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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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»Geladen?«
    »Klar« – dann warf er mir einen Blick zu –, »ich will mich nicht über dich lustig machen, aber hast du überhaupt schon mal eine Waffe abgefeuert?«
    »Ja«, erwiderte ich beiläufig, ohne dabei zu erwähnen, dass es noch gar nicht lange her war.
    »Na schön«, sagte er.
    Ich legte die Glock wieder ins Handschuhfach und klappte es zu.
    »Ich muss dir erzählen, was los war«, sagte ich. »Ich muss mich auf dich verlassen können, also pass gut auf.«
    »In Ordnung«, sagte er sachlich. Was ich an Palmer mochte, war, dass er sich anscheinend niemals aus der Ruhe bringen ließ. Schwer vorstellbar, dass derselbe Typ mit Jeeps durch Glastüren rauschte. Danach sah er gar nicht aus – aber wahrscheinlich sah ich auch nicht so aus, als würde ich Leute ermorden.
    »Tommy Gladwell und seine Russen wollen sich heute Nacht die Stadt unter den Nagel reißen«, sagte ich.
    Er nickte weise. »Und wir werden das verhindern?«
    »Ja«, sagte ich und widerstand der Versuchung, hinzuzufügen: »Wir wollen es versuchen.«
    »Da ist nur noch eins«, fuhr ich fort. »Du weißt, dass Tommy Arthurs Sohn ist, und über Arthur Gladwell weißt du ja Bescheid?«
    »Der dämliche kleine Scheißer. Klar, von dem hab ich gehört, aber der macht mir keine Angst, falls du dir deshalb Sorgen machst.«
    »Deshalb nicht«, sagte ich. »Aber ihr seid beide aus Glasgow, wenn das ein Problem ist, dann muss ich’s jetzt wissen.«
    »Du fragst, wie’s mit meiner Loyalität aussieht?«, fragte er. »Tommy Gladwell hat nicht für meinen Lebensunterhalt gesorgt, als ich aus der Armee geflogen bin. Das wart ihr.«
    Ich hatte keine lange Rede erwartet, und ich bekam auch keine zu hören. Was er sagte, genügte mir.
    »Auf jeden Fall ist Arthur Gladwell ein Geschwür am Arsch von Glasgow, das war er schon immer. Er wird hier oben keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen.«
    Palmer hatte ein paar Fragen, aber es dauerte nicht lange, ihn ins Bild zu setzen. Er hatte den Großteil der Geschichte ohnehin schon aus dem Grauhaarigen herausgefoltert, der in Wirklichkeit Terry hieß, aber mir fehlte noch ein allerletztes Puzzleteilchen.
    »Hast du den Namen für mich herausbekommen?«
    »Ja«, sagte er nachdenklich, »hab ich.«
    Ich weiß immer noch nicht so genau, warum, aber aus irgendeinem Grund war ich, als er mir sagte, wer uns verraten hatte, kein bisschen überrascht.

    Nie hatte ich mich mehr über den unverkennbaren Gestank nach Tabak und abgestandener Pisse gefreut, ganz besonders, als ich sah, dass im Fenster unseres Kleinen noch Licht brannte. Ich ließ Palmer im Wagen sitzen, damit er mir Rückendeckung geben und auf seinen Mann mit dem Geld, den Handys und dem zweiten Auto warten konnte.
    Ich ging Danny holen. Ich wollte nicht lange bleiben. Wir mussten so schnell wie möglich weg. Ich konnte es mir nicht leisten, von Vitali und seinen Schlägern in der Stadt erwischt zu werden.
    Ich war ziemlich sicher, dass es Danny gutgehen würde. Ich wusste nicht, weshalb jemand auf die Idee hätte kommen sollen, dass mein Bruder irgendetwas anderes als ein Abglanz seines früheren Selbst war, auch nicht, wenn er ihn über Wochen beschattet hätte. Allem Anschein nach war er ein Zivilist, der mit Bobby Mahoneys Geschäften nichts zu tun hatte. Zur Sicherheit hatte ich außerdem die Glock dabei. Die Türklingel hatte noch nie funktioniert, seit ich ihn hier besuchte, und deshalb hämmerte ich gegen die Tür. Keine Reaktion. Ich hämmerte noch mal, diesmal ein bisschen lauter, und noch immer kam er nicht. Das sah ihm nicht ähnlich. Danny schlief selten tief, auch nicht, wenn er getrunken hatte. Ich suchte meine Schlüssel und fand den Ersatzschlüssel für die Wohnungstür, den ich für Notfälle dabeihatte. Dies war definitiv ein Notfall. Ich redete mir ein, dass bestimmt alles in Ordnung sei, als ich die Tür öffnete, aber mich überkam bereits ein ungutes Gefühl.
    Mein Bruder konnte bisweilen ein bisschen schreckhaft sein, was an seinen Kriegserlebnissen und so weiter lag, deshalb achtete ich darauf, nicht unangemeldet hereinzuplatzen. Stattdessen stieß ich die Tür weit auf, bevor ich eintrat, und rief seinen Namen. Keine Reaktion. In der Wohnung war es still, die Lichter brannten, aber er schien nicht da zu sein. Wieder rief ich seinen Namen, diesmal lauter, und da sah ich ihn.
    Danny saß in seinem alten Sessel im Wohnzimmer. Weil er mir den Rücken zukehrte, konnte ich nur seine linke Hand auf der Armlehne des Sessels sehen,

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