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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Handynummer immer wieder von Palmers Handy aus gewählt, seitdem er mich draußen vor dem Bahnhof abgeholt hatte. Sie war nicht dran- gegangen. Ich machte mir entsetzliche Sorgen, aber ich durfte mich nicht ablenken lassen. Tot konnte ich ihr nicht helfen.
    Die einzige Spur eines Kampfes fand sich im Flur: ein umgekippter Tisch, und daneben war das Telefon aus der Wand gerissen und lag auf dem Boden. Wir sahen uns kurz unten um und fanden nichts.
    Kein Geräusch. Danny blieb unten und behielt die Tür im Auge, während ich langsam die Treppe hochschlich, absichtlich nicht rief, weil ich niemanden warnen wollte, der vielleicht noch dort oben war und Sarah bewachte. Ich konnte mein Herz klopfen hören. Ich hätte schwören können, dass auch andere das Geräusch mitbekamen, so laut schlug es.
    Oben am Treppenabsatz war die Luft rein, die Tür zu Sarahs Zimmer stand offen. Es war leer, die Plakate aus ihrer Zeit vor dem College wirkten auf absurde Weise unschuldig, Popstars und niedliche Tiere.
    In dem Raum, den ich für das Elternschlafzimmer hielt, brannte Licht. Ich konnte es unter dem Türspalt sehen. Ich lauschte aufmerksam, hörte aber nichts. Hier draußen vor der Treppe fühlte ich mich angreifbar. Der Russe konnte mich durch die Tür abknallen, bevor ich ihn überhaupt zu Gesicht bekam, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich musste Sarah finden. Schnell machte ich ein paar Schritte auf die Tür zu, trat sie auf und zielte wie Jack Bauer, die Waffe geradeaus gerichtet.

33
    S arah saß auf dem Boden. Sie trug nur Oberteil und Unterhose, als hätte sie gerade ins Bett gehen wollen, aber nicht weit weg von ihr lag eine zerrissene Leggings. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, stand sie unter Schock. Und sie hatte guten Grund dazu, wenn man bedenkt, was da vor ihr auf dem Boden lag: ein großes, kahlrasiertes, vermutlich russisches Arschloch, bewegungslos und mit dem Gesicht nach unten. Die Hose hing ihm um die Knöchel, und ein altes Taschenmesser ragte aus seinem Hals. Auf dem Boden hatte sich Blut ausgebreitet, und auf den Spiegel war in hohem Bogen ebenfalls welches gespritzt. Einiges davon sogar bis an die Decke. Als ich mich näherte, sah ich, dass auch Sarahs Gesicht etwas abbekommen hatte.
    Braves Mädchen, dachte ich, und Erleichterung durchströmte mich. Sarah hatte mit der Welt ihres alten Herrn nie viel zu tun gehabt, und doch sprangen ihre Instinkte an, sobald sie in die Enge getrieben wurde, dann tötete sie, bevor sie selbst getötet wurde. Der Apfel fällt nun mal nicht weit vom Stamm.
    Sah aus, als wäre der Russe schon eine ganze Weile tot. Sie musste stundenlang dort allein gesessen und die Leiche angestarrt haben. Zu schockiert, um sich zu bewegen, hatte sie einfach gewartet, dass jemand aus Bobbys Crew auftauchte und ihr half, aber natürlich war niemand gekommen. Ich war ja der Einzige, der noch übrig war.
    Als sie endlich kapierte, dass ich es war, sprang Sarah auf die Beine und rannte auf mich zu. Ich hatte gerade noch genug Zeit, die Pistole sinken zu lassen, bevor sie mir die Arme um den Hals warf. Ich kann nicht sagen, wie erleichtert ich war, dass sie lebte.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Hat er dir was getan?«, fragte ich.
    »Er hat’s versucht«, sagte sie.
    Wir ließen den toten Russen liegen, und ich schob sie aus dem Schlafzimmer. Ich zog einen alten Koffer vom Schrank herunter und sagte: »Pack was zum Anziehen ein, genug für ein paar Tage«, und fügte hinzu: »Du hast zwei Minuten Zeit.« Ich wollte vermeiden, dass die anderen Russen auftauchten und ihren Freund suchten. Sarah zog ihre Jeans hoch, stopfte ein paar Klamotten und Toilettenartikel in ihre Tasche, und wir verschwanden.

    »Das ist mein Bruder Danny«, sagte ich, als wir am Fuß der Treppe ankamen.
    »Schön, dich kennenzulernen«, sagte er.
    Die Schlüssel von Bobbys Jaguar lagen auf dem Boden neben dem Telefon. Ich hob sie auf und sagte: »Danny, nimm den BMW und fahr mir hinterher.« Ich wollte nicht, dass Bobbys Wagen am nächsten Morgen noch dort stand. Das gehörte nicht zu meinem Plan.
    »Was ist passiert?«, fragte ich, als wir die Auffahrt entlangrasten.
    »Sie haben Dad und Finney mitgenommen«, sagte sie. »Ich war in meinem Zimmer und hab einen lauten Knall gehört, und als ich oben an die Treppe ging, um nachzusehen, was los war, hing die Tür aus den Angeln, und da standen diese Riesenkerle mit Gewehren – Russen oder Polen.«
    »Russen«, sagte ich. »War noch jemand bei

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