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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Samstagnachmittag rumtreibt.«

    Wir saßen in Bobbys Büro im Cauldron. Draußen war es sonnig, aber die Jalousien waren unten. Hätte jede Uhrzeit, Tag oder Nacht, sein können.
    »Also hat Geordie Cartwright auf eigene Faust Geschäfte gemacht?«, fragte der große Mann.
    »Sieht ganz danach aus.«
    »Um Spielschulden zu begleichen?«, hakte er nach.
    Ich nickte. »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich hätte wissen müssen, dass er sein Geld verjubelt hat.«
    »Hättest du, vielleicht«, sagte er und hatte recht damit. Ich hätte mir immer noch in den Arsch beißen können, weil ich von Geordies kleiner Schwäche nichts gewusst hatte. »Aber heutzutage kann man ein Vermögen verlieren, ohne auch nur aus dem Haus gehen zu müssen. Ich hab von Leuten gehört, die ihr gesamtes Erspartes im Internet losgeworden sind, während die Frau im Nebenzimmer friedlich geschlafen hat. Hätte ich mir nur nie träumen lassen, dass ausgerechnet Glücksspiel Geordie Cartwright zum Verhängnis wird. Er war ein guter Mann, früher. So sollte man nicht enden, oder?«
    »Nein.«
    »Und wir können diesen Russen nicht auftreiben? Was ist mit deinem korrupten DS?«
    »Der ist dran, bislang gibt’s aber noch keine Spur.«
    Bobby schwenkte nachdenklich den Scotch in seinem Glas. »Was hat diese Menschen in meine Stadt geführt? Wie kommen die darauf, dass sie mich verarschen können? Von wem bekommen die ihre Informationen?«
    »Das müssen wir herausfinden.«
    »Das musst du herausfinden«, erklärte er mit Bestimmtheit, »und zwar schnell.«

    Von Newcastle bis runter nach Surrey sind es dreihundert Meilen. Die meisten davon legten wir schweigend zurück. Wir hatten uns sowieso noch nie viel zu sagen gehabt, Finney und ich. Ich mochte ihn nicht besonders gern, aber wer hat je behauptet, dass das nötig sei – ich war einfach nur froh, dass ich ihn auf meiner Seite hatte.
    Im Radio kamen die BBC-Nachrichten. Die übliche Mischung aus ökonomischer Weltuntergangsstimmung und verletzten oder toten britischen Soldaten in ausländischen Kriegen, zum Schluss noch eine angeblich heitere Geschichte über irgendeinen alten senilen Kerl aus Sevenoaks, der es geschafft hatte, seinen Wagen in einen Fluss zu fahren, und es irgendwie überlebte.
    Finney lauschte interessiert.
    »Wie kommt man dazu, einen Ort Sevenoaks zu nennen?«, fragte er. »So ein bescheuerter Name.«
    »Da standen früher sieben große Eichen.« Ob Finney jemals was anderes als die Sportseiten las?
    »Früher?«
    »Sechs davon hat’s in den Achtzigern bei einem Wirbelsturm umgehauen.«
    »Echt?« Er schien das hochgradig amüsant zu finden.
    »Jep.«
    »Das ist genial«, sagte er, »die nennen den Ort Sevenoaks, und sechs von den Dingern werden umgeweht?«
    Finney fuhr die gesamte Strecke, und ich war froh darüber. Dadurch hatte ich Zeit, noch mal über so einiges nachzudenken, weit weg von Bobby, Laura und den ganzen verdammten Geschäften.
    Nach einer Weile hörte ich auf, mir das Gehirn über den geheimnisvollen Tod von Geordie Cartwright und das verschwundene Geld zu zermartern, und fing an, mich mental auf mein Treffen mit Amrein vorzubereiten, insbesondere darauf, wie ich die verspätete Übergabe erklären wollte.
    »Dieser Amrein«, sagte Finney, als hätte er ebenfalls eine Weile darüber nachgedacht, »ist groß im Geschäft, oder? Wenn ich’s mir überlege, dann weiß ich gar nicht so genau, was wir überhaupt für unser Geld bekommen.«
    Ich grunzte unverbindlich, in der Hoffnung, Finney würde sich damit zufriedengeben. Ich wollte ihm nicht erklären müssen, was wir von der Übergabe hatten.
    Die Übergabe war eine Versicherungspolice. Bestechungs- und Schmiergeld. Mit der Übergabe kauften wir Einfluss und Informationen. Dadurch bekamen wir die Erlaubnis zugesichert, in unserem Revier Geschäfte machen zu dürfen. Die Übergabe war all das und mehr.
    Die Organisation, die wir bezahlten, gab es schon sehr lange. Ihr Einfluss reichte sehr weit. Aber sie hatte keinen Eintrag im Handelsregister. Wir zahlten bar und stets pünktlich, abgesehen vom letzten Mal.
    Also, was hatten wir davon? Zunächst mal würden die uns fertigmachen, wenn wir es nicht täten – oder jemand anders würde es tun, mit ihrer Zustimmung. Man könnte die Übergabe als Steuer betrachten, die wir abdrückten, und wenn wir es nicht täten, stünden viele andere Schlange, die bereit wären, viel Geld zu bezahlen für die Erlaubnis, ein Unternehmen unserer Größe führen zu dürfen. Bei der

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