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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Kleidung, ein Laptop, Haarfärbemittel, andere Toilettenartikel und ein Paar Schuhe. Die Fingerabdrücke waren von Smith. Es war denkbar, dass er vorgehabt hatte zurückzukommen, um das Motorrad zu holen, dass er sich aber durch die rasche Entdeckung der Leiche des Mädchens und die anschließende Großfahndung gezwungen gesehen hatte, seine Pläne zu ändern.
    »Und übrigens, Cave sagt, Sie möchten Knotty fragen, wo er den Wagen abgestellt hat, den er gestern ausgeliehen hat. Sie können ihn nicht finden und brauchen ihn.«
    Die erste bange Sorge um Knotty erfasste Fenwick. Vergeblich versuchte er, ihn unter jeder Nummer zu erreichen, die ihm einfiel. In London war der Constable nicht gesehen worden, sein Handy war abgeschaltet, und bei ihm zu Hause meldete sich nur der Anrufbeantworter. Robyn Powell hatte keine Ahnung, wo er stecken könnte, aber sie gab ihm die Telefonnummern der Leute, die er befragt hatte, bevor er zurück nach London gefahren war.
    »Probleme?« MacIntyre hob fragend die Augenbrauen.
    »Constable Knots ist verschwunden.«
    »Fauler Hund!«
    »Aber das sieht ihm doch sonst nicht ähnlich, oder? Wenn er krank wäre oder so, hätte er angerufen.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit ihm gesprochen?«
    »Vor über vierundzwanzig Stunden.«
    MacIntyre runzelte die Stirn.
    »Das ist in der Tat seltsam, und Cave beschwert sich wegen des Autos. Hoffentlich hat er keinen Unfall gehabt. Ich werde in Telford anrufen und sie bitten, sich mal umzuschauen, aber eigentlich können die ja keinen Mann entbehren.«
    Fenwick fing an, seitlich an seinem Daumen zu kauen, eine nervöse Angewohnheit aus der Kindheit, von der geglaubt hatte, sie längst abgelegt zu haben.
    »Was haben Sie?«
    »Ich muss dauernd an die Stelle mit dem Blut denken, die die Spurensicherung neben dem Cottage gefunden hat. Vielleicht hat es ja nichts zu bedeuten, aber wenn Smith nicht mit seinem Motorrad nach Telford gefahren ist, wie ist er dann hingekommen? Er wird ja wohl kaum die ganze Strecke zu Fuß gegangen sein, oder?«
    »Das verschwundene Auto.« MacIntyre rief Cave an. Ohne sich allzu besorgt anzuhören und in einem heiteren Tonfall, dem Fenwick anmerkte, dass er aufgesetzt war, erklärte er ihre Bedenken. »Es ist ein bisschen weit hergeholt, ich weiß, aber es schadet ja nichts, den Streifen eine Beschreibung des Wagens durchzugeben, nur für alle Fälle.«
    »Wie könnte Knotty denn herausgefunden haben, wo Smiths Cottage liegt?« Fenwick hielt es für unwahrscheinlich, dass der junge Constable einen ganzen Tag vor ihm darauf gekommen war.
    »Irgendwer hat’s ihm gesagt.«
    »Aber er hat nur mit Miss Wallace gesprochen, und danach hat er mir gegenüber nichts davon erwähnt.«
    Er rief die Lehrerin trotzdem an.
    »Also, ich muss schon sagen, Chief Inspector, Sie stören mich beim Essen, und ich habe Gäste.«
    »Es ist wichtig. Haben Sie Constable Knots vielleicht erzählt, wo die Familie Smith die Ferien verbrachte?«
    Verblüfftes Schweigen trat ein. Dann sagte sie: »Meine Güte, ja, Chief Inspector. Es war nur eine beiläufige Bemerkung, aber ich erinnere mich, dass er sich das notiert hat.« Sie wiederholte die Information.
    Fenwick legte auf und vergrub das Gesicht in den Händen. »Knotty, du Idiot! Warum bist du auf eigene Faust losgezogen? Warum hast du mir nichts gesagt?« Er starrte MacIntyre an, mit einem flauen Gefühl in der Magengegend. »Er ist zum Cottage gefahren. Die Lehrerin hat ihm erzählt, dass sie den Smiths mal am See begegnet ist und dass Smith senior ihr von seinem Ferienhaus erzählt hat.«
    »Dann hat Knotty ihn gefunden.«
    »Es muss so gewesen sein. Warum ist er sonst wie vom Erdboden verschluckt? Großer Gott«, Fenwick schluckte, damit die Übelkeit ihm nicht bis in den Mund stieg, »wir müssen ihn finden.«
    »Smith oder Knotty?«
    Fenwick blickte MacIntyre eindringlich an.
    »Beide.«

Kapitel dreißig
    Wendy Smith spülte mit dem letzten Rest Kaffee zwei Paracetamol herunter und verzog das Gesicht, als die zweite Tablette ihr im Hals stecken blieb. Sie war seit drei Tagen wegen Grippe krankgeschrieben und fühlte sich noch immer ziemlich mies. Ihr war weiß Gott nicht danach, jetzt nach Shropshire zu fahren, aber Dave hatte darauf bestanden. Als er sie anrief, war er in einer Stimmung gewesen, die ihr verriet, dass nur blinder Gehorsam sie vor einer Tracht Prügel bewahren konnte.
    Die Anweisungen waren knapp und präzise gewesen: Nachsehen, ob Briefe im Postfach waren, Bargeld abheben

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