihn wütend.
    »Woher soll ich das wissen? Ich hab mich auf seine Vergangenheit konzentriert, auf seine Identifizierung. Das Einzige, was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass er Nightingale umbringen will. Wenn wir sie finden, finden wir ihn.«
    »Meinen Sie nicht, Sie sind ein bisschen

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