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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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bewegungslos. Mein Bruder bewegte sich nicht.
    »Danny«, rief ich zunächst leise, weil mir mein Herz in die Kehle sprang und verhinderte, dass die Worte herauskamen. Wie konnte er mein Hämmern an der Tür überhört haben?
    O nein, nicht Danny, nicht auch noch mein Bruder.
    »Danny!« Jetzt rief ich seinen Namen lauter. Vielleicht schlief er ja. Ich redete mir ein, dass er möglicherweise schlief, aber ich wusste, dass er nicht schlief. Ein Schlafender hätte mich inzwischen längst gehört. »O Gott.« Dann rannte ich zu ihm. Die Schweine hatten meinen Bruder getötet. Ich erreichte den Sessel und legte noch im selben Moment meine Hand auf seine und beugte mich zu ihm hinunter, um in sein armes, totes Gesicht zu sehen.
    Woraufhin er schrie.
    Danny schrie. Er sprang mich an und packte mich an der Kehle. Als Nächstes hob ich vom Boden ab. Ich war so erleichtert, sein angsterfülltes, erschrockenes Gesicht zu sehen, dass ich vergaß, mich zu ärgern, als er mich instinktiv herumdrehte und zu Boden schleuderte. Dann baute er sich über mir auf, eine Hand fest um meine Kehle geschlossen, die andere zur Faust geballt und zum Ausholen bereit, als wollte er mir die verdammte Fresse polieren.
    »Ich bin’s, ich bin’s doch«, keuchte ich, und in dem Moment schien er wieder umzuschalten und vom Autopiloten herunterzukommen. Seine Augen verengten sich verwirrt, und er sah mich an, als sei ich irre geworden. »Du lebst«, sagte ich und konnte es kaum glauben. »Ich hab geklopft und deinen Namen gerufen«, platzte es aus mir heraus. »Gott, ich hab gedacht, die hätten dich umgebracht.« Und erst da merkte ich endlich, weshalb er nicht reagiert hatte, weshalb er mich nicht hatte hören können. Aus seinem Ohr hing ein langes, dünnes weißes Kabel.
    »Ich hör Musik auf meinem iPod, Mann! Ich hab doch gesagt, ich bring’s in Ordnung«, erklärte er irritiert und schreiend, da er einen iPod-Kopfhörer noch immer im Ohr hatte, der andere war herausgefallen. Endlich zog er auch den zweiten heraus. »Und überhaupt«, fragte er, »wer soll mich denn umgebracht haben?«

    Toddy, Palmers Mann, hatte mir einen 7er BMW besorgt. Er gab Danny seine Halbautomatische. Ich erteilte Anweisungen, und sie zogen sofort los. Jetzt, da ich Danny bei mir hatte, konnte ich Palmer allein weiterschicken.
    In meiner Tasche steckte noch die schäbige kleine Visitenkarte, die mir Joe Kinane im Cronk zugesteckt hatte. Ich griff nach dem neuen Handy, mit dem mich Toddy ausgestattet hatte, und wählte. Kinane meldete sich, als sei er gerade erst aufgewacht.
    »Wir müssen uns treffen«, sagte ich.
    Er erkannte mich sofort an der Stimme. »Was, jetzt gleich? Wo? Warum?«
    Ich hatte keine Zeit für Feinheiten, und es waren auch keine nötig. Ich musste meine Botschaft rüberbringen, so dass er begriff, was los war, ohne Zeit zu verlieren, ohne Fragen zu stellen und ohne sonstigen Blödsinn. »Bobby ist tot«, sagte ich und wartete, bis die Information gesackt war.
    »O Gott«, sagte er einen Augenblick später. »Verfluchte Scheiße«, fügte er noch hinzu. »Das glaub ich nicht.« Er zweifelte nicht an mir, es war nur eine Redewendung.
    »Glaub’s lieber«, sagte ich, »es ist wahr. Bobby ist tot und Finney auch. Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen.«
    »Verdammte Scheiße«, sagte er, als er allmählich realisierte, dass der Mann, den er mehr hasste als jeden anderen, tot war. Ich nahm an, dass er sich vor allem betrogen fühlte.
    »Bobby Mahoney ist tot«, sagte ich noch einmal, damit die Nachricht auch wirklich ankam. »Finney ist tot, Northam ist tot. Das mit Jerry Lemon und Geordie Cartwright weißt du ja schon. Sie sind alle hinüber, alle tot.«
    »Scheiße! Was ist passiert?«
    Ich ignorierte die Frage. »Ich erkläre dir alles, wenn wir uns sehen. Du musst zu einem Mann namens Palmer nach Hause kommen. Er arbeitet für mich und holt dich gleich ab, dich und deine Söhne. Ich brauche alle deine Jungs aus dem Boxstall, aber heute Abend bringst du erst mal nur deine Söhne mit. Niemanden, der nicht zur Familie gehört.«
    »In Ordnung«, sagte er, »was hast du vor?«
    »Ich biete dir einen Deal an, Kinane«, sagte ich, »einen sehr guten.«

32
    U nser Kleiner und ich fuhren in westlicher Richtung quer durch die Stadt. Ich fuhr so schnell, wie ich mich traute, aber ich musste vorsichtig sein, weil ich kein Risiko eingehen durfte, von der Polizei rausgewunken zu werden, nicht mit einer Pistole im Handschuhfach.
    »Ich muss wissen, dass ich

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