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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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mit rotblondem Haar führte das Wort, aber in dem dunkelhaarigen Mann hinter ihm erkannte er den Polizisten, der in seinem alten Haus gewesen war. Er blickte ernst, hielt die finsteren Augen auf die Kamera gerichtet, als fordere er Smith heraus, sich zu zeigen. Gefährlicher als der geschwätzige Schotte, aber seine Miene verriet ihn. Sie wussten nicht, wo er war, und das machte sie stocksauer. Er beschloss, Wendy noch eine halbe Stunde zu geben, dann würde er ohne sie verschwinden.
    Wendy stellte den Wagen wieder möglichst nahe an dem ursprünglichen Parkplatz ab. Sie hätte es fast geschafft, aber als sie auf die Hauptstraße bog, hatte sie der Mut verlassen. Wenn sie weglief, würde er sie finden, egal, wo sie sich versteckte, und wenn sie zur Polizei ging … sie verbot sich den Gedanken. Unmöglich. Sie war schon viel zu lange fügsam und willig. Selbst wenn sie sich hin und wieder rebellischen Tagträumen hingab, sie blieben doch nur das, was sie waren, nämlich reine Phantasievorstellungen.
    Als sie losgefahren war, hatte sie in sich nach einem Fundament gesucht, auf dem sie ihre Rebellion aufbauen könnte. Stattdessen war sie nur auf Treibsand gestoßen, der sich zu der Gestalt formte, die Dave erwartete. Und so hatte sie den Wagen gewendet und war zurück nach Bideford gefahren. Ihr Gesicht war tränenüberströmt gewesen, und ihr linker Fuß hatte so heftig gezittert, dass sie kaum die Kupplung durchtreten konnte. Nachdem sie das Auto eingeparkt hatte, blieb sie lange noch sitzen, um ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. Sie war starr vor Angst. Er würde wütend sein, und nur die dünnen Wände der Pension würden ihn daran hindern, sie bis zur Bewusstlosigkeit zu prügeln, wie er das schon einmal getan hatte. Schließlich zwang sie sich auszusteigen. Die Tüte mit den Einkäufen trug sie vor sich wie einen Schutzschild.
    Er starrte zum Fenster hinaus, als er die Zimmertür aufgehen hörte.
    »Mach die Tür zu.« Seine Stimme war ausdruckslos. »Wo zum Teufel warst du so lange?«
    »Ich … ich hab keine passende Karte gefunden. Ich musste überall suchen.«
    Sie log.
    »Komm her.« Ein kaum hörbares Flüstern, doch sie hörte den Hass darin und schüttelte abwehrend den Kopf. »Komm her.« Er stellte den Fernseher lauter, und sie begann, vor Angst haltlos zu zittern.
    »Nein. Dave, bitte. Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.«
    »Komm.« Er kommandierte sie wie einen Hund, und hinter der Selbstbeherrschung war seine Wut fast greifbar.
    Sie kam auf ihn zu, so zögerlich, dass er vor Zorn nach Luft schnappen musste. Ihre Angst war lachhaft. Sie erregte und erboste ihn gleichermaßen.
    Der erste Schlag traf sie so heftig ins Gesicht, dass ihre Brille herunterflog. Sie stieß ein verblüfftes Stöhnen aus und wollte zurückweichen, doch er boxte sie in den Magen, und sie klappte zusammen. Er stieß sie seitlich aufs Bett, wo sie sich schutzsuchend ganz klein zusammenrollte, das Gesicht zwischen den Knien. Vergeblich. Er packte ihre Haare und riss ihr den Kopf nach hinten, damit er ihr in die Augen sehen konnte.
    »Tu das nie wieder, verstanden?«
    Beim letzten Wort zog er so heftig, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Ihr langer weißer Hals war entblößt, und er spürte den Drang, sie zu beißen.
    »Schließ die Tür ab.«
    »Nein, Dave, ich hab doch gesagt, es tut mir leid.« Helle Flüssigkeit mit Blutfäden darin sickerte ihr aus der Nase.
    »Abschließen.« Sie sprachen beide im Flüsterton, waren sich der Geräusche bewusst, die um sie herum im Haus zu hören waren.
    Sie tat wie befohlen, und noch ehe sie sich wieder umdrehen konnte, zog er sie nach hinten und drückte sie mit dem Gesicht aufs Bett, sodass ihre Schreie gedämpft wurden. Sie trug eine verwaschene Jeans, die er mit gewohnter Übung öffnete und nach unten zog. Er drang sofort in sie ein, hörte freudig, dass sie vor Schmerz wimmerte. Er legte die Hände auf ihre Schultern, um sich abzustützen und ihre Schreie zu ersticken. Allmählich wanderten sie nach vorne und umschlossen ihren Hals.
    Es dauerte lange, bis er zum Höhepunkt kam, aber als es so weit war, stieß er einen heiseren Triumphschrei aus. Nachdem er wieder klar sehen konnte, stand er auf und wusch sich gründlich am Waschbecken. Sie blieb reglos liegen. Er wartete eine Weile, dann stieß er sie mit dem Fuß an. Sie bewegte sich nicht. Er drehte sie um.
    »Nun komm schon, du …« Er verstummte. Sie starrte blicklos zu ihm hoch, die Augen blutunterlaufen,

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