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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Buchhalter sah eigentlich genauso aus wie immer, sah man von dem Einschussloch in seiner Stirn einmal ab. Sie hatten ihn genauso umgebracht wie Geordie Cartwright. »Dabei ist es ja noch früh«, erinnerte mich Gladwell, »wir haben noch die ganze Nacht vor uns.«
    »Was willst du von mir?«, brachte ich irgendwie heraus, meine Stimme war ein leises Röcheln.
    »Das weiß ich jetzt gar nicht mehr so genau. Als ich die Anweisung gegeben habe, dich holen zu lassen, waren wir noch nicht vollständig im Bilde, aber jetzt sieht es so aus, als hätten wir doch schon alles, was wir brauchen. Der Buchhalter war sehr erpicht darauf, mit uns zusammenzuarbeiten, als er gesehen hat, was wir mit Finney gemacht haben. Wir mussten ihm gar nicht mehr weh tun, obwohl wir ihm natürlich trotzdem ein bisschen weh getan haben, um sicherzugehen, dass er auch die Wahrheit sagt. Er hat uns alles über eure Geschäfte erzählt, sämtliche Lücken geschlossen. Als du abgeholt wurdest, wussten wir schon alles. Wir belohnen die Leute, die uns helfen, und er hat seine Belohnung bekommen. Jetzt hat er keine Sorgen mehr.«
    »Wo ist Bobby?«
    »Alles zu seiner Zeit.«
    »Was habt ihr mit Bobby gemacht?« Er ignorierte mich. Anscheinend wollte er, dass ich mitbekam, wie schlau er war.
    »Was hältst du von meinen Jungs, hm?«, fragte er mich. »Hart drauf, was? Die haben eure Türsteher in null Komma nichts ausgeschaltet. Ich hab sie in Amsterdam kennengelernt, da haben sie mit Waffen, Drogen und Frauen gehandelt. Wir haben ein bisschen von allem gekauft.« Gladwell hatte also keine Skrupel, wenn die Frauen in seinen Bordellen nicht freiwillig dort arbeiteten. Irgendein armes, junges Ding verlässt ihr Dorf in der Ukraine, weil sie auf ein besseres Leben im Westen hofft, und landet in einem seiner Puffs, wo sie pro Tag von einem Dutzend Fremder vergewaltigt wird, ohne dass sie je irgendwas von dem Geld zu sehen bekommt. »Und wir haben den Kontakt gehalten.« So wie er es sagte, klang es, als seien sie alte Freunde von der Uni.
    »Vitali hier war Hauptmann in der russischen Armee. Weißt du, was die Speznas ist?« Ich nickte kraftlos, aber er erzählte es mir trotzdem. »Eine russische Spezialeinheit. Die sind genauso hart drauf wie unsere Jungs, aber bereit, noch ein bisschen weiterzugehen, wenn du verstehst, was ich meine. Ich glaube, das liegt an Tschetschenien. Der durchschnittliche russische Soldat wollte nicht dahin, wo die Rebellen alle möglichen Greueltaten begingen. Aber meine Jungs hier? Für die war’s ein Gottesgeschenk. Sie standen total darauf. Wenn die einen von den Rebellen erwischt haben, dann haben sie ihm bei lebendigem Leib die Ohren, die Nase und den Schwanz abgeschnitten.« Er lachte. »Das ist kein Witz.« Das glaubte ich ihm sofort. »Dann ließen sie ihn irgendwo liegen, wo ihn seine Freunde finden würden – denn sie wussten, dass die stärkste Waffe die Angst ist. Das wirst du noch verstehen, bis du hier wieder herauskommst.«
    Inzwischen fing ich an zu hoffen, wie Northam enden zu dürfen – und nicht wie Finney. Das schien mir noch das günstigste Ende zu sein; Tommy Gladwell erzählen, was auch immer er wissen wollte, und dann hoffen, dass er erst mal keine Lust mehr hatte, anderen Schmerzen zuzufügen. Dann wäre alles vorbei.
    Gladwell war noch nicht fertig mit seiner Angeberei. Ich denke, er musste lange warten, um der Welt endlich zeigen zu können, wie schlau er ist.
    »Sie waren genau die Richtigen, um mir dabei zu helfen, eine Stadt in die Hand zu bekommen. Mein Dad hat nicht den Nerv dafür. Er ist zu alt und hat keine Ambitionen mehr. Ich bin da ganz anders. Ich expandiere, und ihr, na ja, ihr seid mir dabei im Weg. Meine Jungs haben Bobby und sein Team bereits seit Monaten im Visier, aber wir hatten ein großes Problem: Finney. Wenn wir Bobbys Vollstrecker ausgeschaltet hätten, wäre Bobby doch vorgewarnt und auf der Hut. Andererseits konnten wir aber auch nicht Bobby aus dem Weg schaffen und Finney frei herumlaufen lassen. Auf keinen Fall. Das wäre viel zu gefährlich gewesen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Finney vernünftig sein und sich uns anschließen würde. Nein, dafür war er zu dämlich. Das Problem war, dass man Finney und Bobby in letzter Zeit kaum noch zusammen sah. Aber dann, siehe da, ein Wunder geschah: Finney zog bei Bobby ein.« Er grinste breit. »Kannst du dir vorstellen, wie’s uns ging, als wir das gehört haben? War das deine Idee? Ich wette, so war’s. Wäre auch gar

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