Crime Machine: Thriller (German Edition)
verstummen.
»Lass ihn in Ruhe«, kreischte die Spielerfreundin.
»Halt’s Maul, du nervige Ziege«, wies Finney sie zurecht und schwieg. Er widmete seine Aufmerksamkeit nun erneut dem Mann, den er festhielt. »Du widerliches Arschloch«, zischte er, als er den Fußballer noch härter in die Mangel nahm, ihn am Ohr zog und direkt hineinsprach. »So viel Talent und so viel Geld, und was machst du? Du verjubelst alles für Koks und Schlampen wie das dreckige Luder da.«
»Lass mich.« Er war ganz eindeutig zu Tode erschrocken, und selbst die Spielerfreundin hielt jetzt die Klappe, hatte zu große Angst, um sich wegen des »Luders« aufzuregen, oder vielleicht fiel ihr in dem Moment, in dem sie es hörte, auch einfach nur auf, wie korrekt das war.
»Nein«, sagte Finney, »ich brech dir die Beine, beide. Ich finde nicht, dass ein Wichser wie du es verdient hat, Fußballer zu sein.«
Unser Mann stöhnte protestierend auf, als ihn Finney hochhob und unsanft auf den Boden warf. Er rollte auf den Rücken und stieß sich mit den Füßen am Teppichboden ab, kroch rückwärts bis zur Wand.
»Kriech bloß nicht vor mir weg, du dreckiger Junkie«, sagte Finney. Er hob seinen Stiefel hoch über das Bein des Mannes.
»Welches zuerst?«
»Nein, nein, bitte, nicht die Beine.«
»Das rechte oder das linke?«
»Kannst du überhaupt rechts und links unterscheiden?«, fragte ich den Mann mit den millionenschweren Füßen.
»Nein, nein, weiß ich nicht.«
»Was verdienst du so, hm? Fünfzig-, sechzigtausend die Woche? Mindestens. Sag’s mir, sag’s mir sofort!«, befahl Finney.
»Sechzigtausend«, brachte er gerade so heraus, ohne den Blick von dem Riesenstiefel abzuwenden, der über seinen berühmten Beinen schwebte. Wahnsinn, ein Drecksack wie der bekam drei Millionen Pfund pro Jahr. Würde er nicht Fußball spielen, wäre er derjenige, der das Koks vertickt. »Wie viele Autos hast du?«, fragte Finney.
»Was?«
»Wie viele?« Finney schrie ihn an: »Mach schon, sag’s mir!«
»V… vier. Nein, fünf, fünf!«
»Siehst du, er weiß es nicht mal genau.« Finney machte wieder Anstalten, sein Bein zu zertrampeln, und der Fußballer schrie wie ein neunjähriges Mädchen.
Finney hörte auf.
»Was für welche?«
»Hä?«
»Sag mir, was du fährst, was sind das für Autos. Sag mir, was das für Autos sind, sonst brech ich dir auch noch die Arme. Du wirst dir nicht mal mehr allein den Arsch abwischen können.«
»Ein Maserati«, schrie er in Todesangst, »ein Ferrari enzo … ein … ein …«
Finney hob wieder sein Bein: »Ein was?«
»Ein Lamborghini Gallardo, ein BMW X5 und … und … ein Bentley Continental.«
»Das ist mal wieder typisch«, sagte ich, »brich ihm die Beine, Finney, er hat’s verdient, allein schon wegen dem Baby Bentley.«
»Nein! Bitte!«
Finney hob den Fuß. »Widerlich«, sagte er erneut und stampfte, so fest er konnte, mit dem Stiefel auf.
Das Mädchen schrie schrill, der Fußballer brüllte. Finneys Stiefel knallte auf die Holzdielen zwischen den Knien des Mannes. Der Bentley fahrende Wichser schrie noch einmal und bedeckte seine Augen mit den Händen. Als er endlich merkte, dass er unverletzt war, wagte er kaum, dahinter hervorzulugen.
Finney war mit seiner Lektion noch nicht fertig. »Als Bobby Robson Kapitän der englischen Nationalmannschaft war, hatte er nicht mal einen Wagen! Jetzt mach, dass du wegkommst, und nimm die potthässliche Schlampe mit.«
»Wenn du jemandem was erzählst, garantieren wir dir, dass deine Pisse die landesweit am häufigsten überprüfte sein wird«, versicherte ich ihm, »und mein Freund hier wird definitiv wiederkommen und dir deine beiden kostbaren Beine brechen.«
Finney ließ ihn aufstehen, und die Spielerfreundin folgte flott hinterher Richtung Tür.
»Eine Minute noch«, fauchte Finney, und beide erstarrten. »Kommt her.« Der Torschützenkönig kam widerwillig zu Finney zurück. »Du hast dich noch nicht bedankt.«
»Was?«
»Dafür, dass ich dir eine wertvolle Lektion erteilt habe.« Der Spitzenspieler starrte ihn an wie ein verängstigtes Kaninchen. »Also los, sag’s.«
Es entstand eine nicht unerhebliche Pause, während er die passenden Worte suchte. »Danke.« Seine Stimme war ein schrilles Quieken.
»Wofür?«
Wieder Pause.
»Dafür, dass du mir eine wertvolle Lektion erteilt hast.«
Finney nickte und gab ihm die Erlaubnis zu gehen. Während der Torschützenkönig durch die Tür verschwand, rief ich ihm nach: »Willkommen
Weitere Kostenlose Bücher